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Welt Der Elben (1-3)

Welt Der Elben (1-3)

Titel: Welt Der Elben (1-3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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brummte Moryn. »Ich geh mit dir zu den Ruinen. Hab gerade eh nichts vor.«
    Moryn zupfte seinen Computer hervor und suchte den nächstgelegenen Torbaum zu den Ruinen. »Da lang! Wir müssen nur ein kleines Stück in nordöstliche Richtung.«
    »Okay, dann los!«, sagte Heather und versuchte so unbefangen zu klingen, als seien sie gute Freunde. Es ist dringend notwendig, ihn jetzt nicht zum Feind zu haben. Ich muss ihm vielleicht einen Vertrauensvorschub gewähren. Heather richtete die Augen himmelwärts. Ihr Götter beider Universen, falls ihr mich hört, macht, bitte, dass dies hier kein Fehler ist!
    »Hier entlang! Beeil dich! Ab neun Uhr treffen die ersten Touristen dort ein. Dann dürfen wir diesen Torbaum nicht mehr benutzen.«
    Vor dem Baum stand ein Torwächter. »Schnell, schnell! Gleich darf ich euch nicht mehr durchlassen.«
    »Danke!« Heather hechelte nach Luft.
    Ich bin zurück bei den Menschen!

43 Zurück

     
    H eather kam plötzlich ein böser Gedanke. War Moryn mitgekommen, damit sie nicht fortlief? Schließlich könnte sie beim Eintreffen des erstbesten Touristenbusses um Hilfe rufen. Sicherlich nicht! Wenn Moryn in diese Richtung gedacht hätte, dann wäre seine Reaktion anders ausgefallen.
    Sie blickte sich um. Sie hatte nicht das Gefühl zurück zu sein, sondern in der Zukunft. Die Palastanlagen, die vor ihr lagen, waren verwittert und zerfallen.
    Ein Touristenpärchen lief an ihnen vorbei. »Schau nur wie viel noch erhalten ist!«, rief eine Frau und klatschte verzückt in die Hände.
    Heather berührte das zerfressene Gestein. »Moryn, sind das die verschlossenen Nischen?«, flüsterte sie und blickte an der Pyramide hoch.
    »Ja!«, hauchte er zurück.
    »Wo führten sie hin? Direkt in Mayas Palast?«
    »Das weiß ich nicht. Es gibt mehrere Paläste und Tempel.«
    »Aber es ist schon so, dass sie mal eine Verbindung direkt zu euch waren, oder?«
    »Ja, es ist so, als würdest du von einem Raum in den anderen gehen«, flüsterte Moryn.
    Eine kleine Touristengruppe kam direkt auf sie zu.
    »Weg hier!« Moryn zog Heather in eine andere Richtung.
    Sie steuerten auf drei weitere Tempel zu. Hinter einer Mauer blieb Moryn stehen. »Willst du noch was sehen?«
    Heather nickte und lief hinter den nächstgelegenen Tempel. Hier konnten sie ungestört reden. Sie hockte sich hin und überlegte.
    »Also?« Moryn setzte sich im Schneidersitz aufs Gras und sah sie abwartend an.
    »Moryn, mir kommt gerade ein Gedanke. Maarloy war plötzlich verschwunden, hat Maya gesagt. Wie sich heraus gestellt hat, wurde er von Menschen entführt.«
    »Hat Maya das gesagt?«
    »Nicht direkt, aber ihre Schwester hat erst in Palenque verhandelt und ist dann nach Frankfurt oder nach Berlin abgereist.«
    Heather wurde die Hocke unbequem. Sie setzte sich auf einen niedrigen Steinvorsprung. Moryn erhob sich vom Rasen und setzte sich neben sie.
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Hatte Maarloy Kontakt zu den Menschen?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Moryn, denk bitte nach! Stand es einem angehenden Priester zu, bei den Menschen ein und aus zu gehen?«
    »Natürlich nicht, wir haben nur noch die allernötigsten Kontakte zu den Menschen. Zu Zeiten deines Urahns Pakal war das noch anders …« Er verzog verächtlich das Gesicht. »Manche Blödmänner nehmen das allerdings nicht so genau.«
    »Wie meinst du das?«
    »Zalym, Tessya und Kynka waren letzte Nacht in Palenque im Kino.«
    »Ich kann mir denken, wer die Idee hatte.«
      Auf der gegenüberliegenden Urwaldseite stoben ein paar Vögel kreischend auf. Unwillkürlich musste Heather an die Zeemus denken. Hoffentlich stimmt es, dass sie nur bei Nacht jagen. Ach ja, bei uns gibt es gar keine Zeemus. Jaguare? Und wenn die sich auch tags durchs Dickicht pirschen? Sie spürte wie sich ihre Härchen steil aufrichteten. Vorsichtshalber behielt sie den Busch im Auge.
    »Moryn, was denkst du, wenn Maarloy von Menschen entführt wurde, was mussten die wohl anstellen, um an ihn ranzukommen?«
    »Keine Ahnung.« Auf seiner Stirn zeigten sich Schweißperlen.
    »Der einfachste Weg wäre doch von Tür zu Tür.«
    »Von diesem Palast zu unserem?«
    »Ja, einfach mit diesem komischen Schlüssel.«
    »Du meinst den Zyrrusschlüssel.« Moryn wehrte ab. »Die Schlüssel haben die Mayaschwestern gut verwahrt. Maya Amylla scheidet als Entführerin ihres eigenen Sohnes wohl aus und ihre Schwester war zum Zeitpunkt des Verschwindens weit weg.«
    »Gibt es nur noch diese zwei Schlüssel?«
    »Ja, und

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