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Welt im Fels

Welt im Fels

Titel: Welt im Fels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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Tötungsgerät, das er in den Händen hielt. Da war noch ein zweiter Mann, der wegzulaufen versuchte. Chimal holte ihn leicht ein, packte ihn am Hals, riß ihn nieder und zerrte ihn in den Raum.
    Chimal betrachtete die drei Gestalten, die auf dem Boden lagen und überlegte, was er tun sollte. Bald würden weitere Sucher auftauchen, das war sicher, also konnte er nicht hierbleiben. Aber wo konnte er sich in dieser merkwürdigen Welt verstecken? Er brauchte einen Führer – und mit dem Mädchen würde er am leichtesten fertig werden. Er hob sie auf und warf sie sich über die Schulter. Dann nahm er das Tötungsgerät. Der Korridor war leer, als er hinausschaute. Er schlug die entgegengesetzte Richtung ein, aus der sie gekommen waren, und lief so schnell er konnte.
    Immer mehr Türen zu beiden Seiten, aber er mußte erst eine Strecke zurücklegen, bevor die Suche beginnen konnte. Er ging um eine Ecke, dann um eine andere, ständig darauf gefaßt, jemanden zu treffen. Er war immer noch allein. Hinter einer Biegung stieß er auf eine kurze Halle, die ebenfalls aus dem Fels herausgehauen war. Auf der anderen Seite befand sich eine große Tür. Umkehren wollte er nicht, deshalb ging er auf sie zu, drückte die Klinke und öffnete sie. Er hielt die Waffe bereit, aber es erwartete ihn niemand in dem Raum. Es war ein noch größerer Raum, der sich weit nach hinten erstreckte und in viele Seitengänge unterteilt war, die mit Verschlagen und unzähligen Regalen ausgefüllt waren. Das war fürs erste gut genug, bis das Mädchen wieder zu sich kam, dann würde er es zwingen, ihn an einen sichereren Ort zu führen, wo man etwas zu essen finden konnte. Vielleicht war sogar hier etwas zu finden. Er suchte einen dunklen Seitengang und legte die Steel auf den Boden. Sie rührte sich nicht, deshalb ließ er sie dort liegen, während er herumstöberte, Kisten öffnete und Sachen aus den Regalen nahm. In einem der Verschläge fand er viele schwarze Stoffbündel, die zu merkwürdigen Formen zusammengenäht waren. Als er eines herauszog, erkannte er, daß die herunterhängenden Teile Ärmel und Hosenbeine waren und dies die Gewänder der Beobachter waren. Er nahm zwei Armvoll davon und ging zu dem ohnmächtigen Mädchen zurück. Er warf das Bündel hin, hockte sich unter das Licht und versuchte herauszufinden, wie das Gewand geschlossen wurde. Die Luft war hier kühler als im Zimmer der Steel, und er war nicht abgeneigt, etwas Wärmeres anzuziehen.
    Nachdem er eine ganze Weile herumprobiert hatte, entdeckte er, daß sich ein kleiner Metallknopf am Halsausschnitt nach unten ziehen ließ, wenn man ihn zuerst drehte. Wenn man ihn bewegte, teilte sich das Gewand hinter ihm, öffnete sich gerade nach unten, zwischen den Beinen durch und hinauf bis zur Mitte des Rückens, so daß das Gewand fast in zwei Hälften zerfiel. Er öffnete eine Reihe von ihnen auf diese Art, warf sie aber verärgert weg, als er merkte, daß er seine Beine kaum zur Hälfte hineinzwängen konnte. Die Gewänder mußten in verschiedenen Größen hergestellt werden, und die er gefunden hatte, waren alle sehr klein. Es mußte eine Möglichkeit geben, die großen zu finden. Das Mädchen würde es wissen. Chimal ging zu ihr hin, aber sie lag immer noch mit geschlossenen Augen da und atmete kaum. Er fragte sich, ob ihr wohl etwas Ernstliches fehlte. Neugierig drehte er den Knopf unter ihrem Kinn, zog ihn herunter, so weit es ging, und schlug das Gewand auseinander. Sie war nicht verletzt, soviel er sehen konnte. Ihre Haut war schneeweiß und ihre Rippen zeichneten sich darunter ab. Sie war sehr schlank, fast mager. Ihre Brüste waren flach wie die eines halbwüchsigen Mädchens, und er empfand keinerlei Begierde, als er ihren nackten Körper betrachtete. Um ihren Leib lag ein breiter Gürtel aus einem grauen Material, dessen Enden vorn durch eine Verschnürung zusammengehalten wurden. Er riß die Schnur durch und nahm den Gürtel ab. Dabei sah er, daß dort, wo er um den Körper gelegen hatte, ihre Haut rot und entzündet war. Er fuhr mit dem Finger über die Innenseite des Gürtels und spürte, daß sie sich rauh anfühlte, als ob sie mit vielen winzigen Kaktusstacheln besetzt wäre. Er warf das Ding weg und betrachtete die gepolsterten Geschirre, mit denen die biegsamen Stäbe an ihrem Körper befestigt waren. Vielleicht war sie sehr schwach und die Stäbe halfen ihr, sich aufrecht zu halten. Als er gegen das Metallstück drückte, das ihren Nacken stützte, löste es sich

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