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Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition)

Titel: Welt der Elben (Band 2: Weltenriss, Götterwille, Herzblut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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Von dieser leicht rauchigen Stimme hatte Heather keine klangvollen
Höhen erwartet.
    »Du und Zalym, ihr solltet eine Boygroup aufmachen.«
    Er machte eine abwehrende Handbewegung. »Wir wachsen mit
Noten auf. Bei uns kann jeder singen.«
    »Ich vergaß, ihr habt für solche Dinge einfach mehr Zeit.«
    »Und du? Kannst du etwas Besonderes, hast du ein Hobby?«
    Heather schluckte. War das jetzt nicht die Situation, die
sie sich immer heimlich gewünscht hatte? Einmal mit ihm alleine sein und ein
ganz normales Gespräch führen. Ihr Herz begann zu klopfen.
    »Musik? Nein. Aber … bitte behalte es für dich«, sie senkte
die Stimme, »ich war lange im Schwimmverein …« Heather stockte, sie wollte sich
nicht selbst loben.
    »Jetzt wundert mich gar nichts mehr«, kommentierte Moryn.
    »Wie meinst du das?« Sie merkte, wie ihr die Hitze ins
Gesicht stieg. Verlegen fasste sie sich an die Wangen.
    »Nun ja, du hast die Schultern einer Schwimmerin. Und ich
habe mich schon gefragt, woher du, abgesehen von deinem schlechten Laufstil, so
schnell eine recht passable Kondition hattest.«
    Verlegen stand sie auf und drehte sich zum Fenster. »Kannst
du ein Geheimnis bewahren?«
    Moryn erhob sich ebenfalls und stellte sich neben sie. »Jedes
Geheimnis«, sagte er ernst.
    »Ich war so gut, dass sie mich zu den Landesmeisterschaften
schicken wollten, aber …«
    Moryn legte eine Hand auf ihren Arm. Überrascht drehte sie
den Kopf. Er sah ihr fragend in die Augen. »Du hattest keinen Bock auf den
Zirkus?«
    »So ungefähr«, hauchte sie. »Ich hatte Angst davor, im
Mittelpunkt zu stehen.«
    »Was hast du gemacht?«
    »Ich habe so getan, als wäre ich schlechter, als ich in
Wirklichkeit war. Bin nie an der Grenze geschwommen, wenn jemand die Zeit
stoppte. Immer unter dem Limit, um nicht aufzufallen.«
    Moryn lachte. »Allerfeinstes Langzeitkonditionstraining!«
    »So ist es. Ich wurde immer besser. Dann bin ich aus dem
Verein ausgestiegen. Ich schwimme jetzt immer alleine. Da zählt keiner meine
Bahnen und misst die Zeit.«
    »Du steckst voller Geheimnisse«, sagte Moryn. »Dann weiß ich
jetzt endlich, woran wir arbeiten müssen.«
    Wir? Sie runzelte
die Stirn. »Wovon sprichst du?«
    »Ab sofort achte ich mehr auf deinen Laufstil. Und ich
dachte, ich müsse an deiner Kondition feilen.«
    Sie sog die Luft scharf ein. Laufen war so gar nicht ihr
Ding.
    Unten im Flur war es mittlerweile laut geworden. Heathers
Geschwister plapperten lautstark durcheinander. Selma lenkte das Chaos. Ihre
Stimme drang durch den Flur zu ihnen ins Zimmer.
    »Schuhe an! Niklas, wo ist deine Strickjacke? Linus, du musst
dir erst Socken anziehen … Ja, Tinchen, gleich geht es los.« Nur langsam wurde
es unten ruhiger und die Anweisungen verstummten schließlich.
    »Heather! Heather?«, rief die Stiefmutter schließlich durchs
Haus.
    »Jaaa?«
    »Wir gehen auf die Kerb. Die Jungs wollen Karussell fahren.
Wollt ihr mit?«
    Wie sie ihr betonte,
einfach peinlich. »Neeein«, brüllte Heather zurück und horchte.
    »Heather, Liebes, auf dem Küchentisch steht noch Kuchen für
euch. Bis später!« Klappernd fiel unten die Tür ins Schloss.
    »Magst du noch was trinken?«
    Moryn nickte.
    »Wir können uns auf die Terrasse setzen, jetzt wo sie alle
weg sind.«
    »Das wollte ich auch gerade vorschlagen. Draußen ist
herrlichstes Wetter! Ich frag dich noch mal ab. Und dann laufen wir ne Runde.«
    »Muss das sein?«
    »Ach ja, ich vergaß, du schwimmst lieber. Wusstest du, dass
es hier ganz in der Nähe einen See gibt? Morgen … ach, da kann ich nicht. Aber
übermorgen. Dann jogge ich mit dir dahin.«
    »Wie weit?« Heather befürchtete, dass das Gewässer alles
andere als nah war, da ganz in der Nähe für Elben ein dehnbarer Begriff war.
    Moryn zuckte mit den Schultern. »Je nachdem wie schnell du
läufst … eine dreiviertel Stunde würde ich schätzen.«
    »Dann habe ich ja eine Chance anzukommen«, entgegnete sie
und machte sich auf den Weg nach unten zur Wohnküche. Moryn folgte mit seinem
Wasserglas in der Hand. In der Küche nahm sie die Milchtüte vom Tisch und
stellte sie in den Kühlschrank. Dann zog sie aus der Wasserkiste eine frische
Flasche Sprudel und drehte am Verschluss, der zischend nachgab.
    »Hier lang!« Sie nickte zur Tür. »Ich mach lieber selbst
auf. Das Scharnier ist defekt.«
    »Ha«, lachte Moryn, »unsere Hausbäume sind schon etwas
bequemer.«
    Draußen stellte er sein Glas auf dem Tisch ab und blickte
über den verwilderten Garten, der

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