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Welt im Fels

Welt im Fels

Titel: Welt im Fels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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versprechen, daß ich das reparieren kann, aber ich werde mein möglichstes tun. Gleichzeitig würde ich vorschlagen, daß ihr sonst jemanden holt, der vielleicht mit dieser Anlage arbeiten kann.«
    »Es gibt keinen. Die Verantwortung liegt allein bei mir, und ich habe mir dieses Buch schon angesehen. Viele der Dinge begreife ich nicht. Ich bin ein alter Mann, zu alt, um noch ein neues Fach zu erlernen. Ein junger Mann wird jetzt zum Luftwart ausgebildet, aber es wird Jahre dauern, bis er hier arbeiten kann. Bis dahin ist es sicher zu spät.«
    Chimal war eine neue Verantwortung aufgebürdet. Er schlug das Buch auf. Der erste Teil war ein Überblick über die Luftreinigungstheorie, den er schnell überflog. Er würde es genauer durchlesen, wenn er einen Überblick über die Funktion der Anlage hatte. Unter Anlage standen zwölf verschiedene Abschnitte, jeder mit einer großen roten Nummer bezeichnet. Diese Nummern wiederholten sich auf großen Tafeln an der Wand, und er nahm an, daß sie sich auf die Nummern im Buch bezogen. Als er aufblickte, sah er, daß unter der Fünf ein rotes Licht blinkte. Er ging hin und sah unter der Birne das Wort Notsituation. Er schlug im Buch Abschnitt 5 auf.
    » Reinigungsturm, Spurenverunreinigungen. Viele Dinge wie Maschinen, Farben und der Atem von Lebewesen geben gasförmige und feste Stoffe an die Luft ab. Es gibt nicht viele solcher Verunreinigungssubstanzen, aber sie sammeln sich im Laufe der Jahre an und können die Filter verstopfen. Diese Maschine entfernt aus unserer Luft gewisse Bestandteile, die nach vielen Jahren gefährlich werden können. Die Luft wird durch einen chemischen Stoff geleitet, der sie absorbiert …«
    Chimal las den ganzen Abschnitt 5 mit Interesse durch. Dieser Turm schien so konstruiert zu sein, daß er über Jahrhunderte ohne Bedienung funktionierte; trotzdem war eine Wartung vorgesehen. Am unteren Ende war eine Bank mit Instrumenten, und er ging hin, um sie sich anzusehen. Ein anderes Licht blinkte über einer großen Skala, es zeigte in Leuchtbuchstaben die Worte CHEMIKALIEN AUSTAUSCHEN. Doch auf der Skala selbst war ein ganz hoher Wert für die Aktivität angezeigt, genauso hoch, wie er dem Buch nach bei richtiger Arbeitsweise sein sollte.
    »Es steht mir eigentlich nicht zu, dieser Maschine zu widersprechen?« sagte er zum Chefobservator, der ihm schweigend gefolgt war. »Das Umfüllen scheint ganz einfach zu sein. Es gibt einen automatischen Zyklus, den die Maschine ausführt, wenn dieser Knopf gedrückt wird. Wenn es nicht funktioniert, können die Ventile auch von Hand betätigt werden. Wir wollen einmal sehen, was passiert.« Er drückte den Knopf.
    Lampen leuchteten auf, blinkten und zeigten den Verlauf des Zyklus an, und verborgene Schalter klickten. Ein dumpfer, seufzender Ton kam aus der Säule vor ihnen, gleichzeitig bewegte sich der Zeiger auf der Aktivitätsskala in die Gefahrenzone und fiel ganz nach unten. Der Chefobservator sah ihm zu, formte die Buchstaben leise mit den Lippen und sah dann erschrocken auf.
    »Es wird schlimmer, statt besser. Etwas Schreckliches passiert.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Chimal, der mit gerunzelter Stirn das Handbuch studierte. »Es heißt hier, daß die chemische Flüssigkeit ausgetauscht werden muß. Also nehme ich an, daß die alte Flüssigkeit zunächst ausgepumpt wird, und dieses Entfernen führt zu einer falschen Anzeige auf der Skala. Gewiß ergibt das Fehlen der Flüssigkeit die gleiche wenn nicht sogar eine höhere Anzeige wie eine verbrauchte Flüssigkeit.«
    »Deine Gedanken sind mir zu abstrakt, ich kann ihnen nur mühsam folgen. Ich bin froh, daß du bei uns bist, Erstankömmling, und ich erkenne darin das Werk des Großen Planers. Wir könnten ohne dich hier nichts reparieren. Wir wären verloren, der Große Plan gefährdet!«
    »Wir wollen erst einmal abwarten, was geschieht. Bis jetzt habe ich nur die Anweisungen in diesem Buch befolgt. Das war kein Problem. Hier, die neue Flüssigkeit wird hereingepumpt. Seht ihr, die Nadel geht wieder zurück. Das scheint tatsächlich alles gewesen zu sein.«
    Der Chefobservator zeigte angstvoll auf das Blinklicht. »Aber – es gibt immer noch Alarm! Es muß etwas Schreckliches los sein.«
    »Unsere Luft ist in Ordnung. Ich kann mir nur vorstellen, daß das Alarmsystem nicht in Ordnung ist.« Er suchte in dem Buch den gewünschten Abschnitt und las ihn durch. »Das könnte es sein. Ist hier ein Ersatzteillager? Ich brauche etwas, das als 167-R

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