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Welt ohne Sterne

Welt ohne Sterne

Titel: Welt ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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es«, wisperte sie. »Ich weiß nicht, wieso ich es weiß, aber es ist so.«

    Als Scotty ihr nachblickte, hatte er Zeit zu bedauern, daß bisher so vieles ungesagt geblieben war. Was die Zukunft betraf, da waren jetzt nur die nächsten zwölf Minuten wichtig. Er setzte sich mit der Liste in der Hand nieder und versuchte, sich zu konzentrieren.
    Im Klingonenschiff rieb Kulain sich den Schlaf aus den Augen und beobachtete mit einem dünnen Lächeln die rapid abnehmenden Zahlen auf der Tafel vor ihm. »Dafür bekommen Sie einen Orden, Karez.«
    Der Wissenschaftler nickte. »Es war eine von mehreren Möglichkeiten. Vermutlich die, die ich selbst vorgeschlagen hätte, wäre ich ein Feigling.«
    Oder wenn du ein Maximum an Kämpfern im Innern zur Hand haben möchtest, dachte Kulain. »Fangen Sie mit den Ausweichmanövern an.«
    Er schaltete den Schirm ein und starrte auf das Bild der gefangenen Enterprise . »Wenn sie hoffen, das Schiff retten zu können, müßten sie jetzt mit dem Beschuß anfangen.«
    Scotty stellte die Liste aufrecht neben den Bildschirm und aktivierte ihn. Glak Söns Zahlen basierten auf zufallsbestimmten Ausweichmanövern, wie sie die Klingonen bisher verwendet hatten. Mit beiden Händen auf der Tastatur und dem Fuß auf dem Feuerknopf, starrte er auf das Bild der Novabombe. Die Übertragungsverzögerung betrug etwa eine Zwanzigstelsekunde, er mußte also vor die Bombe zielen, so ähnlich wie ein Jäger, der auf Wildenten schießt.
    Das Bild zuckte seitwärts. Scotty las die Daten für die Verschiebung ab, tastete drei Zahlen ein und drückte auf den Feuerknopf.

    Ein bleicher Lichtstrahl traf die Bombe, aber erzielte keine sichtbare Wirkung.
    Schweiß brach ihm aus. Er wartete auf die nächste Kursänderung, tastete die berechneten Zahlen ein und stampfte auf den Knopf. Diesmal war nicht einmal der Lichtfinger zu sehen. Er stieß einen wilden Fluch aus und versetzte dem Schaltpult einen Tritt, daß seine Zehen schmerzten. Dann schaltete er den Bildschirm aus und hinkte zum tragbaren Transporter.
    »Energetisieren«, befahl er. Ein rotes Lämpchen blinkte an der automatischen Kontrolle. Zu wenig Energie! Wenn er versuchte, sich hinunterzubeamen, würde er in seine Atome aufgelöst, ohne eine Möglichkeit, sie wieder zusammenzubekommen.
    Doch das wäre vielleicht weniger schlimm, als neun Stunden auf eine Novabombe warten zu müssen, die in etwa dasselbe bewirken würde.
    Er griff nach dem Kommunikator, um Uhura zu rufen, doch dann entschloß er sich, lieber noch eine Weile zu warten. Unten würde ein ganz schöner Zirkus los sein. Außerdem hatte er noch etwas zu tun.
    Er ging in den Vorratsraum und holte sich ein paar Rationen, dann verschloß er ihn. Danach besorgte er sich eine Flasche alten denebianischen Weinbrand –
    damit müßte er eigentlich neun Stunden auskommen.
    Schließlich schaltete er die Lebenserhaltungssysteme für alles, außer dem Kontrollraum und Deck 8 aus, wo der Park war. Er mußte auch jetzt noch Energie sparen, denn immerhin bestand eine ganz winzige Chance, daß ein Föderationsschiff in letzter Minute zu Hilfe kam und ihn zumindest vor dem Klingonenangriff rettete.
    Wahrscheinlicher war jedoch, daß er der erste war, der sterben würde – um den Bruchteil einer Nanosekunde vor den anderen.
    Im Kontrollraum nahm er ein paar Schaltungen vor, um alle Rufe durch seinen Handkommunikator in der Erholungsabteilung empfangen zu können. Er nahm den Lift dorthin, holte sich einen Kognakschwenker aus feinstem Kristallglas, setzte sich mit dem Rücken gegen einen Baum in das kühle Gras, schenkte Weinbrand in den Schwenker und nippte daran.
    Jetzt erst griff er nach dem Kommunikator und stellte das Glas ab. » Enterprise an Uhura, Jim, oder wer immer auch dort unten zuhört.
    Offenbar steckt in den Berechnungen ein Fehler.
    Obgleich wir die Novabombe getroffen haben, reichte die Energie nicht mehr, um etwas auszurichten. Sie genügte auch nicht, mich hinunterzubeamen.
    Glak Sön, ich gebe Ihnen keine Schuld daran, ganz bestimmt nicht! Sie warnten mich – außerdem trafen Ihre Berechnungen für die willkürliche Annäherung den Nagel auf den Kopf.«
    Er wählte seine Worte sorgfältig. »Ich darf nicht mehr lange sprechen. Dieses Neutrinodingsda braucht dreißigmal soviel Energie wie ein normaler Kommunikator. Wenn ich mich wieder melde, dann, weil Hilfe gekommen ist. Ihr fehlt mir. Lebt wohl.«
    »Ich verstehe es nicht.« Glak Söns Stimme zitterte.
    »Ich habe alle Möglichkeiten

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