Welt ohne Sterne
Familie an, und man teilt es in eine Kaste ein. Es darf nur zu Angehörigen seiner eigenen Kaste sprechen oder zu jenen unmittelbar über oder unter ihm. Die Isolation des einzelnen wird durch die Tatsache noch verstärkt, daß jede Familie ihre eigene Sprache hat (einige davon sind eher abgewandelte Dialekte als separate Sprachen). Ein Zweitkastenzimmermann dürfte also beispielsweise mit einem Zweitkastenbäcker sprechen, aber sie wären nicht in der Lage, einander zu verstehen.
Deshalb ist eine der größten Familien die der Dolmetscher. Fast jede Transaktion, die über den Einkauf des täglichen Bedarfs hinausgeht, verlangt die Dienste eines dieser Dolmetscher.
Die Zauberer, die verhältnismäßig gering an Zahl sind, sind von der Kastenbeschränkung ausgenommen und dürfen zu jedem sprechen, obgleich auch sie Dolmetscher benötigen. Sie haben offenbar nur zwei Kasten, die erste und die zweite, und Erstkastenzauberer sieht man nur sehr selten. Sie leben abgesondert von allen anderen auf einer Insel am »Nord« – (normalerweise der vordere) Pol der Kugel. Ihre Hauptfunktion scheint die Reproduktion zu sein, die, wie der Gewährsmann behauptet, durch Zauberei vollzogen wird.
Die Bevölkerungskontrolle ist strikt. Wenn ein Individuum stirbt, wird erst nach zwei Jahren Ersatz dafür gestellt.
Für das Wort »Kind« gibt es keine Übersetzung. Nach dem Gewährsmann übergeben die Zauberer nur erwachsene Individuen an die lan-Chatalia, die in den Gebieten unmittelbar um die Stadt leben. Sie werden dort ausgebildet und schließlich zu ihren Familien gebracht.
»Das ist die verrückteste Gesellschaftsordnung, von der ich je gehört habe«, sagte Uhura kopfschüttelnd. Auf der Brücke war es ungewöhnlich ruhig, es gab so gut wie nichts zu tun, bis Kirk und sein Trupp unten aufgewacht waren.
»Es ist unorthodox«, gestand Spock, »aber es steckt eine bewundernswerte Logik dahinter.«
»Logik?« fragte Sulu ungläubig. »Ich kann mir keine weniger leistungsfähige Gesellschaft als diese vorstellen.«
»In diesem Fall wurde die Leistungsfähigkeit ganz offensichtlich der Stabilität untergeordnet – was auf gesunde Logik schließen läßt, wenn man bedenkt, daß eine Bevölkerung von einer Million über Hunderte von Generationen auf einem Raum von der Größe einer kleinen Insel erhalten werden soll.«
»Sie glauben also, daß die ursprünglichen Chatalia anders waren?« fragte Uhura. »Sie schufen diese Gesellschaftsordnung als eine Art Besatzung für ein riesiges Raumschiff …«
»Und ließen sie dann vergessen, daß sie sich in einem Sternenschiff befinden«, beendete Sulu den Satz.
»Es hat ganz den Anschein«, erwiderte Spock. »Die eigentliche Mannschaft, die die Arbeit macht, ist natürlich die Zaubererfamilie. Die anderen werden im dunkeln gelassen, denn es wäre eine zu große psychische Belastung für sie, zu wissen, daß sie sich auf einer Reise befinden, deren Ende sie nicht erleben.«
»Unwissenheit ist das wahre Glück«, zitierte Sulu.
»Eine merkwürdige Ansicht.« Der Kommunikator summte. Spock drückte auf den Schalter. »Hier Spock.«
»Mr. Spock, hier spricht Fähnrich Berry von der Kartographie.« Ihre Stimme war heiser vor Aufregung. »Wir haben ein Schiffswrack auf der Planetoidenoberfläche entdeckt.«
Sie hatten den reisenden Himmelskörper kartographiert, in der Hoffnung, eine Öffnung zu finden.
»Welche Art von Schiff? Projizieren Sie ein Bild.«
»Keines, wie es in unserer Zeit benutzt wird.« Der Hauptschirm leuchtete auf, aber das Bild war aufgrund der Interferenz des Magnetfelds schlecht zu erkennen. »Der Form nach könnte es eines der Klingonen sein.«
»Stimmt, aber es ist sehr primitiv. Computer!«
»Betriebsbereit«, meldete die Maschine.
»Das Schiff auf dem Hauptschirm der Brücke – gibt es Daten über eines ähnlicher Bauart? Klingonenschiffe, möglicherweise?«
»Nichts. Es gibt nur Unterlagen über die Bauweise von Klingonenschiffen bis vor hundertvierzehn Jahren. Das abgebildete Schiff hat eine oberflächliche Ähnlichkeit mit einem Langstreckenkreuzer jener Zeit. Es könnte ein mehrere Jahrhunderte älterer Vorgänger sein, wenn unser Bild der klingonischen Geschichte stimmt.«
»Sehr gut. Fähnrich Berry, haben Sie irgendwelche Daten des Biosensors von diesem Schiff?«
»Negativ, Sir. Die Interferenzen sind zu groß.«
»Vielen Dank, Fähnrich. Das ist alles für den Moment … Mr. Sulu, stellen Sie einen Trupp zusammen aus drei Mann der
Weitere Kostenlose Bücher