Welche Hunderasse passt zu mir? - dogsExperten
geändert, und eine gewaltfreie Erziehung gehört mittlerweile zum Grundverständnis. Auf so einem Boden kann der Vizsla gut gedeihen. Denn der athletische Ungar ist einer der wenigen Vollblutjäger, die auch als Familienhunde glücklich werden können. Seine weidmännischen Ambitionen legt er natürlich nicht vor der Tür eines Nichtjägers ab. Der Vizsla ist und bleibt zeit seines Lebens Jagdhund – mit Leib und Seele. Seine leistungsstarke Nase ist immer auf der Suche. Doch er ist auch mit einer anspruchsvollen Ersatzbeschäftigung zufrieden, denn er ist glücklich, wenn er bei seinem Menschen sein darf, je näher, desto besser – am liebsten direkt auf dem Schoß. Am meisten Freude bereitet ihm das gemeinsame Arbeiten wie Suchen und Apportieren von Dummys aller Art, Nasenarbeit, Gehirnjogging und Muskeltraining. Es ist nicht schwer, einen Vizsla zu begeistern, vorausgesetzt, man findet den richtigen Umgangsstil.
INFOS ZUR RASSE
GESCHICHTE: Nach ihrer Neuzucht 1916 wurde die Rasse im Jahr 1935 von der FCI anerkannt. 1943 gab es in Ungarn rund 5000 im Zuchtbuch eingetragene Vizsla. Als russische Truppen im Januar 1945 Budapest besetzten, erschossen jedoch viele Ungarn ihre Hunde, damit sie den Besatzern nicht in die Hände fielen.
TYP: Jagdhund, Begleithund
FELL: Kurzhaarig ohne Unterwolle; Farben: alle Schattierungen von Sandgelb
GRÖSSE UND GEWICHT: Schulterhöhe von 52 bis 64 cm, Gewicht: 24 bis 33 kg
GUT GEEIGNET FÜR: Familien und Singles, die seinen enormen Bewegungsdrang stillen können (auch mit Hundesport)
ANFÄLLIG FÜR: Keine rassebedingten Erkrankungen bekannt
Hovawart
»Unser Rex schlägt gut an und ist richtig scharf«, beschrieb man noch vor ein bis zwei Generationen einen guten Hofhund anerkennend. Wie sich die Zeiten ändern! Heute ist so ein Satz ein Unding, und daher wird auch beim Hovawart heutzutage weniger Gewicht auf Schärfe als auf Gesundheit und Sozialverträglichkeit gelegt.
Sein Name bedeutet »Hof-Wart«, also Hofwächter, und beschreibt damit seine ihm ursprünglich zugedachte Aufgabe sehr gut. Zuchtpionier dieser Rasse, die ihren Ursprung eigentlich in den altdeutschen Hof- und Burgwächterhunden des 16. Jahrhunderts hat, war der selbst ernannte, etwas schrullige Zoologe Kurt Friedrich König (1896–1975). Seine Vision: Ein Gefährte, der nicht durch Abrichtung, sondern durch Trieb und Neigung ein schützender Begleiter des Menschen ist. Und so wurde und wird der Hovawart als ein Hund beschrieben, der Situationen selbstständig einschätzt, klug, selbstbewusst, ausgeglichen und ursprünglich ist. Seine heutigen Besitzer sind stolz darauf, solch ein Original zu besitzen. Einen Hund wie keinen anderen, einen mit Charakter und Ernst, einen, der seinen Menschen zwar verteidigt, aber durchaus eine eigene Meinung vertritt.
Tatsächlich ist der Hovawart bekannt für seinen starken Willen, und er stellt die Konsequenz seiner Besitzer immer wieder auf die Probe. »Gilt das, was gestern war, ganz sicher auch heute noch?«, möchte er immer wieder wissen. Dass der Hovawart nicht wildert und familienfreundlicher ist als andere Rassen, gehört allerdings ebenso in den Bereich der Legende wie die Geschichte, dass er besonders schwer das Hörzeichen »Voraus« erlernt, weil er so an seinem Besitzer hängt. Optisch sind blonde Hovawarte nur schwer von Retrievern zu unterscheiden. Typische Merkmale sind der schmalere Kopf und die hohe, geschwungene Rute. Der Hovawart ist zudem ein echter Naturbursche, der nicht in der Stadt gehalten werden oder wenigstens einen eigenen Garten haben sollte, wenn es schon kein eigener Hof sein kann.
INFOS ZUR RASSE
GESCHICHTE: Kurt Friedrich König verpaarte ab 1922 wolfsstämmige Hofhunde aus dem Schwarzwald und dem Harz mit Leonberger, Neufundländer, Kuvasz und dem Deutschen Schäferhund. Heraus kam ein Typ, der nicht durch sein auffälliges Äußeres besticht, sondern vor allem durch sein Wesen, seinen Charakter und seine Leistungsbereitschaft.
TYP: Gebrauchs- und Familienhund
FELL: Weich, gewellt, lang, mit wenig Unterwolle; Farben: Schwarzmarken, Blond und Schwarz
GRÖSSE UND GEWICHT: Schulterhöhe von 58 bis 70 cm, Gewicht: ca. 25 bis 40 kg
GUT GEEIGNET FÜR: Individualisten mit Hundeerfahrung, die konsequent und geduldig sind und dem Hund Bewegung und geistige Beschäftigung bieten können
ANFÄLLIG FÜR: I n seltenen Fällen Hüftgelenksdysplasie
Wie lebt es sich mit einem Hovawart?
HEIKE DÖHLER
Die vierfache Mutter ist
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