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Welch langen Weg die Toten gehen

Welch langen Weg die Toten gehen

Titel: Welch langen Weg die Toten gehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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Gut, ich weiß, du glaubst vielleicht, dass sie weiß, was er vorhat, aber du kannst dir dessen nicht sicher sein. Ich will also nicht, dass du dich wie ein Trampel aufführst.«
    »Nein, Sir. Ich hol nur noch schnell Novello, oder?«
    »Ivor? Wofür?«
    Weil ich eine unabhängige Zeugin bei diesem Gespräch dabeihaben möchte
, dachte sich Pascoe.
    »Wenn«, sagte er, »Mrs. Kafka wirklich so durcheinander ist, zeugt es von feinfühliger Vorgehensweise, wenn eine Beamtin anwesend ist. Geht das in Ordnung, Sir?«
    »Du kennst mich, Bursche. Feinfühlige Vorgehensweise, so lautet mein zweiter Vorname«, sagte Dalziel.
    Nein, das ist er nicht, der lautet Hamish
, dachte sich Pascoe.
    Aber das war arkanes Wissen, das er klugerweise für sich behielt.

4
    Ein Kübel kaltes Wasser
    E dgar Wields Faust begann zu schmerzen, nachdem er schon seit einiger Zeit gegen die Tür hämmerte.
    Jemand, der vorbeikam, sagte: »Die Praxis ist am Samstag geschlossen. Sie haben sich das Gesicht ramponiert, was? Dann sollten Sie mal lieber in die Notaufnahme.«
    Wield hämmerte weiter. Schließlich, nach einigen Minuten, wurde die Tür geöffnet.
    »Was?«, knurrte Tom Lockridge.
    Er wirkte ausgemergelt, war unrasiert, sein Atem verströmte schalen Whisky-Geruch, alles in allem sah er aus wie die Illustration zu einem Graham-Greene-Roman.
    »Ihre Frau meinte, dass ich Sie wahrscheinlich hier finden würde«, sagte Wield.
    Eigentlich hatte Mary Lockridge gesagt: »Ich würd’s in diesem aufgemotzten Wirtshaus in Cothersley versuchen. Wenn er da nicht ist, pennt er vielleicht in der Praxis. Und wenn er da auch nicht ist, dann ist’s mir scheißegal.«
    Da die Praxis näher lag als Cothersley, war Wield als Erstes hierher gekommen, und seine Hartnäckigkeit gründete auf Lockridges Audi, der ziemlich schief auf der Straße geparkt stand.
    »O ja. Lässt sie was ausrichten?«, sagte der Arzt verächtlich.
    »Nein. Kann ich reinkommen?«
    »Haben Sie einen Termin? Ja, warum nicht. Besser, als hier draußen unsere Show abzuziehen.«
    Sie gingen hinein. Lockridge ließ sich im Wartezimmer nieder. »Also, was bringt Sie an diesem schönen Samstagmorgen in die Stadt, Sergeant, wenn Sie doch mit Ihrem Kumpel draußen in Enscombe durch die Tulpen tänzeln könnten?«
    Es war eine verletzende Bemerkung, die Wield mal wieder unmissverständlich klar machte, wie unprivat das Privatleben eines Menschen sein konnte. Und nachdem er bislang unsicher gewesen war, ob er ihn hart oder sanft anfassen sollte, provozierte ihn die Bemerkung zu einer Entscheidung.
    »Ich bin hier, um Sie zu fragen, warum Sie Ihre Beziehung zu Pal Macivers Ehefrau nicht erwähnt haben, nachdem Sie dessen Leichnam identifizierten«, sagte er schroff.
    »Ich hab Ihrem Boss gesagt, dass sie meine Patientin ist«, protestierte Lockridge.
    »Sie haben uns nicht gesagt, dass Sie sie vögeln«, erwiderte Wield, der, hatte er sich erst einmal für die harte Tour entschlossen, mit dem hohen Niveau des Dicken durchaus mithalten konnte.
    »Ich verstehe nicht, was meine persönliche Beziehung zu Mrs. Maciver damit zu tun haben könnte«, ereiferte sich der Arzt.
    »Kommen Sie runter, Doc! Ich muss es Ihnen nicht vorbuchstabieren, oder? Dass Sie uns das verheimlicht haben, war schon schlimm genug, falls es Selbstmord war. Aber falls nicht …«
    Plötzlich kam Leben in Lockridges trübe Augen.
    »Kein Selbstmord? Warum? Was ist passiert?«
    »Nichts«, sagte Wield ausweichend. »Ich sage nur, als Sie den Leichnam untersuchten, wussten Sie nichts über die genauen Todesumstände, außer dass es ein gewaltsamer Tod gewesen sein musste.«
    »Und es war sicherlich kein Unfall! Wenn es also nicht Selbstmord war …«
    »Bleibt nur Mord, und in diesem Fall würden Sie und Mrs. Maciver wunderschöne Verdächtige abgeben. Es sei denn, Sie hätten ein Alibi.«
    »Äh?«
    Wield zeigte ihm das Foto mit dem aufgedruckten Datum und der Uhrzeit.
    »Hat sie Ihnen das gegeben? Die dumme Kuh. Gut, wenigstens bin ich aus dem Schneider.«
    »Vielleicht. Aber das gilt nicht für die Ärztekammer.«
    »Meinen Sie? Das würde ich bezweifeln. Meine Frau weiß, dass ich die Approbation verlieren könnte, wenn sie hier für Wirbel sorgt. Wahrscheinlich hat sie sich schon längst ausgerechnet, was das für die Unterhaltszahlungen bedeutet.«
    »Da mögen Sie Recht haben, was Ihre Frau betrifft«, sagte Wield. »Aber sie ist nicht die Einzige, die davon weiß, und ich bin mir nicht sicher, ob es für uns

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