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WELTEN-NEBEL

WELTEN-NEBEL

Titel: WELTEN-NEBEL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Buchmann
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Platz und sprach ihn an: „Die Kletterei bekommt Euch nicht, oder?“
    „ Ich kann nicht behaupten, dass ich besonders viel Freude daran habe. Bei Darija sieht es so leicht aus und auch Ihr scheint keine Probleme damit zu haben.“
    „ Das täuscht. Zwar habe ich durch mein militärisches Training viel körperliche Kraft, aber dennoch habe ich immer Angst abzustürzen. Ich hoffe, dass wir den Abstieg schneller bewältigen als den Aufstieg. Ich kann es kaum erwarten, die Fischerdörfer zu erreichen.“
    Mawen hatte das Gefühl, dass der Prinz weit weniger Angst hatte, als er vorgab. Dennoch war er dankbar für Elecs Versuch, Verständnis und Mitgefühl zu zeigen. Er schenkte dem Prinzen ein Lächeln und sagte: „Hoffentlich lohnt sich das alles und wir finden Zadas Eltern.“
    „ Ich teile Euren Wunsch. Aber einen Erfolg haben wir schon zu verzeichnen.“ Er zeigte auf Felkan, der gerade Darija dabei half, mehr Buschwerk für das Feuer zu schneiden. „Ich denke, er fühlt sich nicht mehr an den Auftrag meines Vaters gebunden. Zwar vertraue ich ihm noch nicht vollends, doch wenn wir uns Mühe geben, ihn in unsere Gemeinschaft zu integrieren, so wird er uns sicher treu sein.“
    Auch Mawen beobachtete den Soldaten nun. Gerade reichte er Darija ein Bündel Holz, das diese wortlos entgegennahm. „Vielleicht sollten wir Darija bitten, etwas freundlicher zu ihm zu sein.“
    „ Ich glaube nicht, dass dies nötig ist.“ Es war Zada, die dies einwarf.
    Mawen erinnerte sich erst jetzt ihrer Gegenwart, obgleich sie schon die ganze Zeit am Feuer gesessen hatte. Als er sich gesetzt hatte, war die Priesterin ganz in eine Meditation versunken gewesen, sodass er ihre Anwesenheit sogleich wieder vergessen hatte. Sie sprach weiter: „Darija fühlt sich unwohl in der Rolle der Retterin. Lasst einige Zeit vergehen, dann wird sie erkennen, dass Felkan nicht nur deswegen ihre Nähe sucht.“
    Mawen schaute fragend: „Was meint Ihr damit?“
    „ Seit er sich nicht mehr von seinem Kameraden beobachtet fühlt, kann er seine Augen kaum von ihr lassen.“ Den nächsten Satz flüsterte sie auf cytrianisch in sein Ohr, damit nur Mawen ihn vernehmen konnte. „Er schaut sie fast so bewundernd an wie Elec Euch.“
    Mawens Herz schlug so laut, dass es ihm in den Ohren dröhnte. Er hoffte, dass Elec dies genauso wenig hörte wie er hoffentlich Zadas Worte verstanden hatte. Was wollte sie damit andeuten? Bestimmt täuschte sie sich. Er warf ihr einen Blick zu, um ihr zu bedeuten, das Thema fallen zu lassen.  
     

    Der Blick, den Mawen ihr nach ihrer Bemerkung schenkte, offenbarte nur allzu deutlich seine Verwirrung. In seinem Gesicht war eine leichte Röte aufgestiegen. Also hatte sich recht und Elec und Mawen verband mehr als nur Freundschaft. Von Anfang an war da eine besondere Verbindung wahrnehmbar gewesen. Armer Elec, wenn er sich dieser Gefühle bewusst war, so mussten sie, da er nicht um Mawens wahre Identität wusste, sehr verwirrend für ihn sein. Vielleicht sollte sie Mawen ermutigen, sein Geheimnis offenzulegen. Andererseits erschien es ihr nicht richtig, sich in solch persönliche Dinge einzumischen. Mal sehen, wie es sich weiter entwickelte.  
     

    Am nächsten Morgen entdeckten sie eine schmale senkrechte Felsspalte, die mehrere Dutzend Fuß in die Tiefe führte. Darija schlug vor, Mawen, Felkan und Zada an Seilen hinab zu lassen. Sie und Elec würden anschließend hinunterklettern. Dieses Unterfangen erschien ihr nicht besonders schwierig, denn der Spalt war so schmal, dass sie sich an der einen Wand mit Händen und Füßen und an der anderen mit Rücken würden abstützen können. Zunächst waren die anderen wenig begeistert, doch als sie die Umgebung erkundeten und nur steile Felswände vorfanden, entscheiden sie, dass dies der ungefährlichste und leichteste Abstieg wäre. Sie prüften, ob die Seile lang genug waren, um das untere Ende des Spalts zu erreichen. Dann ließen sie zunächst Zada, dann das Gepäck und anschließend Mawen hinab. Als Felkan an der Reihe war, protestierte dieser. Er meinte, es wäre besser, wenn er Darija hinabließe und er und Elec kletterten. „Unsinn“, erwiderte Darija. „Ich kann besser klettern als ihr alle und habe keine Lust, Euch erneut zu retten.“
    Felkan wollte opponieren, doch Elec sprach ein Machtwort. Gemeinsam ließen sie Felkan herunter. Sie verschnauften kurz, dann befestigte Darija das Seil an einem Felsbrocken. „Ich kann Euch zwar nicht halten, Elec, aber das Seil

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