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Welten-Reise

Titel: Welten-Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagte er und zog sie in die Mitte des Kreises, den der Drache mit seinem gebogenen Schwanz for m te.
    »Der Spaltendrache!« rief der Anführer entsetzt.
    »Ja«, sagte Grey. »Er kam, um dich tanzen zu sehen.«
    »Was?«
    Der Drache schürzte seine Lippen und traf die großen Füße des Anführers mit einem schmalen Dampfstoß. Der Anführer tanzte vor Schmerzen.
    Ivy streckte ihren Kopf hinter dem Nacken des Drachen hervor. »Das war nur eine Warnung, Kobold«, drohte sie. »Weißt du, was dein Freund mit dir machen würde, wenn du es wagst, mir auch nur ein Haar zu krümmen?« Sie nahm die Bauernmütze ab und ließ ihr goldgrünes Haar hervorquellen.
    »Du, du bist wirklich Prinzessin Ivy!« rief der Anführer aus. »Die Freundin des Drachen!«
    »Ich bin es wirklich«, bestätigte sie. »Jetzt geh sofort zurück zu deinem Lager und nimm all deine Kumpane mit, denn mein Freund wird alle verbrennen, die sich nicht fügen.«
    »Was habt ihr mit uns vor?«
    »Nun, Grotesk«, sagte Ivy mit Genuß, »ich werde dich zu me i nem lüsternen Freund bringen, damit er seinen Sport treiben kann, dann lasse ich dich einen netten Drink aus unserem Pool trinken, bevor ich dich ein heißes Dampfbad nehmen lasse.«
    »Aber, aber…«
    »Jetzt MARSCH, du Froschgesicht!« rief sie. »Bevor mein Freund seine Geduld verliert.« Ihr Freund war natürlich nicht der echte Stanley Dampfdrache, sondern ihr kleiner Bruder Dolph, der seine Buße dafür tat, daß er auf Nadas Unterwäsche gespäht hatte. Aber es tat nichts zur Sache, denn Dolph konnte in der Gestalt des Drachen genausogut Dampf ausstoßen wie ein echter Drache. Nachdem er gesehen hatte, wozu die Kobolde fähig waren, war Dolph sicherlich genauso außer sich wie Ivy und Grey.
    Die Kobolde marschierten los. Die Gruppe nahm ihren Weg z u rück zum Lager. Wann immer ein Kobold versuchte zurückzuble i ben, stieß ihm der Drache einen heißen Dampfstrahl gegen sein Hinterteil, und er tanzte schnell zurück an seinen Platz. Die Wah r heit war, daß es den Kobolden möglich gewesen wäre, sich zu ze r streuen, und die meisten von ihnen wären auch entkommen. Wenn nur ein normaler Drache dagewesen wäre, hätten sie genau das getan. Aber sie lebten nahe genug an der Kluftschlucht, um mit dem schrecklichen Spaltendrachen vertraut zu sein, und sie lebten in Furcht vor ihm. Ihre Falle hatte sich gegen sie gewendet, und es war ihnen genauso unmöglich zu entkommen, wie sie es für ihre Opfer vorgesehen hatten.
    Sie erreichten die Haßquelle. Grey wußte, daß Ivy noch immer ärgerlich darüber war, wie die Kobolde sie vorher gequält hatten, obwohl gerade das zu ihrer Verlobung geführt hatte. Er hielt sich raus und ließ sie handeln, wie sie es für richtig hielt.
    »Nun«, sagte sie. »Es gibt etwas, was ich von dir will, Kobold, und ich werde es bekommen. Wirst du es mir freiwillig geben?«
    Der Anführer lachte. »Zieh deine Kleider aus, und ich werde es dir geben! Har, har har!«
    Ivy gab dem Drachen ein Zeichen. Ein Strahl brühend heißen Dampfes schoß hervor. Er versengte eine Gruppe von sechs K o bolden, die in der Nähe des Teiches standen. Sie schrien auf und sprangen ins Wasser.
    Dann begannen sie sich gegenseitig zu bekämpfen, denn das Wasser bewirkte, daß sie die erste andere Kreatur haßten, die sie zu Gesicht bekamen. Das Wasser spritzte, Tropfen trafen andere, die in der Nähe standen, und sie begannen ebenfalls zu kämpfen. In sehr kurzer Zeit war ein Dutzend Kobolde bewußtlos.
    »Wirst du mir jetzt antworten?« fragte Ivy den Anführer noc h mals.
    »Ich sage dir: Leg dich hin und spreize deine…«
    Da kam schon ein neuer Dampfstrahl. Eine zweite Gruppe von Kobolden sprang versengt ins Wasser. Ein neuer Kampf brach aus, der weitere zehn Kobolde kampfunfähig machte.
    »Wir können das so lange machen, bis dein Stamm nicht mehr existiert«, sagte Ivy, »wenn du das bevorzugst. Ich vermute, daß es eine Prophezeiung gibt, daß du der letzte sein wirst, der in den Teich springt, bevor wir das bekommen, was wir haben wollen. Sollen wir das auf seine Richtigkeit hin überprüfen?«
    Der Anführer sah auf die ausgestreckt daliegenden Kobolde. »Was wollt ihr genau?« fragte er grollend.
    »Ich dachte schon, du würdest niemals fragen!« sagte Ivy stra h lend. »Wo befindet sich das Stück Papier, das ihr den Bösgeistern gestohlen habt?«
    »Welches Papier?«
    Mehr Dampf zischte auf. Noch mehr Kobolde rannten wie die Gänse ins Wasser. Eine weitere furchtbare

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