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Welch langen Weg die Toten gehen

Welch langen Weg die Toten gehen

Titel: Welch langen Weg die Toten gehen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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bemerkte er, dass Helen Dunn in den Wagen zurückgesunken war.
    »Helft mir!«, rief Jason. »Bitte helft mir, die Babys kommen!«
    Kay rannte los, gefolgt von den anderen Frauen.
    »Ich weiß, wie zartfühlend du mit Witwen umgehst«, sagte Pascoe zu Dalziel. »Aber wie steht’s mit deiner Geburtshilfe?«
    Er wartete die Antwort nicht ab, sondern ging zu seinem Wagen und sprach kurz und bündig ins Funkgerät: » DCI Pascoe, Moscow House in der Avenue, Greenhill. Brauchen so schnell wie möglich einen Krankenwagen. Frau in Wehen.«
    »Mein Gott«, kam es von Dalziel hinter ihm. »Das ist doch mal ein Fall, in dem bürgernahe Polizeiarbeit eine Nasenlänge voraus ist. Keine Sorge, wenn dir eine geliebte Person abkratzt, die moderne Sozialstreitmacht liefert dir gleich einen Ersatz.«
    »Es kommt noch besser, Andy«, sagte Ellie, die vom Volvo zurückgerannt kam. »Zwei zum Preis von einem. Angeblich hat sie Zwillinge.«
    »Bei ihrem Umfang würde es mich nicht wundern, wenn es eine ganze Fußballmannschaft wäre«, sagte Dalziel. »Was ist los?«
    »Die Fruchtblase ist geplatzt. Ich nehme an, ihr habt einen Krankenwagen bestellt.«
    Das Funkgerät krächzte, eine Stimme sagte: »Leitstelle an Mr. Pascoe. Krankenwagen für Moscow House könnte sich verzögern. Auf der Umgehung kam es wegen Nebels zu einer Massenkarambolage, sind momentan etwas dünn besetzt.«
    »Im Gegensatz zu dem armen Mädel«, sagte Ellie. »Wenn es also noch dauert, sollten wir sie ins Haus schaffen.«
    Dalziel sah zu Pascoe und lüpfte die Augenbrauen.
    »Wäre es nicht sinnvoller, sie direkt ins Krankenhaus zu fahren?«, sagte Pascoe.
    »Wenn es so schnell geht, wie ich befürchte, wird sie nicht auf dem Rücksitz eines Wagens hin und her geschüttelt werden wollen«, gab Ellie zurück. »Dort drin gibt’s Licht, oder? Und es wird verdammt noch mal wärmer sein als hier draußen. Ich werde mich darum kümmern.«
    Sie wartete nicht auf eine Antwort, sondern kehrte zum Volvo zurück.
    »Scheiße«, sagte Pascoe.
    »So viel zu deinen ausgeklügelten Plänen, was?«, sagte Dalziel. »Keine Sorge. Danke dem Schicksal, dass es nur ein Selbstmord ist und kein richtiges Verbrechen.«
    Wieder diese Gewissheit. Aber keine Zeit, hier nachzuhaken. Pascoe eilte zum Haus, um seine Verteidigungslinie aufzubauen.
    Maycock war zum unteren Ende der Treppe umgesiedelt.
    »Zivilisten haben oben nichts zu suchen«, befahl er. »Kein einziger. Wenn jemand hoch will, halten Sie ihn auf. Besteht er darauf, nehmen Sie ihn fest. Leistet er Widerstand, nehmen Sie ihn fest und legen ihm Handschellen an. Gibt es noch einen Weg nach oben?«
    »Es gibt eine rückwärtige Treppe«, sagte Sergeant Bonnick, der vom Treppenabsatz herunterkam. Inspector Ireland folgte ihm. »Was ist los, Sir?«
    Pascoe erklärte es ihm.
    »Sie bewachen die hintere Treppe, Sergeant. Es gelten die gleichen Regeln wie hier. Keiner darf hoch, okay? Paddy, wie geht’s da oben voran?«
    »Sie kennen die Spurensicherung. Langsam, aber gründlich«, sagte Ireland, ohne ausnahmsweise auf seinen Spitznamen einzugehen. »Sie wollen wissen, welche Räume im Haus sie noch untersuchen sollen, wenn sie mit dem Arbeitszimmer fertig sind.«
    »Sagen Sie ihnen, sie sollen sich oben umsehen«, erwiderte Pascoe. »Bezweifle, dass es hier unten noch irgendeinen Sinn hat, wenn die Meute erst mal eingefallen ist. Aber wir sollten versuchen, ihren Bewegungsradius so stark wie möglich einzuschränken.«
    Er ging durch den Flur und riss eine Tür auf, die in ein großes Wohnzimmer mit Erkerfenster führte, das mit wuchtigen, durch Laken gegen den Staub geschützten Möbelstücken vollgestellt war.
    »Sie glauben, mit dem Selbstmord stimmt etwas nicht?«, fragte Ireland, neugierig, warum Pascoe sich um das Erdgeschoss Gedanken machte.
    »Das hoffe ich nicht«, sagte Pascoe. »Aber falls dem so ist, will ich nicht, dass hier alles kontaminiert wird, weil aus dem Haus eine Entbindungsklinik wird. Wir werden Mrs. Dunn und die anderen hier unterbringen, bis der Krankenwagen kommt, und wir werden versuchen, dass sie hier drinnen bleiben.«
    »Viel Glück«, sagte Ireland mit dem Zynismus eines Vaters von fünf Kindern, von denen vier zu Hause geboren worden waren. »Eine Frau in Wehen, da wird jede Frau im Umkreis von einem Kilometer zur Himmelskönigin.«
    »Wir werden unser Bestes versuchen. Aber wenn eine von ihnen meint, sie müsse hier raus, dann will ich den Grund dafür wissen, und ich will genau wissen, wohin sie

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