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Welt im Fels

Welt im Fels

Titel: Welt im Fels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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von den Beobachtern wissen dürfen. So ist es beschlossen. Dieser hier wird daher nicht ins Tal zurückkehren.
    Nun hört mir genau zu! Er ist hier, aber er ist kein Beobachter. Nur Beobachter dürfen hier sein. Kann mir jemand sagen, was das bedeutet?«
    Es gab ein langes Schweigen, das schließlich durch eine leise Stimme unterbrochen wurde, die sagte: »Er kann nicht hier sein, und er kann auch nicht im Tal sein.«
    »Richtig«, sagte der Chefobservator mit einem gemessenen Nicken.
    »Dann sage uns bitte, wo kann er sein?«
    »Das ist die Frage, die ihr euch selbst stellen müßt. Und ihr müßt in euch gehen und nach einer Antwort suchen. Ein Mann, der weder im Tal noch hier sein kann, kann nicht sein. Ein Mann, der nicht sein kann, ist daher nicht, und ein Mann, der nicht ist, ist folglich tot.«
    Dieses letzte Wort war deutlich genug, und Chimal hatte im Nu das Messer in der Hand und stand mit dem Rücken zur Wand. Die anderen begriffen viel langsamer, und es vergingen einige Sekunden, bis jemand sagte: »Aber er ist nicht tot, er lebt.«
    Der Chefobservator nickte und rief den Sprecher zu sich, einen gebeugten Mann mit einem alten und zerfurchten Gesicht. »Du hast recht, Wachmann Strong, und da du so klar siehst, wirst du das Problem für uns lösen und dafür sorgen, daß er tot ist.« Dann gab er dem Mann völlig unverständliche Anweisungen und wandte sich wieder den anderen zu, als der Mann gegangen war.
    »Unsere Tique ist es, das Leben zu hegen und zu beschützen, deshalb sind wir Beobachter. Aber in seiner Weisheit hat der Große Planer …«, als er das sagte, berührte er mit den Fingern seiner rechten Hand das kleine Kästchen, das um seinen Hals hing, und die anderen taten dasselbe, »… für alle Wobberumgoreien vorgesorgt.«
    Als er das gesagt hatte, kam der alte Wachmann mit einem Metallgegenstand, der in Größe und Form einem großen Holzkloben ähnelte. Er setzte ihn schwer auf dem Boden auf, und die Beobachter traten beiseite, um Platz zu machen. Chimal sah, daß an dem einen Ende ein Griff war, unter dem große Buchstaben standen. D … R … E … H … E … N … Drehen. Es waren die gleichen Buchstaben wie die, die er aus der Tempelschule kannte.
    »Drehen«, las der Wachmann laut.
    »Tu das, Wachmann Strong!« befahl der Chefobservator.
    Der Mann gehorchte und drehte den Griff, bis ein lautes Zischen einsetzte. Sobald das Geräusch verstummte, löste sich das Ende, und er hatte es in der Hand. Chimal sah, daß der Gegenstand nicht massiv, sondern ein Metallrohr war. Der Wachmann griff hinein und holte etwas heraus, das die Form eines langen Stockes mit Beulen und Vorsprüngen hatte. Ein Stück Papier fiel dabei zu Boden. Der Wachmann gab es dem Chefobservator.
    »Gabo raotsen waison«, las er laut vor. »Dies ist zum Töten. Der Teil mit dem Buchstaben A wird in der linken Hand gehalten.« Er und alle anderen sahen zu, wie Wachmann Strong das Gerät in seinen Händen hin und her drehte.
    »Da sind viele Buchstaben in dem Metall«, sagte er. »Hier ist ein C, hier ein G …«
    »Das ist klar«, fuhr ihn der Chefobservator an. »Du sollst den Teil mit einem A suchen und in der linken Hand halten.«
    Zitternd drehte der Wachmann nach dieser Zurechtweisung den Gegenstand herum, bis er den richtigen Buchstaben fand, legte die linke Hand daran und hielt das Tötungsgerät triumphierend hoch.
    »Nun das nächste. Das sich verjüngende Ende mit dem Buchstaben B wird in der rechten Hand gehalten, dann wird das Ende des Geräts mit dem Buchstaben C gegen die rechte Schulter gelegt.«
    Sie sahen alle erwartungsvoll zu, als der Mann das Ding hob und gegen seine Schulter drückte. Seine linke Hand hielt es von unten und die rechte von oben. Der Chefobservator betrachtete ihn prüfend und nickte zufrieden.
    »Jetzt lese ich vor, wie getötet wird. Man zeigt mit dem Gerät auf das Objekt, das getötet werden soll.« Der Chefobservator sah auf und merkte, daß er direkt vor dem Gerät stand. »Nicht auf mich, Dummkopf!« fauchte er und riß den Wachmann herum, bis er auf die Seite des Raumes zeigte, wo Chimal stand. Die anderen wichen zu beiden Seiten zurück und warteten gespannt. Der Chefobservator las weiter.
    »Zum Töten wird der kleine Metallhebel mit dem Buchstaben D, der sich an der Unterseite des Geräts befindet, mit dem Zeigefinger der rechten Hand zurückgezogen.« Er sah den Wachmann an, der vergeblich versuchte, den kleinen Hebel zu erreichen.
    »Ich kann es nicht«, sagte er. »Mein

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