Weizenwampe
der Ernährungsexperten schon so oft gehört haben. Gemüse dürfen Sie in unbeschränkter Menge essen, Obst hingegen in Maßen. Denn neben den gesunden Bestandteilen, also Flavonoiden, Vitamin C und Ballaststoffen, enthält Obst mittlerweile oft zu viel Zucker (besonders gedüngte, gespritzte, lange begaste Neuzüchtungen). Unbeschränkter Zugang zu zuckerreichen Früchten kann so viel Zucker liefern, dass eine Neigung zu Diabetes verstärkt wird. Ich erlaube meinen Patienten kleine Portionen, also acht bis zehn Heidelbeeren, zwei Erdbeeren, ein paar Apfelschnitze oder Orangenstücke. Größere Mengen provozieren Blutzuckerschwankungen. Den höchsten Nährstoffgehalt und dabei am wenigsten Zucker haben Beeren (Heidelbeeren, Brombeeren, Johannisbeeren, Erdbeeren sowie Kirschen). Bei Bananen, Ananas, Mango und Papaya hingegen ist aufgrund des hohen Zuckergehalts besondere Zurückhaltung geboten.
Nüsse. Ungesalzene und ungeröstete Mandeln, Walnüsse, Pekannüsse, Pistazien, Haselnüsse, Paranüsse oder Cashewkerne sind sehr zu empfehlen. Hier dürfen Sie sich nach Herzenslust satt essen. Nüsse sättigen und enthalten viele Ballaststoffe, einfach ungesättigte Fette und Proteine. Sie senken Blutdruck und LDL-Cholesterin (auch die kleinen Moleküle). Mit mehreren Portionen Nüssen pro Woche steigt die Lebenserwartung um bis zu zwei Jahre. 2
Bei Nüssen können Sie nicht übertreiben, vorausgesetzt, Sie essen sie »roh«, also: nicht in Öl oder Honig geröstet, keine gerösteten Mandeln, gesalzenen Erdnüsse oder sonstwie verarbeitete Zubereitungsformen, die aus einem gesunden Nahrungsmittel eine Kalorienbombe mit Auswirkungen auf Blutzucker und LDL-Cholesterin machen. Ich sage bewusst nicht, »maximal 14 Stück auf einmal« oder warne vor dem Fettgehalt. Frische Nüsse und Mandeln gibt es in Tüten in speziellen Regalen und bei den Backzutaten, ungeknackte Walnüsse und Erdnüsse liegen in der Regel in der Gemüseabteilung aus. Erdnüsse sind streng genommen natürlich keine Nüsse, sondern Hülsenfrüchte und können daher nicht roh verzehrt werden. Sie müssen gekocht oder trocken geröstet werden, sollten aber (genau wie Erdnusscreme) keine Zutaten wie gehärtetes Sojaöl, Weizenmehl, Maltodextrin, Maisstärke oder Saccharose enthalten.
Nicht beim Öl sparen. Sparsamer Umgang mit Fett ist vollkommen überflüssig und entspringt nur dem Diätenwahn der letzten 40 Jahre. Zu den gesunden Fetten zählen Olivenöl aus erster Pressung (extra vergine), ungehärtetes Kokosöl, Avocadoöl und Kakaobutter. Fette sollten möglichst niedrig erhitzt werden, also bevorzugen Sie schonende Garmethoden. Vom Frittieren am besten ganz absehen, da dabei extreme Oxidationsprozesse ablaufen, die unter anderem zur AGE-Bildung führen.
Fleisch und Eier essen. Die Fettphobie der vergangenen 40 Jahre hat dazu geführt, dass wir bei Eiern, Rindfleisch und Schweinefleisch vorsichtig geworden sind. Aber nicht die gesättigten Fette in diesen Lebensmitteln sind das eigentliche Problem. Nur in Kombination mit Kohlenhydraten lassen diese Fette das LDL-Cholesterin in die Höhe schnellen. Neuere Studien haben die gesättigten Fette von ihrem angeblichen Beitrag zu Herzinfarkt und Schlaganfall tatsächlich freigesprochen. 3 Hinzu kommt, dass tierische Produkte oftmals mit AGEs daherkommen. Die AGEs sind also das Problematische am Fleisch, das zu den möglicherweise eher ungesunden tierischen Produkten zählt, nicht aber die gesättigten Fette. Weniger AGEs entstehen, wenn tierische Produkte bei niedrigen Temperaturen und so kurz wie möglich gegart werden.
Außerdem sollten Sie darauf achten, Fleisch aus Weidehaltung oder Bioaufzucht zu kaufen (weniger Omega-6-Fettsäuren, Antibiotikagaben und wachstumsfördernde Hormone), nicht aus fabrikartigen Tiermastanstalten. Dieses Fleisch sollte nicht scharf angebraten werden (hohe Temperaturen lassen Fette oxidieren und erzeugen AGEs). Gepökelte Fleisch- und Wurstwaren sind gar nicht zu empfehlen. Bei Eiern wiederum dürfen Sie getrost zugreifen und müssen sich in keiner Weise zurückhalten. Essen Sie, wonach es Ihren Körper verlangt, denn sobald unnatürliche Appetitanreger wie Weizenmehl wegfallen, zeigt der Körper Ihnen, was er braucht.
Milchprodukte. Käse ist ein wunderbar abwechslungsreiches Naturprodukt. Auch hier ist der Fettgehalt kein Thema. Essen Sie getrost vollfette Sorten wie Schweizer Käse, Edamer, Emmentaler und all die Köstlichkeiten des deutschen, französischen und
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