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Welt im Fels

Welt im Fels

Titel: Welt im Fels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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samt der Kapuze. Ihr Kopf war kahlrasiert. Er fuhr mit der Hand über die dunklen Stoppeln, die nachgewachsen waren. All das war ihm unverständlich. Er schloß ihr Gewand, zog ihr die Kapuze wieder über, hockte sich hin und sann über die Dinge nach, die er an ihr entdeckt hatte. Er hatte schon eine Weile vor ihr gesessen, als sie sich bewegte und die Augen aufschlug.
    »Wie fühlst du dich?« fragte er.
    Sie blinzelte und sah sich um, bevor sie antwortete. »Es geht, glaube ich. Ich fühle mich sehr müde.«
    Diesmal zwang sich Chimal zur Geduld, als er mit ihr sprach.
    »Weißt du, was das ist?« fragte er und zeigte auf die Kleider, die er gefunden hatte.
    »Das sind Webinde – wo hast du sie her?«
    »Von dort, es gibt da noch mehr. Ich möchte eins, um mir etwas anzuziehen, aber sie sind alle zu klein.«
    »Sie tragen innen Nummern, hier, siehst du?« Sie setzte sich auf und zeigte auf die Innenseite eines Gewands.
    »Ich werde dir zeigen, wo sie sind. Du suchst mir eins, das ich tragen kann.«
    Er half ihr auf die Beine, und in ihrer kläglichen Situation schien es ihr nichts auszumachen, daß er sie berührte. Als er ihr die Regale zeigte, prüfte sie die Nummern und zeigte auf den letzten. »Dort drin, das sind die größten.« Sie schloß die Augen und wandte ihr Gesicht ab, als er ein Bündel aufriß und eins der Gewänder anzog. Er war knapp, aber er paßte hinein, und es war warm.
    »So, jetzt sehe ich aus wie alle anderen«, sagte er, und sie warf einen Blick auf ihn und fühlte sich etwas erleichtert.
    »Kann ich jetzt gehen?« fragte sie zaghaft.
    »Gleich«, log er. »Beantworte mir nur noch einige Fragen! Gibt es hier etwas zu essen?«
    »Ich – ich weiß nicht. Ich war erst einmal in diesem Lagerhaus, vor langer Zeit …«
    »Wie nanntest du diesen Ort?«
    »Lagerhaus. Ein Ort, wo Sachen aufbewahrt werden.«
    »Lagerhaus. Ich werde mir das Wort merken.« Und ich werde erfahren, was die vielen anderen Wörter bedeuten, bevor ich hier weggehe. »Kannst du nachsehen, ob es etwas zu essen hier gibt?«
    »Ja, aber ich glaube nicht, daß ich etwas finde.«
    Chimal folgte ihr, stets auf der Hut, um sie aufzuhalten, wenn sie wegzulaufen versuchte. Sie fanden einige fest verschlossene Kästen, die Notrationen genannt wurden, wie sie ihm sagte; sie durften nur gegessen werden, wenn andere Lebensmittel nicht verfügbar waren. Er trug die Behälter in die geschützte Ecke, die er gefunden hatte, bevor er sie öffnete.
    »Schmeckt nicht besonders«, sagte er, nachdem er die transparente Haut aufgerissen und die Paste darin geschmeckt hatte.
    »Es hat einen sehr hohen Nährwert«, sagte sie ihm und bat ihn um etwas davon. Er gab ihr eine Packung, nachdem sie ihm erklärt hatte, was dieses neue Wort bedeutete.
    »Hast du dein ganzes Leben hier zugebracht?« fragte er sei, während er seine Finger ableckte.
    »Ja, natürlich«, antwortete die Steel, verwundert über seine Frage.
    Chimal ging nicht sofort darauf ein, sondern dachte konzentriert nach. Dieses Mädchen mußte alles wissen, was er erfahren wollte – aber wie konnte er es dazu bringen, es ihm zu erzählen? Er erkannte, daß er richtig fragen mußte, um die richtigen Antworten zu erhalten.
    »Kommst du hier jemals weg, in die Welt außerhalb des Tales?«
    Sie erschien verwirrt. »Natürlich nicht. Das ist unmöglich …« Plötzlich weiteten sich ihre Augen. »Ich darf es dir nicht sagen.«
    Chimal wechselte schnell das Thema. »Weißt du von unseren Göttern?« fragte er, und sie nickte. »Weißt du etwas von Coatlicue?«
    »Ich kann dir darüber nichts sagen.«
    »Es scheint sehr wenig zu geben, worüber du mir etwas sagen kannst.« Er lächelte ihr aufmunternd zu, und sie lächelte scheu zurück. »Hast du dich nicht gewundert, wie ich an den Ort kam, wo du mich entdeckt hast?«
    »Ich habe nicht darüber nachgedacht«, gab die Steel freimütig zu. »Wie kamst du dorthin?«
    »Ich folgte Coatlicue aus dem Tal.« Gab es denn keine Möglichkeiten, mehr Informationen aus dem Mädchen herauszuholen? »Ich möchte zurückkehren. Glaubst du, daß ich das könnte?«
    Sie setzte sich auf und nickte froh. »Ja, das solltest du tun.«
    »Wirst du mir dabei helfen?«
    »Ja …«, dann verdüsterte sich ihr Gesicht. »Du kannst nicht. Du wirst ihnen von uns erzählen, und das ist verboten.«
    »Wenn ich es ihnen erzählte – würden sie mir glauben? Oder würden sie mich zum Tempel schaffen, um den in meinem Kopf gefangenen Gott zu befreien?«
    Sie dachte

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