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Welt im Fels

Welt im Fels

Titel: Welt im Fels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harry Harrison
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das Wasser würde in beiden bleiben. Für das Wasser wäre in jedem Behälter unten, wo der Boden des Behälters ist – doch dieses Unten wäre für beide in entgegengesetzter Richtung. Das gleiche gilt auch für uns, weil sich diese Welt aus Stein um sich selbst dreht. Daher ist im Dorf unten immer unter den Füßen – und am Himmel ist unten auf den Himmel zu. Hast du das begriffen?«
    »Ja«, sagte sie, obgleich es nicht stimmte.
    »Gut. Nun kommt ein sehr wichtiger Schritt, und ich möchte sicher sein, daß du mir folgen kannst. Wenn unten im Dorf unter deinen Füßen unten ist und der Himmel unten ist, wenn du auf der entgegengesetzten Seite bist, müssen sich in der Mitte dazwischen die Kräfte ausgleichen, so daß überhaupt keine Kraft wirksam wird. Wenn wir vom Tal bis in die Mitte zwischen Dorf und Himmel aufsteigen könnten, würden wir dort frei schweben.«
    »Das dürfte nicht einfach sein, es sei denn, man wäre ein Vogel. Und selbst Vögel werden durch eine bestimmte Einrichtung am Verlassen des Tales gehindert, wie ich gehört habe.«
    »Sehr richtig. Wir können nicht durch die Luft aufsteigen, aber wir können durch einen Tunnel im Fels gehen. Das Tal befindet sich in einer Höhle im Felsen, aber an beiden Enden ist er massiv. Wenn ein Tunnel zu der Stelle in der Mitte führt, zur Rotationsachse, so wird sie in dem Buch genannt, können wir hingehen und in der Luft schweben.«
    »Ich glaube nicht, daß ich das möchte.«
    »Ich schon. Und ich habe den richtigen Tunnel im Plan gefunden. Kommst du mit mir?«
    Wachmann Steel zögerte. Sie hatte kein Verlangen nach Abenteuern dieser Art. Aber die Wünsche des Ankömmlings waren ihr Befehl.
    »Ja«, sagte sie. »Ich komme mit.«
    »Gut. Also gehen wir.« Er packte einige Nahrungspäckchen und eine Wasserflasche in den Beutel, den er am Gürtel trug; er hatte sich angewöhnt, einen zu tragen, wie alle anderen. Er enthielt das Sprechgerät, sein Schreibzeug und ein paar kleine Werkzeuge.
    »Es ist die zweite Treppe hinter dem Refektorium«, sagte er.
    Am Fuß der Treppe hielten sie an, während sie ihr Ektoskelett auf »Steigen« stellte. Es bewegte einen Fuß nach dem anderen und lieferte die gesamte Kraft zum Heben ihres Körpergewichts, damit ihr Herz nicht überbelastet wurde. Chimal ging langsamer, um sich ihrer mechanischen Fortbewegung anzupassen. Sie stiegen sieben Stockwerke hoch, bevor sie ans Ende der Treppe kamen.
    »Dies ist das oberste Stockwerk«, sagte die Steel, während sie das Ektoskelett zurückstellte. »Ich bin erst einmal hier oben gewesen. Hier sind nur Lagerräume.«
    »Noch mehr als das, wenn die Pläne stimmen.«
    Sie gingen durch den Korridor, an der letzten Tür vorbei und weiter durch den roh behauenen, kalten Fels. Es gab hier keinen beheizten Fußboden, aber ihre Stiefel hatten dicke, isolierte Sohlen. Am äußersten Ende stießen sie auf eine Metalltür mit der großen roten Aufschrift: NUR FÜR OBSERVATOREN.
    »Ich darf hier nicht eintreten«, sagte sie.
    »Du darfst. Im Handbuch für Observatoren steht, daß Wächter oder andere Personen von Observatoren überallhin befohlen werden dürfen, um notwendige Dinge zu verrichten.« Er hatte so etwas nirgends gelesen, aber das ging sie nichts an.
    »Ja, dann darf ich mit dir gehen. Kennst du die Kombination dieses Schlosses?« Sie zeigte auf das komplizierte Kombinationsschloß, das an der Tür angebracht war.
    »In den Plänen steht nichts darüber, daß sich an dieser Tür ein Schloß befindet.«
    Das war die erste versperrte Tür, die er gesehen hatte. Gesetz und Ordnung genügten, um die Beobachter daran zu hindern, Räume zu betreten, in denen sie unerwünscht waren. Er sah sich das Schloß genauer an.
    »Das Ding ist erst später angebracht worden«, sagte er und zeigte auf die Schraubenköpfe. »Jemand hat Löcher in den Metallrahmen und die Tür gebohrt und dies angeschraubt.« Er nahm einen Schraubenzieher heraus.
    Er brauchte nur ein paar Sekunden, um die Schrauben herauszudrehen und das Schloß zu entfernen. Die Tür ließ sich leicht öffnen und führte in einen kleinen Raum mit metallenen Wänden.
    »Was kann das bedeuten?« fragte die Steel, die ihm folgte.
    »Ich weiß es auch nicht genau. Es waren keine Einzelheiten in den Plänen. Aber wir können die Anweisungen befolgen und sehen, was geschieht.« Er zeigte auf die Schilder an der Wand. »Erstens, Tür schließen, das ist einfach. Zweitens, an den Handgriffen festhalten.«
    An den Wänden waren in

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