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Wellentänze: Roman (German Edition)

Wellentänze: Roman (German Edition)

Titel: Wellentänze: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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haben, aber Julia kamen bereits erste Zweifel.
    Wayne dagegen war absolut hingerissen. Julias Mutter hatte eine besondere Gabe im Umgang mit jungen Männern, und Wayne trottete ohne ein Wort der Klage noch einmal in die Stadt, um zusätzliches Gemüse einzukaufen. Und er erzählte ihr haarklein von seinem Video, obwohl sich der Filmjargon in seinem trägen West-Country-Slang ein wenig merkwürdig ausnahm.
    Margot war begeistert. »Das klingt faszinierend. Sehr avantgardistisch. Ich bedaure nur, dass ich mir Ihren Film nicht sofort ansehen kann. Sie müssen mir eine Kopie schicken.«
    Julia und Suzy hatten zweifelnde Blicke getauscht. Sie wollten ein Video, das potenziellen amerikanischen Gästen die Hotelboote und die Kanäle zeigte, kein Statement über zwischenmenschliche Unmenschlichkeit.
    »Aber Mom«, protestierte Julia jetzt. »Du hast nicht einmal einen Fernseher, geschweige denn einen Videorekorder.«
    »Aber ich habe jede Menge Freunde, die in dieser Hinsicht bestens ausgestattet sind. Vielleicht animiert der Film sie ja, auch einmal auf dem Kanal Urlaub zu machen. Nein, wirklich, ich könnte euch wahrscheinlich eine Unmenge neuer Kunden verschaffen.«
    »Sie kann den Eskimos Eis verkaufen«, versicherte Julia Suzy. »Solange es nicht um sie selbst geht.«
    »Ich sorge dafür, dass Sie eine Kopie bekommen, sobald der Film fertig ist, Margot«, versprach Suzy. »Wir brauchen jede Hilfe, die wir kriegen können.«
    In dieser Woche kam auch Ron Jones wieder, der Mann von der Gesundheitsbehörde. Es überraschte niemanden, dass er ebenfalls Margots Zauber erlag.
    »Es ist wirklich alles ganz anders als bei meinem letzten Besuch«, erzählte er ihr, während er eine Tasse Tee trank und ein Stück Dattelkuchen verzehrte, in dem so viel Faserstoffe enthalten waren, dass man die halbe Welt damit hätte einkleiden können. »Damals war ein sehr reizbarer Bursche hier, der zu glauben schien, dass ich nichts als Ärger machen wolle.«
    »Obwohl Sie im Grunde natürlich nur Ihren Job machen. Manche Leute können einfach keine Kritik vertragen. Wenn die Küche unhygienisch ist, muss etwas unternommen werden. Ich habe viel geputzt, seit ich hier bin.«
    Das entsprach der Wahrheit, aber viele dieser Putzaktionen waren unnötig gewesen, und Julia fand, dass Suzy nicht damit gedient war, wenn das ausgerechnet der Gesundheitsbehörde unter die Nase getrieben wurde. »Sie werden sicher feststellen, dass wir uns um alle Dinge gekümmert haben, die auf Ihrer Liste standen«, fügte sie hinzu.
    »Du meinst, Fergus hat sich darum gekümmert«, warf Suzy ein. »Er war einfach großartig.«
    »Fergus? Fergus war hier?«
    Julia hätte sich einen Tritt geben können, dass sie Suzy nicht gebeten hatte, Fergus auf keinen Fall zu erwähnen. »Du weißt doch, dass er hier war, Mom, du hast ihn selbst hergeschickt.«
    »War Fergus der Mann, von dem ich dachte, er würde mich am liebsten verprügeln?«, fragte Ron Jones. »Der Mann mit dem Hund?«
    »Oh, nein, das war Oscar«, erklärte ihm Suzy. »Julia hat ihn in den Kanal geworfen.«
    »Julia!« Margot war schockiert. »Sag mir, dass du das nicht getan hast!«
    »Er hatte es wirklich verdient, Margot. Bloß weil er einmal mit Julia verlobt war, glaubte er, das Recht zu haben, sich auf den armen Mr. Jones zu stürzen, der so schrecklich hilfsbereit und überhaupt nicht schwierig war«, fuhr Suzy fort, offensichtlich in der Hoffnung, dass Ron sich auch in Zukunft hilfsbereit zeigen und all die Verbesserungen abnehmen würde, die Fergus vorgenommen hatte. »Andererseits wäre der arme Oscar wohl nie aus dem Kanal gekommen, wenn Fergus ihn nicht gerettet hätte.«
    »Dann ist Fergus also noch einmal zurückgekommen?«
    »Sooty hat ihn immer wieder umgeworfen«, erzählte Julia, in dem vergeblichen Bemühen, ihre Mutter von Fergus abzulenken. »Sooty ist Oscars Hund, ein schwarzer Labrador. Absolut hinreißend, aber ein ganz schöner Brocken. Und Oscar hätte ihn wirklich nicht mitbringen sollen.«
    »Erzähl mir eins, Liebes«, bat Margot und griff nach Julias Hand. »Ist Fergus wirklich hergekommen, um dich zu besuchen?«
    »O ja«, versicherte Suzy, die keine Ahnung hatte, in welche Schwierigkeiten sie ihre Freundin stürzte. »Zweimal sogar. In der ersten Woche hat er uns ausgeholfen, als wir ohne einen dritten Mann dastanden. Ein absoluter Prachtkerl. Und dann ist er noch mal wiedergekommen. Sie haben ihn übrigens nur knapp verpasst.«
    »Warum hast du mir nichts davon erzählt, Julia?

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