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Welt ohne Sterne

Welt ohne Sterne

Titel: Welt ohne Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
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dann wird im Planetoideninnern in vierzig Stunden die Temperatur einer Supernova herrschen – zwar nur für den Bruchteil einer Sekunde, doch das genügt.
     
    »Spock – wachen Sie auf.« Larousse händigte ihm den Scheinwerfer aus, dann kletterte er auf den Wagen und ließ sich erschöpft auf den Boden fallen. Spock hatte meditiert, nicht geschlafen, aber er sah keinen Grund, den Linguisten zu korrigieren.
    Er stieg vom Wagen und schwebte langsam zu Boden. Die Schwerkraft war inzwischen auf etwa ein Viertel der normalen gesunken. Paradoxerweise erschwerte es das Gehen, statt es zu erleichtern – vor allem, wenn man es rückwärts tun mußte.
    McCoy übernahm die Zügel von Kirk, der sich gähnend reckte. »Wie lange es wohl noch so weitergeht?«
    Spock rechnete es schnell aus. »Wenn wir mit unserer gegenwärtigen Geschwindigkeit auf geradem Weg zur Achse fahren, müßten wir in sieben Stunden und zehn Minuten ankommen. Allerdings müssen wir ein Gewässer überqueren, das uns vermutlich neue Schwierigkeiten bieten wird.«
    »Wir werden schon ein Boot finden«, sagte Pille.
    »Es gibt dort vielleicht keines. Ich weiß nicht, wie Wasser bei dem dort herrschenden Rotationszustand und einem Zehntel Schwerkraft reagiert, aber es dürfte zweifellos interessant sein – und möglicherweise nicht navigierbar.«
    »Was tun wir dann?«
    »Ich habe mir mehrere Möglichkeiten durch den Kopf gehen lassen. Wir wollen uns nach Ihrem Sprichwort richten und die Brücke überqueren, wenn wir zu ihr kommen.«
    McCoy schüttelte die Zügel, und die Tiere erhoben sich langsam. Er blickte Spock fassungslos an. »Machten Sie vielleicht gar einen Witz?«
    »Nicht bewußt. War es ein ›guter‹?«
    »Absolut nicht.«
    Spock nickte ernst und begann rückwärts zu gehen.
     

 
9.
     
    Bald nachdem es hell geworden war, fingen die Tiere aus Angst oder Frustration zu winseln an. Bei jedem Schritt schwebten sie eine Sekunde bei der drastisch niedrigen Gravitation in die Höhe, und sie kamen nur langsam und ruckartig vorwärts. Kirk nahm ihnen das Geschirr ab und klatschte in die Hände, um die Tiere in die Richtung zurückzujagen, aus der sie gekommen waren.
    Mit den Haftstiefeln hatten die Enterprise -Leute keine Schwierigkeit voranzukommen, ganz im Gegenteil zu den Chatalia. W’Chaal hatte sich noch nie in einer solchen Höhe befunden. T’Lallis war es gewöhnt, bei so niedriger Schwerkraft zu fliegen und nicht zu Fuß zu gehen. Wie die Tiere hob es sie bei jedem Schritt erst in die Luft, bis Spock die beiden am Arm nahm und sie mit sich zog.
    Die Steigung war nun sehr hoch, als wäre der Grund tatsächlich ein steiler Hang, da »oben« nur dann senkrecht zum Boden war, wenn man sich in Äquatornähe befand.
    Sie brauchten mehrere Stunden, bis sie das Gewässer erreichten, das die Insel vom Festland trennte. Wie Spock vorhergesehen hatte, stellte es ein beachtliches Hindernis dar.
    Die Wasseroberfläche war nicht genau abgegrenzt – sie befand sich in ständiger Bewegung und schien zu brodeln, doch nicht von der Temperatur her. Wassermassen von der Größe eines Schwimmbeckens lösten sich immer wieder von der Oberfläche, schwebten einen Augenblick in der Luft und glitten wieder zurück. Über dem Wasser hing ein paar Meter hoch Nebel, der so dicht schien, daß man darin ertrinken mochte. Ein geschlossener Regenbogen schimmerte vor ihnen.
    »Sieht nicht so aus, als ob ein Boot hier viel nützen würde«, brummte Pille. »Wie schafft man dann hier Lasten über das Wasser?«
    T’Lallis zuckte die Schultern. »Mit Luftbooten.«
    »Und wie fliegen diese Boote?« erkundigte sich Kirk.
    »Wie sie fliegen? Wie könnte ein Boot fliegen?«
    »Die alte Leier«, stöhnte Pille.
    »Wie sie funktionieren, meinte ich«, berichtigte sich Kirk.
    »Ein oder auch mehrere Ela ziehen sie mit Kabeln. Sie sind durch Zauber extra leicht gemacht.«
    »Ihr ›Lebenszauber‹?« fragte Kirk.
    »Ja. Es ist eine Pflanze, die wir Hrnii nennen. Wenn man den Samen ins Wasser gibt, wächst er zu einer Kugel heran, und diese Kugel füllt sich mit Leichtheit.«
    »T’Lallis«, wandte Spock sich nun an ihn. »Wenn man eine Hrnii -Kugel öffnet, brennt dann die Luft in ihrem Innern?«
    »Ja. Mit einer heißen Flamme, die man nicht sehen kann. Wie Sie ja wissen müßten.«
    »Eine Pflanze, die Wasserstoff erzeugt«, staunte McCoy. »Haben Sie schon je von so etwas gehört, Spock?«
    »Nur bei ihrer Zersetzung«, erwiderte Spock, »doch nie während des Wachstums.

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