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WELTEN-NEBEL

WELTEN-NEBEL

Titel: WELTEN-NEBEL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Buchmann
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Götter ihnen gestellt hatten, war noch nicht erfüllt. Sie teilte den anderen ihre Gedanken mit und daraufhin war es eine Weile still.
     
     

    Nach Darijas Einwänden hielt Mawen die Zeit für gekommen, seinen Plan offenzulegen, über den er die ganze Nacht nachgedacht hatte. „Wir müssen ja nicht alle gehen. Darija, Zada und Tira könnten nach Cytria reisen, während ich hierbleibe und weiter das Land erkunde. Mit Elecs Hilfe wird es mir vielleicht gelingen, den König zur Wiederaufnahme der Beziehung zu Cytria zu bewegen.“
    „ Ihr wollt wirklich hierbleiben?“ Zada schaute ungläubig.
„Es gibt noch so viel zu entdecken. Wenn der König erst überzeugt ist, wird er sicher ein Schiff nach Cytria senden, dann kann auch ich zurückkehren.“
„Und wie wollt Ihr dem König unser Verschwinden erklären?“
    „ Da hätte ich eine Idee. Wir behaupten einfach, ihr seid in den Bergen umgekommen.“ Es war Felkan, der eine Antwort auf Zadas Frage hatte, die bei allen Zustimmung fand.
    Also war es beschlossen. Sie würden den Plan umsetzen.
     
     

     
     

    Die nächsten Tage waren erfüllt von Vorbereitungen. Darija hatte unter den Fischerbooten das geeignetste ausgewählt. Es war auf Land gezogen worden und sie hatte es gründlich untersucht. Einige Stellen am Rumpf hatte sie schon abgedichtet, nun kümmerte sie sich um die Segel. Sie nahm einige kleine Änderungen daran vor. Zwar würde das Schiff keineswegs so gut sein wie das, welches der König beschlagnahmt hatte, aber es würde genügen müssen. Man hatte sich darauf geeinigt, Mawen, Elec und Felkan den Rückweg über die Berge zu ersparen. Sie würden die drei mit dem Schiff ein Stück die Westküste hinauf in Richtung Süden bringen und auf flachem Land absetzen. Von dort könnten sie zu den Packtieren zurückkehren. Danach erst würden sie in Richtung Norden segeln. Sobald Darija mit der Umrüstung des Schiffes fertig war, würden sie abreisen. Tira hatte entschieden, ihre Schwester nach Cytria zu begleiten. Auch wenn sie ihre Heimat liebte, ihre Schwester war ihr wichtiger. So hatte sie es Mawen jedenfalls erzählt. Er hoffte, dass sie es sich gut überlegt hatte. Aber sie war noch jung, sie würde sich an ihre neue Heimat gewöhnen. Während Darija sich um das Boot kümmerte, Elec bei den Dorfbewohnern die nötigen Vorräte beschaffte und Zada die Zeit mit Tira verbrachte, hatte Mawen Zeit, über seine Entscheidung, in Helwa zu bleiben, nachzudenken. Nachträglich versuchte er, seinen Entschluss vor sich selbst zu rechtfertigen. Waren ihm seine Forschungen wirklich so wichtig, dass er dafür riskierte, seine Heimat nie wieder zu sehen? Er dachte an seine Eltern. Wie würden sie die Nachricht wohl aufnehmen? Er beschloss, ihnen einen Brief zu schreiben, in dem er seine Entscheidung erklärte.
Es hatte ihn fast einen halben Tag gekostet, den Brief an seine Eltern zu verfassen. Er versicherte ihnen seine Liebe und versprach, dass er zurückkehren würde, sobald seine Arbeit hier getan war. Als er den Brief abschließend nochmals las, stockte er bei einem Absatz. Hatte er das wirklich so geschrieben:
Elec ist mir mehr als ein Freund, er ist mir ein Seelenverwandter. Ich kann ihn hier nicht alleinlassen. Er braucht Hilfe, wenn er diesem geschundenen Land wieder Hoffnung geben möchte. Ich werde ihm meine Liebe geben, auf dass er darin Trost und Stärke findet.

Er dachte darüber nach. Die Worte waren aus seinem tiefsten Inneren gekommen. Sie nun niedergeschrieben zu sehen, war irgendwie beängstigend. Früher oder später würde er sich diesen Gefühlen stellen müssen, aber noch war es zu früh. Später, wenn die anderen abgereist wären, war immer noch genug Zeit dafür.
    Er schob die Gedanken daran beiseite und schrieb noch weitere Briefe an Yerina und Ruwen.
    Erst jetzt dachte er daran, auch Abschriften seiner Forschungsergebnisse nach Hause zu senden. Für vollständige Abschriften war es nun zu spät. Daher entschied er, nur die wichtigsten Passagen zu kopieren. Er würde das Original der helwarischen Sprachlehre und auch die Aufzeichnungen, die während der Reise entstanden waren, in Zadas Obhut übergeben. Er würde nur die wenigen Kopien behalten. Er hatte sowieso das meiste davon im Gedächtnis behalten.
     
     

    Jahr 3620 Mond 2 Tag 22
    Fischerdorf an der Westspitze
    Morgen würden sie aufbrechen. Es war also die letzte Chance, um mit Elec zu sprechen. Als das Abendessen beendet war, nahm er den Prinzen beiseite. „Mein Prinz, erlaubt mir,

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