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Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Bruder reden – hast du in letzter Zeit etwas von dieser Klage gehört, die Strange’s gegen dich anstrengt?«
    »Jetzt, da du es erwähnst ... Nein, habe ich nicht. Und da ich das eine oder andere um die Ohren hatte, habe ich diese Geschichte glatt vergessen. Vielleicht hat Darren die verschwundenen Unterlagen wiedergefunden. Ich konnte von Anfang an nicht glauben, dass sie wirklich dachten, ich hätte etwas gestohlen.«
    »Dann könntest du eine Gegenklage wegen Verleumdung anstrengen.«
    »Weißt du, Angela, irgendwie habe ich im Augenblick wichtigere Dinge im Kopf.«

Kapitel 18
     
    D ie letzte Woche der Saison war furchtbar plötzlich gekommen. »Wahrscheinlich«, überlegte Suzy, »liegt das daran, dass wir uns so gut amüsiert haben. Wir wissen, was wir tun, wir haben genug Hilfe, und wir wissen jetzt, dass die Boote wirklich uns gehören.«
    Julia, der klar war, dass sie schon bald eine Menge wichtige Entscheidungen würde treffen müssen, war genauso bekümmert über das Ende der Saison wie Suzy. »Wir müssen dafür sorgen, dass die letzte Woche ein richtiger Knüller wird«, meinte sie. »Wir müssen mit einem Paukenschlag aufhören.«
    »Hm, das dürfte nicht weiter schwierig sein. John und Betty kommen noch einmal her. Erinnerst du dich? Unser Dampflokfreak und seine Frau, die mit uns die erste Fahrt rauf nach Tardebigge gemacht haben?«
    »Wie schön, Sie wieder bei uns zu haben!«, rief Suzy, nachdem sie Betty und John begeistert umarmt hatte. »Es zeigt Ihr Vertrauen in uns.«
    »Nun, wir haben doch gesagt, dass wir wiederkommen würden, nicht wahr?«, antwortete Betty. »Und ich liebe diese Jahreszeit. Es ist nicht zu heiß, die Bäume fangen gerade an, bunt zu werden, und die Landschaft ist so schön wie sonst nie.«
    »Ooh«, machte Suzy. »Es ist ein Jammer, dass Sie nicht bei uns waren, als Wayne sein Video gedreht hat. Sie hätten das in die Kamera sagen können.«
    »Wie ich sehe, hat Julia jetzt eine Hilfe in der Küche«, fuhr Betty fort. »Das ist gut.«
    »Ja, Mel ist große Klasse«, stimmte Julia ihr zu. »Sie hat übrigens die Brownies gemacht, die Sie gerade essen.«
    »Mir ist schleierhaft, wie ihr zurechtgekommen seid«, wiederholte Mel, als sie sich die Fotos ansah, die John mitgebracht hatte, »nur zu dritt.«
    »Wir haben unsere Passagiere kräftig mit einbezogen«, erzählte Julia. »Und sie haben uns nie im Stich gelassen.«
    »Hmm«, murmelte Suzy. »Aber wir hatten nie einen Gast, der so wie Sie den Bogen mit dem Block und dem Haken raushatte und das Bulty so schnell aus der Schleuse manövrieren konnte.«
    Die anderen Passagiere waren ein Pfarrer im Ruhestand mit Frau und zwei junge Amerikanerinnen, die mit einem Rucksack durch Europa wanderten und sich zwischendurch eine Woche Luxus gönnen wollten. Mit John und Betty als Vorbild richteten die neuen Gäste sich schnell häuslich ein und saßen bald wieder im Salon, um Tee zu trinken und Brownies zu essen. Die Pfarrersgattin warf einen beklommenen Blick auf Johns Fotos. »Müssen die Passagiere arbeiten? Ich habe ein Problem mit dem Rücken.«
    »Nur, wenn sie wollen. Die Passagiere helfen uns freiwillig. Bis auf John natürlich. Den brauchen wir«, erwiderte Suzy. »Also, möchte jemand noch eine Tasse Tee? Oder soll ich die Bar eröffnen?«
    Die amerikanischen Rucksackmädchen, die genauso erleichtert waren wie die Frau des Pfarrers, stimmten für kaltes Bier.
    Als Julia am Mittwochmorgen den Frühstücksabwasch erledigt hatte, erschien Mel, um sie aus der Kombüse zu scheuchen.
    »Sieh zu, dass du etwas frische Luft bekommst. Mach dich an den Schleusen nützlich oder tu sonst etwas.«
    Julia erhob keine Einwände dagegen, herumkommandiert zu werden, und holte sich einen Pullover aus ihrer Kabine. Ein heißer August hatte sich in einen September voller Herbstnebel und etwas herber Fruchtbarkeit verwandelt. Aber obwohl die Sonne ein wenig von ihrer Intensität verloren hatte und die Tage kürzer geworden waren, verbrachten die Passagiere den größten Teil ihrer Zeit im Freien, entweder um zu helfen oder um an den Hecken entlangzustreifen und gewaltige Mengen Brombeeren zu pflücken. Der Pfarrer und seine Frau brachten von ihren morgendlichen Spaziergängen sogar Pilze mit.
    Sie waren auf dem Weg von Oxford nach Stratford und hatten den Grand Union Canal erreicht, dessen Schleusen breit waren und die Boote nebeneinander aufnahmen, sodass John wahrscheinlich die Schleusen bedienen statt das Bulty mit dem Seilzug bewegen

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