Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
eine ganze Woche am Hals!« Sie beendete ihren Satz mit einem Aufschrei, als sich das Messer, mit dem sie Tomaten teilte, in ihren Finger schnitt.
    Fergus griff nach ihrem blutenden Finger und hielt ihn unter den Wasserhahn. »Warum sagen wir’s ihm nicht einfach? Warum geben wir nicht zu, dass wir eine Affäre haben?«
    »Aber das stimmt doch nicht! Und hör auf, Wasser zu verschwenden!« Sie versuchte, ihre Hand wegzuziehen, konnte es aber nicht.
    »Ich verschwende kein Wasser, ich benutze es. Und warum haben wir keine Affäre? Wir haben miteinander geschlafen, nicht wahr?«
    »Wir haben uns auf einem Feld geliebt! Das heißt nicht, dass wir eine Affäre haben!« Sie streckte die andere Hand aus und drehte den Wasserhahn zu.
    »Einmal Sex macht noch keine Affäre?« Fergus nahm das Handtuch, das sie gerade aus dem Schrank geholt hatte, und wickelte es um ihre Hand.
    »Du brauchst es nicht so grob auszudrücken. Und das ist ein sauberes Handtuch.« Wieder versuchte sie, ihre Hand zurückzuziehen.
    »Deshalb habe ich es ja benutzt, und ich dachte, ich hätte mich poetisch ausgedrückt.«
    »Nun, du hast dich geirrt. Und ich kann meine Hand selbst tragen, bitte schön.« Er ignorierte diese Bemerkung und hielt sie weiter fest. »Wie lange wirst du bleiben?«, fragte sie.
    »Wie lange möchtest du, dass ich bleibe?«
    Julia entwand ihm ihre Hand und ließ das Handtuch auf den Fußboden fallen. »Das ist eine unzulässige Frage. Ich habe keine Ahnung, wie lange du zu bleiben beabsichtigst oder worum genau Suzy dich gebeten hat, also lass meine Gefühle aus dem Spiel.«
    »Gut, da hast du Recht. Hast du ein Pflaster?«
    »In der Schublade neben dem Herd. Wie lange also?«
    Er eroberte sich ihre Hand zurück und wickelte behutsam einen blauen Pflasterstreifen um ihren Finger. Sie bewunderte seine technische Sorgfalt, obwohl sie bezweifelte, dass der Schnitt so viel Wirbel rechtfertigte. Trotzdem fand sie seine Besorgnis unwiderstehlich.
    »Also, ich habe Suzy versichert, vierzehn Tage einschieben zu können und mich anschließend bei meinen Studenten umzuhören, ob jemand hier aushelfen kann.«
    »Ich weiß, dass sie es sich nicht leisten kann, jemanden zu bezahlen.«
    »Es wäre billiger, jemanden zu bezahlen, als zu riskieren, dass man dich mit einem Nervenzusammenbruch ins Krankenhaus bringt.«
    »Wenn mich etwas umwirft, dann sicher kein Nervenzusammenbruch. Eher der totale Wahnsinn.«
    Fergus runzelte die Stirn, aber genau in diesem Augenblick kam Sooty hereingesprungen und überzog den Fußboden der Kombüse mit Schmutz.
    »Oscar wird jede Sekunde hier sein«, zischte sie. »Würdest du bitte meine Hand loslassen?«
    Fergus blickte auf ihre Finger hinab, als hätte er vergessen, dass er sie immer noch festhielt. Er ließ sie erst los, nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass das Pflaster auch wirklich gut klebte. »Wir müssen einmal vernünftig über das Ganze reden, Julia. Ich möchte dir das Leben nicht noch schwerer machen, aber du kannst vor dieser Situation nicht einfach davonlaufen.«
    »Es reicht mir schon, wenn du Oscar davon überzeugst, dass zwischen uns nichts läuft, weder jetzt noch später!«, flüsterte sie und hoffte gleichzeitig, dass es ihr irgendwie gelingen würde, nie wieder mit Fergus allein sein zu müssen.
    »Aber das wäre nicht wahr.«
    »Bitte!«, flehte sie ihn an, obwohl ein kleiner, verrückter Teil von ihr sich wünschte, Fergus würde die Sache mit Oscar auf dem Treidelpfad austragen, Mann gegen Mann.
    »Guten Morgen!«, kam Oscars dröhnende Stimme vom anderen Ende des Salons.
    »Na schön«, antwortete Fergus. »Wenn du darauf bestehst.«
    Julia bekam weiche Knie vor Erleichterung und Enttäuschung. »Hallo, Oscar«, rief sie, »ja, der Schinken ist schon in der Pfanne.« Sie nahm das ungeöffnete Paket vom Tisch.
    Oscar kam in die Kombüse und sorgte auf diese Weise dafür, dass seine schmutzigen Fußabdrücke nun neben denen seines Hundes den Teppich in seiner ganzen Länge zierten. Als er nahe genug war, um Fergus neben Julia stehen zu sehen, löste sich seine frühmorgendliche gute Laune genauso schnell und lautlos in Wohlgefallen auf wie Morgennebel. »Ich hoffe, es dauert nicht lange«, fuhr er Julia an. »Meine Mutter hätte gern eine Scheibe Schinken zu ihrem Toast. Und sie möchte noch eine Tasse Tee.«
    Julia schüttete den größten Teil des Wassers aus dem Kessel und setzte ihn wieder auf, das zweite Mal innerhalb zehn Minuten, dass sich jemand der

Weitere Kostenlose Bücher