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Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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würde. Aber Julia steckte sich trotzdem eine Kurbel für die Winde in den Gürtel. Sie war dankbar, ein wenig Zeit für sich selbst zu haben, denn obwohl ihre letzte Woche bisher ausgesprochen gut verlief und die Passagiere sich als eine fröhliche, harmonische, trinkfreudige Gruppe erwiesen, war Julia nicht so gut gelaunt wie die anderen. Sie hatte ihrer Mutter noch immer nicht ihre Schwangerschaft gebeichtet.
    John fand sich an der nächsten Schleuse wider Erwarten nicht ein, aber als Julia näher kam, wurde sie von zwei sehr verstörten Frauen empfangen, von denen eine eine Hand voll großer Hunde ausführte. Die Tiere zerrten an ihren Leinen und drohten, die Frau in den Kanal zu ziehen.
    »Die Boote stecken in der Schleuse fest!«, kreischten die beiden, als sie Julia erblickten. »Sie werden sinken!«
    Julia rannte zu der Schleuse und schaute hinab. Zwei kleine Kajütkreuzer hatten sich ineinander verkeilt und neigten sich bedrohlich zur Innenseite der Schleusenkammer hin, während unter ihnen der Wasserstand sank. Die Schleuse war ein echtes Nadelöhr für zwei Boote nebeneinander, deren Fender sich nun an etwas im Mauerwerk der Kammer verfangen hatte, sodass sie jetzt an den Schleusenmauern festhingen.
    »Also gut. Runter mit den Schützen«, befahl Julia, aber dann sah sie, dass die Hunde ihren Kampf gewannen und die eine Frau weiterzerrten, während die andere einen hysterischen Anfall bekam.
    Also lief Julia selbst zum Ende der Schleuse, zog die Kurbel aus ihrem Gürtel und ließ die Schütze hinab. Dann lief sie zum anderen Ende der Schleuse und öffnete beide Schütze. Schließlich füllte die Schleuse sich, und die Boote schwammen wieder im Wasser, sodass sie nicht länger Gefahr liefen, mehrere Meter in die Tiefe zu stürzen.
    »So«, sagte Julia, als die Frauen zurückkamen, »jetzt macht auf jedem Boot eine Leine los und verholt dann eins der beiden nach achtern, damit ihr hintereinander zu liegen kommt, und haltet die Boote in Position, während der Wasserstand sinkt.«
    »Diese Mistkerle, einfach in den Pub zu gehen und uns mit dieser verdammten Schleuse allein zu lassen«, schimpfte die Frau, die den hysterischen Anfall gehabt hatte. Dann tat sie endlich, was sie tun sollte.
    Julia sah sie sich genau an. Etwas an ihrer Stimme kam ihr vertraut vor. Dann fiel es ihr wieder ein: Das war die Frau, die sie an ihrem ersten Tag auf dem Kanal angeschrien hatte, sie solle den Weg freigeben. Die Frau würde zwar die Boote erkennen, wenn sie vorbeifuhren, aber es war unwahrscheinlich, dass sie Julia erkannte, die sich seit ihrer ersten Begegnung sehr verändert hatte. Julia war inzwischen sonnengebräunt, selbstbewusst und trotz ihrer permanenten Übelkeit fit. Nichts von all dem hätte man zu Beginn des Frühlings von ihr sagen können.
    An diesem Punkt des Geschehens kam auch John zurück, der die Landschaft erkundet hatte. Gemeinsam halfen sie den Frauen, ihre Boote festzumachen, nachdem die Schleusentore sich geöffnet hatten, um sie hinauszulassen. Als alles geregelt war, machten sich die Frauen auf die Suche nach ihren Männern.
    »Was war denn das für ein Getöse?«, fragte John, als sie zu Fuß zurückgingen, um die Schleuse für die Pyramus und die Thisbe vorzubereiten.
    »Oh, sie haben versucht, Seite an Seite durch die Schleuse zu fahren, statt hintereinander«, erklärte Julia. »Woraufhin sie an einem vorstehenden Ziegel oder etwas in der Art hängen geblieben sind.«
    »Nun, Sie haben die Situation offensichtlich gut gemeistert. Alle Achtung. Als wir das erste Mal bei Ihnen Urlaub gemacht haben, konnten Sie noch nicht so geschickt mit den Booten umgehen, obwohl Sie in der Küche immer schon ein Ass waren.«
    Ein Ass, das ein ungemein schlechtes Gewissen hatte, weil es nicht in der Küche war, dachte Julia und errötete.
    »Und die beiden haben sich nicht einmal bei ihnen bedankt«, fuhr John entrüstet fort.
    »Ich nehme an, sie kamen sich ziemlich dumm vor. Wenn sie sich bedankt hätten, hätten sie sich wahrscheinlich noch mieser gefühlt.«
    »Das ist keine Entschuldigung. Man sollte sich seiner Verantwortung stellen.«
    »Ja«, stimmte Julia ihm zu und dachte gleichzeitig, dass sie das Gespräch mit ihrer Mutter nicht weiter auf die lange Bank schieben durfte.
    »Also, warum willst du deine Mutter unbedingt genau dann anrufen, wenn wir in einen Tunnel fahren?«, fragte Suzy und umklammerte das Handy, um das Julia sie gebeten hatte. »Du hast so lange gewartet, um ihr von deiner

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