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Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Gebäude zu gelangen. Fergus gewann.
    »Julia! Geht es dir gut?«, rief er und vergaß in seiner Angst vollkommen, dass sie sich in einem Krankenhaus befanden.
    »Was hat das mit Ihnen zu tun?«, schimpfte Oscar. »Wo waren Sie, als sie Sie brauchte?«
    »Ich bin zufällig der Vater des Kindes!«, erklärte Fergus der Frau, die Julias Personalien aufnahm – ihr und allen anderen, die zufällig in der Halle zugegen waren.
    »Wenn Sie sie geheiratet hätten, hätten Sie vielleicht das Recht, das zu sagen!«, fuhr Oscar fort, der inzwischen neben ihnen am Schalter stand. »Wie die Dinge liegen, sind Sie nicht besser als ein streunender Kater! Ich kümmere mich jetzt um Julia!«
    Man hörte nur noch Fergus’ ersticktes Brüllen, und Julia drehte sich gerade rechtzeitig um, um mitzubekommen, wie Fergus den Arm ausfuhr, um einen Boxhieb auf Oscars vorspringendem Kinn zu landen.
    Wie in Zeitlupe sah sie Oscar das Gleichgewicht verlieren, er ruderte mit den Armen und sank auf den Boden.
    »Meine Herren!«, empörte sich die Empfangsdame. »Wenn Sie sich prügeln wollen, tun Sie es draußen, oder ich rufe die Polizei!«
    »Entschuldigung!« Beschämt blickte Fergus auf Oscar hinab, der alle viere von sich streckte. »Hier, ich helfe Ihnen beim Aufstehen.«
    Oscar griff nach Fergus’ Arm, aber statt sich beim Aufstehen helfen zu lassen, zerrte er heftig an der ihm dargebotenen Hand und versuchte, Fergus zu sich auf den Boden zu reißen. Julia schloss die Augen und suchte Zuflucht in einer Wehe. Sie hechelte laut und ausgiebig, teils um den Schmerz zu lindern, vor allem aber um den Eindruck zu erwecken, dass sie das Baby genau jetzt zur Welt bringen würde, damit Fergus und Oscar endlich zu Verstand kamen. Als sie die Augen wieder öffnete, blickten beide Männer entschiedenermaßen beschämt drein.
    »Noch nie im Leben hat mich jemand so in Verlegenheit gebracht!«, sagte sie. »Und jetzt fahrt nach Hause, alle beide, bevor man euch rauswirft!«
    »Ich werde dich nicht mit diesem Mann allein lassen«, widersprach Oscar, der sich das Kinn rieb und sorgsam Abstand von besagtem Mann hielt.
    »Und ich bin der Vater. Ich habe jedes Recht, hier zu sein«, knurrte Fergus.
    Julia wandte sich mit einem flehentlichen Blick an die Empfangsdame. »Gibt es nicht wirklich eine Möglichkeit, die zwei rauszuwerfen? Sie sind beide verrückt. Ich will keinen von ihnen in meiner Nähe haben.«
    »Nun, ich könnte das veranlassen, aber es wird vielleicht eine Weile dauern; in der Entbindungsstation brauchen wir nur selten jemanden von der Sicherheit.«
    »Schon gut, schon gut!« Oscar kam zu dem Schluss, dass seiner Ehre Genüge getan sei. »Das ist nicht nötig! Aber falls du mich brauchst, Julia, werde ich bleiben.«
    Julia schüttelte den Kopf. »Es würde dir bestimmt nicht gefallen. Fahr lieber nach Hause und streich dir etwas Arnikasalbe aufs Kinn.«
    Oscar hatte sich schon fast dafür entschieden, tatsächlich zu gehen, als er sah, dass Fergus keinen Millimeter von der Stelle wich. Er änderte seine Meinung. »Was ist mit ihm? Geht er auch?«
    »Natürlich geht er! Ich habe gesagt, dass ich keinen von euch beiden dabeihaben will. Oh ...«
    »Ich habe dir ein paar Sachen mitgebracht«, meinte Fergus ruhig, als Julia fertig gehechelt hatte. »Suzy sagte, du hättest ohne deine Tasche ins Krankenhaus fahren müssen.«
    »Das ist wirklich nett von dir, Fergus, und ich bin dir äußerst dankbar. Aber ich möchte nicht, dass du bleibst.«
    Fergus sah sie finster an. »Ich helfe ihr noch bei der Aufnahmeprozedur«, wandte er sich an Oscar. »Schließlich habe ich an dem Kursus teilgenommen, ich kenne die Antworten auf viele Fragen.«
    »Genau genommen warst du nur ein einziges Mal da«, murmelte Julia unhörbar.
    Aber Oscar war endlich bereit, seine Niederlage einzugestehen, und kämpfte sich durch die Drehtür zurück ins Freie.
    »Wirklich, Fergus«, versicherte Julia. »Ich komme hier auch gut ohne dich zurecht. Es gibt nicht den leisesten Grund für dich zu bleiben.«
    »Das habe ich nur gesagt, um Oscar loszuwerden«, erwiderte Fergus. »Ich habe nicht die Absicht wegzugehen.«
    »Möchten Sie einen Rollstuhl, oder können Sie gehen?«, fragte die Krankenschwester, die vorsorglich einen Rollstuhl mitgebracht hatte.
    Julia geriet ernsthaft in Versuchung. Sie wäre furchtbar faul, aber es würde auch bedeuten, dass sie nicht stehen bleiben musste, wenn sie Wehen hatte. Julia sah sich nach einem kräftigen Handlanger um, der den Rollstuhl

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