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Welt Der Elben (1-3)

Welt Der Elben (1-3)

Titel: Welt Der Elben (1-3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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Heather.«
    »Und weiter?«
    »Ich heiße Heather Wakal, und ich bin eine Nachfahrin des Pakal-Königs.«
    »Ich verstehe.« Die Hohe Priesterin, Maya Elda, straffte die Schultern und nickte. »Deshalb hat mein Lebensband dich gefunden. Aber es ging dabei nicht um mich. Meine Rettung war zweitrangig – nur eine bescheidene Möglichkeit. Es ging immer nur darum, dass jemand kommen und es beenden musste. Ich ahnte, dass ich dazu nicht auserwählt war.«
    Maya wankte, griff nach Tessyas Arm und atmete ein paar Mal tief durch, bevor sie Heather anblickte und weitersprach. »Konntest du das Gefäß des Vergessens anwenden?«
    »Ja!«
    »Wo ist es nun?«
    »Hier!«, rief Tessya und zog es aus der Hosentasche. Sie legte es vorsichtig mitsamt der zerrissenen Kette in die Hand der Priesterin.
    Heather registrierte ein erleichtertes Aufatmen bei Tessya.
    »Aber«, Heather räusperte sich, »es konnte doch niemand im voraus wissen, dass ich das Gefäß …?«
    »Das stimmt, aber vor 40 Jahren erschien mir im Traum ein Orakel. Ein Salamander und ein Delfin sagten mir, was ich tun solle.«
    »Jetzt ist alles klar«, sagte Heather und nickte. »Das war zu dem Zeitpunkt, als Richard Roga starb und der Zyrrusschlüssel in Anselm von Rittershausens Hände fiel. Das Orakel konnte nicht wissen, wann der Mistkerl hinter das Geheimnis käme …«
    »Du hast auch den verlorenen Zyrrusschlüssel gefunden?«
    »Leider nein. Dann wären wir gewarnt gewesen.« Heather machte eine Kopfbewegung Richtung Tür. »Er liegt hier irgendwo im Haus.«
    »Und mein Steinschieber und mein Handy auch«, sagte Moryn mit wackliger Stimme, der mittlerweile den Weg zum Dachstuhl geschafft hatte.
    »Handy?« Maya zog eine Augenbraue hoch.
    »Telefoooon.« Moryn lächelte matt.
    »Junger Mann, was hast du gemacht?«
    »Ach, das ist nichts. Nur eine Platzwunde.«
    »Das sehe ich aber anders.« Die Priesterin ging zu ihm hin, schob seine Hand beiseite und legte ihre über die Wunde. »Stillhalten!«, zischte sie und schloss die Augen für einen Moment. Als sie die Hand wieder fortzog, hatte die Wunde aufgehört zu bluten.
    »Wenn du noch mehr Blut verlierst, fällst du mir womöglich noch um.«
    »Danke.« Er nickte matt.
    »Mehr kann ich im Moment nicht für dich tun. Das ist Laylas Fachgebiet. Geh gleich zu ihr, wenn du keine Narbe behalten willst.«
    Maya Elda zögerte, überlegte und trat dann einen Schritt zurück. »Ich hoffe, der Yrrwanderer hat euch nicht verletzt. Er sollte euch nur Angst machen und aufhalten, um Maarloys Austausch nicht zu gefährden.«
    »Das ist ihm leider zu gut gelungen«, sagte Heather.
    »Ein Kind liegt im Koma«, sagte Moryn mit Tränen in den Augen. »Der Orkan …«, stammelte er.
    Mit zittrigen Händen griff Maya nach ihrem Lebensband. »Das hätte nicht passieren dürfen. Ich habe versagt. Ich werde einen Lebensstein opfern, damit das Kind wieder gesund wird.« Sie schluckte. »Glaubt mir, wenn ich es hätte verhindern können, ich hätte alles getan.«
    Sie drehte den Kopf und blickte Heather mit glanzlosen Augen an. »Und der Yrrwanderer?«
    »Er war sehr glaubwürdig. Wir dachten, wir laufen um unser Leben.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Maarloy hat ihn eingefangen und nach B’aakal gebracht. Leider ist er dort ausgebrochen und tyrannisiert die Stadt.«
    Mayas geflochtener Zopf hatte sich zur Hälfte aufgelöst. Sie schob die zerzausten und ungekämmten Haare zurück. Ein Ärmel ihrer Bluse war eingerissen und die Saumzipfel ihres langen, dunkelroten Rockes waren schmutzig. Sie sah mitgenommen aus, doch ihre Stimme klang kräftig. »Der Yrrwanderer stand unter meinem Schutz und in meinem Dienst. Ich hatte ihm drei Aufgaben gegeben. Die erste lautete, den Suchtrupp, also euch aufzuhalten, damit ihr mich nicht einholen konntet, bevor ich Maarloy befreit hatte. Ich wollte euch ja nicht umbringen, sondern nur aufhalten«, wiederholte sie und schluckte.
    »Als zweites gab ich ihm den Auftrag, sich von Maarloy einfangen und nach B’aakal mitnehmen zu lassen. Für B’aakal bekam er den dritten Auftrag, nämlich die Stadt zuzusperren, sobald ihr sie verlassen habt. Damit wollte ich sicherstellen, dass Anselm von Rittershausen nicht noch einmal in die Stadt einbricht, bevor Maarloy Priester ist. Und ich wollte, dass abgesehen von der Trägerin meines Lebensbandes und ihren Freunden, weitere Verfolger zurückbleiben. Denn ich wusste, irgendwo da musste etwas im Argen liegen. Ich traute nicht mehr jedem.«
    »Stimmt das …?«,

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