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Welt Der Elben (1-3)

Welt Der Elben (1-3)

Titel: Welt Der Elben (1-3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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dass er das Beste aus seiner melodischen Stimme herausgeholt hatte. Vermutlich hätte ihm jeder geöffnet. Der ferngesteuerte Türöffner summte und Zalym schob die Tür auf.
    »Hier!« Er hielt Heather eine leere Wasserflasche hin. »Ich habe sie gefragt, ob sie uns etwas Trinkwasser geben könnte.«
    An der Tür stand eine Frau mit weißer Schürze. Sie steckte eine Haarnadel in den Knoten ihres feingesträhnten, leicht ergrauten Haares. Heather ging vor. Unter ihren Füßen knirschte der Kies, mit dem der Weg ausgelegt war. Die Frau in der Tür blickte freundlich, offenbar war sie Besucher gewöhnt. Sie sagte etwas auf spanisch.
    »Was sagt sie?«, fragte Heather mit Blick auf Zalym.
    »Er ist nicht da«, flüsterte er ihr schnell zu.
    Heather wedelte mit der Flasche. »Ich wollte nur um Wasser bitten.« In ihrer Aufregung sprach sie deutsch.
    »Aus Deutschland?« Die Frau schien hocherfreut. »Das hier ist deutsches Honorarkonsulat«, antwortete sie in deutscher Sprache.
    »Ach ja? Was für ein Zufall!«, heuchelte Heather, während sie die steinerne Treppe zum Eingang hoch stieg.
    »Kommen Sie bitte herein!«
    Die Villa schien älteren Datums zu sein, wirkte aber sehr gepflegt. Sie musste in den letzten Jahrzehnten mehrmals renoviert worden sein. Fenster und Dach sahen neu aus. Alles war frisch weiß gestrichen.
    »Ohne Eltern unterwegs?«, begann die Frau sich Gedanken zu machen.
    »Die wollten jetzt den dritten Tag zu den Ruinen. Uns ist da einfach die Puste ausgegangen«, log Heather.
    Im Blick der Frau lag Skepsis. Doch plötzlich huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. »Ja, ja, junge Leute. Wollen alleine sein.« Die Frau zwinkerte ihnen zu und führte sie in einen kleinen Raum mit einem runden Mahagonitisch und schwarzen Ledersesseln.
    »Ihr bitte warten. Ich holen euch zu trinken.«
    Heather und Zalym sahen sich um, während Moryn sich in die äußerste Ecke setzte und am Bügel seiner Sonnenbrille nestelte. An den Wänden hingen dicht an dicht Bilder in allen Größen. Die ehemalige Tapete war nur über dem Türsturz noch zu erkennen. Auf fast allen Fotos waren Menschen abgebildet. Sie schüttelten einander die Hände oder posierten in Gruppen vor zerfallenen Ruinen. Auf einem vergilbten Schwarzweißfoto war ein Junge in kurzer Latzhose zu sehen. Heather entdeckte ein verblasstes Foto mit einer sehr schönen Frau und ein winziges Babyfoto. Dazwischen gestreut befanden sich etliche Bilder mit den Maya-Ruinen. In einer Ecke hingen alte Bilder mit Arbeitern, die offensichtlich mit Ausgrabungen beschäftigt waren.
    Die Frau kam mit einem großen Tablett mit drei Gläsern und einem Krug zurück. Geübt goss sie ein. In Heathers Glas schwammen zwei dicke Eiswürfel. Viel zu trinken bekäme sie nicht. Zalym hatte keine Eiswürfel erwischt. Wortlos tauschte er die Gläser. Sie nickte ihm dankbar zu und trank in einem Zug.
    »Der Herr ist leider nicht da«, sagte die Frau. »Er ist in Deutschland. Geschäfte! Schade. Ich ihm von euch erzählen werde. Junge Dame. Wie war der Name?«
    »Heather.« Unter dem Tisch trat einer der Jungs ihr kräftig gegen das Schienbein. Sie blickte irritiert zu den beiden hinüber. Aber sie brachten es tatsächlich fertig so zu tun, als wäre alles bestens. Sie rätselte, wer sie getreten hatte.
    »Ich heiße Heather Schulze.«
    »Sehr erfreut. Ich bin Maria. Ich hier putzen und aufpassen, wenn der Herr nicht da sein.«
    Leider bekamen sie nicht mehr aus der Perle des Hauses heraus. Maria zeigte auf die Bilder. »Alles Palenque!«
    Heather und die Jungs erhoben sich. Moryn und Zalym gingen vor und warteten in der Halle, während Heather sich bedankte. Ihr Blick blieb an einem Foto neben der Tür hängen. Es zeigte einen sportlichen, weißhaarigen Mann im Alter von etwa sechzig Jahren. Er lehnte an einem roten Cabrio. Die Aufnahme schien neueren Datums. Heather rätselte. Von irgendwoher kannte sie den Mann. War er in Deutschland eine angesehene Persönlichkeit aus der Wirtschaft? Oder ein halbwegs bekannter Politiker? Wahrscheinlich hatte sie ihn in der Zeitung gesehen.
    »Das ist der Herr Honorarkonsul. Mit neuem Auto. In Deutschland.« Maria lachte. »Da viel Regen. Und er muss mit Limousine fahren. Nix Cabrio.«
    Zalym kam noch einmal zurück, um einen Blick auf die Aufnahme zu erhaschen. Er drehte den Kopf weg und ging zurück zu Moryn.
    Marias Blick fiel auf einen verstaubten Lavendelstrauß, der mit einem Band an einem Nagel befestigt war. Sie nahm die vertrockneten Kräuter

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