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Welten-Reise

Titel: Welten-Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
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immer noch entkommen!« sagte er. »Die Hirnkoralle wird für einige Zeit nicht einsatzfähig sein und kann nicht direkt agieren; sie wird eine Nachricht senden müssen, um uns wieder zu fangen, und das wird ihr in den wenigen Stunden nicht gelingen!«
    Die Frau sah staunend hinaus in die Spaltenschlucht, an deren Rand sie gerade den Storch gerufen hatten. »Aber es würde uns Tage kosten, sie zu durchqueren, sogar wenn wir an dem Drachen am Fuße des Abgrundes vorbei gelangen könnten. Wir können es nicht wagen, eine magische Brücke zu benutzen oder etwa eine bekannte Passage!«
    »Richtig.« Er dachte kurz nach. »Vielleicht sollten wir die Verfo l ger täuschen, indem wir etwas ganz Unerwartetes tun: indem wir nach Süden reisen, anstatt nach Norden in Richtung des Ausgangs von Xanth.«
    »Aber dann werden wir Xanth niemals verlassen können! Sie werden Magie benutzen, um uns aufzustöbern, und dann sind wir erledigt!«
    »Vielleicht nicht. Ich kann mein Talent, die Verfolger zu tä u schen, einsetzen, und du kannst deines benutzen, um ein paar T ü cher in Kleidung für uns zu verwandeln. Wir könnten gerade noch in der Lage sein, uns hinauszustehlen, bevor sie sich richtig organ i sieren.«
    »Aber das bedeutet ja, daß wir zusammenbleiben müssen!« sagte sie und sah viel aufgeregter aus, als sie sich fühlte.
    »Das ist eine Last, die wir jetzt tragen müssen«, sagte er erstaunl i cherweise ganz unverzagt.
    »Finde ich auch. Auf diese Weise werden wir das alles nicht wi e der tun«, sagte sie und legte ihre Arme um ihn.
    »Oder irgend etwas anderes«, stimmte er ihr zu und küßte sie.
    »Was für ein Glück, daß wir uns so gut verstehen«, sagte sie mit der Andeutung eines Lächelns.
    »Ja, wir haben unsere Beziehung zueinander genügend geklärt«, stimmte er nicht ohne einen Anflug von Ironie zu.
    »Als du mich damit beleidigt hast, daß du mein Talent Hexenn i veau nanntest, hast du das wirklich so gemeint?«
    »Aber natürlich meinte ich das so!« sagte er entrüstet. »Hast du gedacht, ich würde dir Komplimente machen?«
    Sie war still, aber in ihren Augen standen Tränen. Es war offe n sichtlich, daß von all den Beleidigungen, die er ausgestoßen hatte, das diejenige war, die sie am wirksamsten getroffen hatte. Vie l leicht war es diejenige gewesen, die sie dazu gebracht hatte, das höchste Opfer zu bringen und ihn in das schreckliche Geschäft, den Storch zu rufen, reinzuziehen. Sicherlich ist ihre Rache so e f fektiv gewesen, wie es ihrer Selbstachtung wert gewesen sein muß.
    Sie wanderten weg von der Schlucht nach Süden und verfesti g ten ihre gegenseitige Abneigung auf subtilste Art. So zum Beispiel, wenn er ihr spottend über einen heruntergestürzten Baumstamm half oder wenn sie ihm nicht weniger spöttisch den schönsten Gelbbeer-Kuchen gab, den sie entdeckte. Manchmal steigerten sie redegewandt ihren Sarkasmus, indem sie sich gegenseitig mit ›Kleines‹ oder ›Liebling‹ anredeten, und ebenso oft, wie sie sich küßten, vergewisserten sie sich, daß der Umschwung der Gefühle ungeschmälert war.
    Dann begegneten sie einem unsichtbaren Riesen. Das Ungeheuer stampfte herum, offensichtlich noch benommen durch das gege n wärtige Fehlen der Magie. Keiner konnte sagen, wo sein unförm i ger Fuß beim nächsten Schritt herunterkommen würde. Sie flüc h teten in eine nahe gelegene Höhle, um sich in Sicherheit zu bri n gen.
    WILLKOMMEN, IHR EINDRINGLINGE, schrieb ein Bil d schirm.
    Die beiden hielten dort in der Höhle inne und trotz ihrer Abne i gung füreinander umklammerten sie sich, um beim anderen Schutz zu suchen.
    »Was bist du?« fragte der Mann.
    ICH BIN COM-PUTER, ICH REGIERE DIESE REGION, DU BIST JETZT IN MEINER GEWALT.
    »Ich habe Neuigkeiten für dich«, fuhr der Mann fort. »Ich bin ein…«
    Er unterbrach sich, weil die Frau ihn mit dem Ellbogen in die Seite stieß. Sie versuchten, ihre Identität zu verbergen!
    »Ich beabsichtige, diese Höhle mit meiner Frau, ähm, Frau zu verlassen«, sagte der Mann und verschluckte die darin enthaltene Intimität, um zu ihrem Schutz ihre tatsächlichen Gefühle fürei n ander zu verbergen.
    »Ich glaube nicht an deine Macht.« Die beiden wandten sich zum Gehen. Sie waren offenbar zu dem Schluß gekommen, daß der schwankende Riese ein geringeres Risiko darstellte als die fremde Maschine.
    DAS TOR SCHLÄGT ZU, DER AUSGANG IST VERSPERRT, stand auf dem Bildschirm.
    Eine Tür erschien über dem Ausgang. Sie sprang auf.
    WAS IST

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