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Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Montag eine Operation am offenen Herzen. Wir sitzen furchtbar in der Klemme ...« Diese Worte wurden mit einem flehentlichen Schlafzimmerblick und einem Ausdruck demütiger Unterwerfung vorgebracht, der Bambi alle Ehre gemacht hätte. »Vielleicht hätten Sie Lust, uns aus der Klemme zu helfen?«
    Julia war sich nicht sicher, ob Suzy wusste, was sie tat, als sie sich die Lippen befeuchtete und eine winzige Träne im Winkel ihrer kräftig wimperngetuschten Augen auftauchen ließ, oder ob sie einfach auf Autopilot schaltete, wenn sie etwas haben wollte. Aber die Frage war rein akademisch. Fergus schmolz dahin. Der Gedanke, dass Suzy diese Art von Charme vielleicht auch bei Jason hätte spielen lassen können, kam Julia zwar, aber sie unterdrückte ihn. Nicht einmal Bambi in Person hätte Jason betören können.
    Fergus räusperte sich, blinzelte und blickte auf Suzy hinab. »Ich habe zufällig noch ein paar Tage Zeit, bevor ich zurück in meine Wohnung muss, um zu packen.«
    »Sie würden uns wirklich das Leben retten, wenn Sie bis dahin bleiben und uns helfen könnten. Das stimmt doch, nicht wahr, Julia?«
    Julia konnte sich nicht zu einer Antwort überwinden.
    Julia sperrte sich in der Kombüse ein und machte eine Schokoladenmousse. Wenn Suzy ihnen Fergus aufhalsen wollte, sollte sie sich auch um ihn kümmern. Julia stellte hübsche Porzellanbecher, Teller und kleine Töpfe mit Butter und Marmelade heraus, damit sich die Gäste gleich zu Tee und frischen Scones an den Tisch setzen konnten. Suzy und Fergus waren verschwunden, und Julia fand, dass es nicht ihr, dem Mädchen für alles, zugemutet werden konnte, die Gäste allein zu begrüßen, nicht bei ihrer ersten Tour. Ihre Laune besserte sich nicht gerade, als Suzy in die Kombüse kam und erklärte: »Er sieht eigentlich ganz gut aus, wenn auch ein bisschen alt und irgendwie rau. Genau richtig für dich.«
    »Ich habe von meiner Mutter schon genug Bemerkungen dieser Art zu hören bekommen«, brauste sie auf. »Und wenn du mir erzählt hättest, dass er seit meiner Begegnung mit ihm jeden Augenblick seines Lebens auf Kanalbooten verbracht hätte, würde ich ihn immer noch nicht haben wollen. Nicht einmal in Geschenkpapier verpackt und mit Schleifchen umwickelt!«
    »Hm, nein, er hat erzählt, er sei bisher noch nie auf einem Kanalboot gewesen, aber das heißt nicht, dass er völlig nutzlos ist.«
    »Ach, nein? Kann er denn wenigstens segeln? Meine Mutter ist einfach versessen auf Typen, die segeln. Das würde vielleicht bedeuten, dass er gelegentlich ein Seil fangen kann.«
    »Du redest genau wie Jason. Nein, er sagt, er habe keine Segelerfahrung, aber du musst doch zugeben, dass es uns nicht viel nützen würde, wenn er wüsste, wie man unter vollen Segeln hart am Wind fährt.«
    »Es wäre immerhin besser als gar nichts.«
    »Was hast du eigentlich gegen ihn?«
    »Ich dachte, ich hätte mich da ziemlich klar ausgedrückt.«
    »Wahrscheinlich war sein Freund damals schuld daran, dass er sich so schrecklich benommen hat. Jungen sind grässlich, wenn sie sich zusammenrotten.« Dieser Gedanke war Julia irgendwann nach jenem furchtbaren Wochenende auch gekommen, aber sie war nicht in der Stimmung, auch nur ein einziges gutes Haar an Fergus zu lassen. »Wie auch immer«, fuhr Suzy fort. »Er hat seine Sachen in seine Kajüte gebracht.«
    »Dann ist es ja nur gut, dass wir alle Betten bezogen haben. Sonst müsste er am Ende noch allein mit seinem Bettbezug kämpfen. Und jetzt zu wichtigeren Dingen. Soll ich die Scones auf den Tisch stellen, damit es ein bisschen freundlicher aussieht, oder soll ich sie in der Küche lassen, damit ich sie im Ofen frisch aufwärmen kann?«
    »Frisch gebackene Scones! Julia, du bist ein Wunderkind. Ich weiß nicht, wie du das schaffst.«
    Suzy war einfach schamlos und verdiente die passende Antwort. »Wenn du es wirklich wissen willst, erzähl ich es dir. Das Rezept ist so einfach, dass sogar der grässliche Fergus damit fertig würde.«
    Fergus erschien gerade rechtzeitig, um in Julia die Frage aufkommen zu lassen, ob er diese Bemerkung mit angehört hatte. »Kann ich mir die Hände waschen?«
    »Ja, in diesem Waschbecken da drüben«, fuhr Julia ihn an. Es interessierte sie nicht, ob er gelauscht hatte oder nicht. »Es verstößt gegen das Gesetz, dasselbe Spülbecken zum Kochen und zum Händewaschen zu benutzen.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja.«
    Julia wusste, dass sie sich etwas mehr bemühen sollte, freundlich zu sein. Fergus hatte

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