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WELTEN-NEBEL

WELTEN-NEBEL

Titel: WELTEN-NEBEL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Buchmann
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identifizieren. Es waren Männer aus dem Bergstamm. Wie hatten sie sie gefunden? Woher hatten sie überhaupt gewusst, dass sie hier waren? Oder waren sie zufällig hier gewesen und hatten nur die Gelegenheit genutzt?
    Als der Anführer hinter seinen Männer hervortrat, wusste sie, dass es kein Zufall gewesen war. Auch Terak machte einen Schritt nach vorne. „Gebt sie frei!“, forderte er. „Ihr habt kein Recht, sie festzuhalten. Lasst uns in Ruhe miteinander reden. Ich denke, wir haben etwas, was für euch von Interesse ist.“
    „ Ihr meint diese Metallscheibe, die angeblich von den Göttern geschickt wurde? Die interessiert mich nicht.“
    Woher wusste er davon? Auch Terak schien verwirrt, ließ sich aber nicht beirren.
    „ Warum bist du dann hergekommen? Um uns zu fangen? Gut, dann lass die Frau gehen und sichere unseren Begleitern freies Geleit zu, dann liefern wir uns dir aus.“
    Ein höhnisches Lachen begleitete die Antwort des Bergstammführers. „Du bist wohl kaum in der Position, Forderungen zu stellen. Meine Männer sind euch zahlmäßig weit überlegen.“
    Terak konnte sich wohl nicht beherrschen und erwiderte: „Nun, das zeigt nur, was für ein Feigling du bist. Wahrscheinlich tust du gut daran, einen ehrlichen Zweikampf gegen mich könntest du ohnehin nicht gewinnen.“
    Sie bezweifelte, dass solche Worte zu Entschärfung der Lage beitrugen. Sollte sie vielleicht schlichtend eingreifen. Doch Rihnall schaute sie an und schüttelte unmerklich den Kopf, ganz als ahnte er, was sie vorhatte.
    „ Nun, gerne würde ich dir deinen Todeswunsch erfüllen, doch dazu kommen wir später. Erst möchte ich mich mit deinen Begleitern beschäftigen. Ich fange wohl mit deiner frechen Tochter an, die einfach davongerannt ist. Dummes Mädchen, weiß sie nicht, dass sie damit einen Krieg ausgelöst hat. Sobald ich mit euch fertig bin, werden meine Krieger gegen eure Stämme marschieren. Wer sich nicht freiwillig unterwirft, der wird unsere Waffen zu spüren bekommen. Aber sobald ihr tot seid, werden sie wahrscheinlich freiwillig zu mir überlaufen, einige tun es ja jetzt schon.“
    Um seine Behauptung zu untermauern, winkte er einen Mann heran. Jetzt, da sie ihn richtig sehen konnte, erkannte sie ihn. Es war einer von Warfs Männer. Sie hatte ihn in der Steppensiedlung häufiger gesehen. Er war an der Kriegsplanung beteiligt gewesen. Offenbar hatte Warf ihn auch über ihre Pläne unterrichtet. Und der Mann hatte sie verraten. Das würde zumindest erklären, woher der Bergstamm von der Scheibe wusste und von ihrem Aufenthaltsort. Sie konnte nicht verstehen, warum der Mann dies getan hatte. Er hatte seinen Anführer ausgeliefert und seinen ganzen Stamm dazu. Sie spürte, wie Hass in ihr aufstieg. Wenn sie gekonnt hätte, sie hätte diesem Mann ins Gesicht gespuckt. Sie konnte sehen, dass auch Warfs Gesicht sich von Hass und Ungläubigkeit verzerrt hatte.
    Der Anführer des Bergstammes schien sich in seiner Überlegenheit sichtbar wohlzufühlen, kostete sie in vollen Zügen aus. Voller Selbstgefälligkeit fuhr er fort: „Wie konntet ihr nur glauben, mich mit einem Stück Metall zum Frieden zwingen zu können? Das war doch euer Plan, oder? Selbst wenn dieses Ding von den Göttern stammt, was kümmert mich das? Hätte es die Macht, mich aufzuhalten, dann wäre ich wohl schon lange niedergestreckt worden. Doch ich stehe hier und bald wird sich nicht nur dieses Metallteil in meinen Händen befinden, sondern auch ganz Atress.“
    Offenbar wusste er nicht, worum es sich bei dem Spiegel handelte. Mit keinem Wort hatte er die anderen Länder erwähnt, wusste er eventuell nichts von ihnen? Oder waren sie ihm bloß egal? Sie musste einen Versuch wagen. Sie trat hinter Rihnalls Rücken hervor und sagte: „Du hast recht, die Metallscheibe verfügt über Macht, doch nur, wenn sie zusammengefügt wird. Noch ist sie zerbrochen. Aber sie kann nur zusammengefügt werden, wenn alle Stammesführer daran beteiligt sind, aus freien Stücken und in Freundschaft. Ansonsten ist die Macht für immer verloren.“
    „ Was weißt du schon, Frau? Du brauchst nicht versuchen, mich zu täuschen. Ich weiß, dass du und dein Begleiter dieses Stück hergebracht haben. Daher bin ich davon überzeugt, dass ihr es zusammenfügen könnt.“
    „ Wie kommst du auf die Idee, dass wir es vermögen? Selbst wenn wir es könnten, so würden wir es nicht tun.“
    „ Nun, warum sollten die Götter euch sonst hergeschickt haben?“
    „ So hältst du uns noch

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