Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Welt im Fels

Welt im Fels

Titel: Welt im Fels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
Vom Netzwerk:
Scheibe, die sich zur Seite schieben ließ. Durch die Öffnung konnte man hinaussehen. Chimal blickte durch einen Spalt zwischen zwei Felsen hindurch auf den Nachmittagshimmel. Direkt vor sich sah er einen beschatteten Felssims und die schwarze Silhouette eines Geiers. Während er ihn beobachtete, breitete er seine Flügel aus und segelte langsam übers Tal davon.
    »Hier ist Wachmann Steel«, hörte er sie sagen. Er fuhr herum. Sie stand auf der anderen Seite der Höhle und sprach zu einem Metallkasten, der an der Wand hing. »Er ist hier bei mir. Er kann hier nicht weg. Kommt schnell!«
     
3.
     
    Chimal packte sie am Arm, riß sie von dem Metallkasten weg und schleuderte sie zu Boden. Der Kasten hatte vorn eine runde Scheibe, Knöpfe und eine Öffnung mit Schlitzen. Daraus kam jetzt eine Stimme: »Wachmann Steel, deine Meldung ist gehört worden. Wir prüfen den Stralohnt. Wo befindest du dich gen …«
    Chimal hatte das Tötungsgerät gehoben, auf den metallenen Kasten gerichtet und abgedrückt. Die Stimme stockte und verstummte, der Kasten zerplatzte, und Feuer regnete von der Höhlenwand.
    »Das nützt dir nichts«, sagte die Steel und lächelte triumphierend. »Sie können feststellen, von wo aus ich angerufen habe. Sie wissen also, daß du hier bist. Du kannst nicht entkommen.«
    »Ich kann ins Tal zurückkehren. Wie läßt sich diese Metalltür öffnen?«
    Widerwillig ging sie hinüber zu der Stelle, wo eine Stange mit einem schwarzen Griff aus der Wand herausragte. Sie zog die Stange herunter, die Platte kippte geräuschlos nach außen, und das Tageslicht flutete herein. Ein Geier, der eben draußen auf dem Sims landen wollte, wurde durch die Bewegung erschreckt und segelte davon.
    »Sie würden mich töten, wenn ich zu ihnen zurückkehrte«, sagte er und stieß das Mädchen auf den Sims hinaus.
    »Was tust du?« fragte sie entsetzt und fing an laut zu schreien, als er den Griff in der anderen Richtung bewegte und die Tür sich zu schließen begann. Ihr lautes Jammern verstummte, als sich die Öffnung knirschend schloß.
    Aus dem Tunnel hinter Chimal drang ein singendes Geräusch, das immer lauter wurde, begleitet von einem schwachen Luftzug, der in die Höhle strömte. Er rannte zum Tunneleingang, lehnte sich dicht neben der Öffnung gegen die Wand und hob das Tötungsgerät. Diese Leute verfügten über ungeahnte Mächte. Was schickten sie nun, um ihn zu töten? Chimal drückte sich gegen den Fels, während das Geräusch immer lauter wurde – und plötzlich schoß eine Plattform mit Männern darauf aus dem Tunnel. Ein lautes Kreischen, und das Ding kam mit einem Ruck zum Stehen. Chimal sah, daß die Männer alle Tötungsgeräte trugen. Er richtete seine Waffe auf sie und zog an dem Hebel. Einmal, zweimal schoß die Flamme zwischen sie, dann starb das Ding in seinen Händen, und es geschah nichts mehr, so fest er auch daran riß. Die Waffe wie eine Keule schwingend, griff er an.
    Chimal erwartete angstvoll die Feuerstrahlen aus ihren Tötungsgeräten. Aber seine zwei Feuerstöße hatten die Gruppe von Männern getroffen und schrecklich gewirkt. Einige von ihnen waren tot oder verwundet. Gewalttätigkeit und Töten waren für sie etwas Ungewohntes; aber nicht für Chimal, der immer mit dem Tod gelebt und zu kämpfen gelernt hatte. Bevor auch nur eines der Geräte auf ihn gerichtet werden konnte, war er unter ihnen und schlug um sich.
    Es war ein ungleicher Kampf. Sechs Männer waren mit der Plattform gekommen, doch innerhalb einer Minute waren einige von ihnen tot, die anderen verwundet oder bewußtlos. Chimal warf das unbrauchbare Tötungsgerät weg und zog an dem Griff, der die Fütterungstür öffnete. Wachmann Steel hockte auf dem Felssims dicht hinter der Tür, ihr Gesicht in die Hände vergraben. Er mußte sie hereinziehen, denn sie war starr vor Schreck. Er legte sie auf den Boden und zerrte die Verwundeten und Toten von der Plattform, wobei er aufpaßte, daß er die leuchtenden Knöpfe und Stäbe an der Vorderseite nicht berührte. Als das Ding leer war, packte ihn die Neugierde, und er untersuchte es. Unter der Plattform waren Räder. Sie standen auf den Metallschienen, die in dem Felsboden eingelassen waren. Irgendeine Kraft ließ die Räder sich drehen und die Plattform vorwärtsbewegen. Der interessanteste Teil war der Schild an der Vorderseite. Er schien so hart wie Metall zu sein, war aber klar wie frisches Wasser; er konnte hindurchsehen, als wäre er gar nicht da.
    Die Plattform fuhr

Weitere Kostenlose Bücher