Welten-Reise
es in den folgenden Tagen werden. »Aber es kann sein, daß in Zukunft eine Gegenleistung von dir erwartet wird.« Wenn sie dies herumerzählte, würde es die Nassauer entm u tigen.
»Oh? Wann?« Offensichtlich dachte sie, er meine, sie solle z u rückkehren und ihren Dienst antreten. Ihm wurde klar, daß es kaum zweckdienlich sein würde, sie zurückzurufen. Es wäre be s ser, wenn sie ihn ableistete, bevor sie ging. »Äh, innerhalb der nächsten paar Tage. Grazi wird dir eine Kammer für die Übe r nachtung zeigen.«
»Das ist fein«, stimmte sie zu und ging mit dem Skelett hinaus.
Sie beendeten den Tag, ohne die Wälzer fertig sortiert zu haben. Dann zogen sie sich nach einem hervorragenden Mahl, das Grazi zubereitet hatte, in ihre Zimmer zurück. Grey lag einige Zeit wach und dachte über alles nach. Nun verstand er, warum der Gute M a gier Humfrey nicht besonders begierig darauf war, schnell hierher zurückzukehren. Wie waren seine Aussichten? Eine endlose Reihe von Bittstellern, und jeder verlangte Aufmerksamkeit und genaue Untersuchung, während seine eigene Arbeit, welcher Art auch immer, unerledigt blieb. Grey und Ivy waren erst seit einem Tag hier, und schon hatte sich die Kunde verbreitet; der Gute Magier war ein Jahrhundert oder so hier gewesen.
Dennoch mußte Grey sich eingestehen, daß er eigentlich recht gerne Menschen und Kreaturen half. Außerdem lernte er etwas dabei. Er hatte gedacht, daß alle Kobolde so wären wie die aus der Goldenen Horde, jetzt wußte er es besser. Er hatte gedacht, daß Ungeheuer entweder kämpfen oder fliehen können, aber die Ri e senschnecke hatte nur um einen Rat gebeten. Jeder Fall mußte für sich betrachtet werden, und keiner war wirklich nichts wert. Es schien ihm eine Schande zu sein, sie auszuschließen, wo sie doch wirklich Hilfe brauchten.
Aber natürlich konnte er ihnen nicht helfen. Selbst wenn er die Kompetenzen dafür gehabt hätte, in ein paar Tagen würde er nicht mehr hier sein. Er war ein Magier, aber sein Talent paßte kaum zu dieser Art von Arbeit. Nun, wenn einige Kreaturen an einem ve r heerenden Fluch und Bann litten, wie sie es nannten, und der von magischer Natur war, konnte er ihn wahrscheinlich neutralisieren. Auch wenn dort eine Illusion war, konnte er sie auflösen und zur Wahrheit durchdringen. Andere Fälle konnten mit gesundem Menschenverstand oder einem bißchen Imagination behandelt werden. Andere konnten mit den Mitteln des Schlosses gelöst werden, wie bei dem Liebestrank. So gab es tatsächlich eine ganze Menge, was Ivy und er tun konnten. Natürlich tat er das viel lieber, als Xanth zu verlassen!
Aber er mußte Xanth verlassen, weil die Gnadenfrist von Com-Puter bald abgelaufen sein würde.
Wie sehr wünschte er doch, daß es anders wäre!
Am Morgen näherte sich wieder eine Person dem Schloß. Sie war von weiblicher Gestalt, nackt und hatte wilde Haare. Eine Ny m phe? Dann erkannte Grey sie. »Mae, die Mänade!« rief er.
»Was könnte sie wollen«, fragte Ivy. »Wir ließen sie gut eingeric h tet als Orakel von Parnassos zurück!«
»Irgend etwas muß schiefgegangen sein«, meinte Grey. »Ich habe so das Gefühl, daß Maes Problem nicht so einfach durch gesunden Menschenverstand gelöst werden kann.«
Ivy schaute ihn schräg an. »Sie war die erste, die dich Magier nannte, und du hast sie geküßt. Nimmst du an…?«
Grey lachte. »Welche attraktive junge Frau könnte Interesse an einem Nichts wie mir haben?«
Ivy starrte ihn an, und Grey merkte, daß er in Schwierigkeiten steckte.
»Äh…« sagte er mit dem ihm eigenen Geschick.
»Das werde ich mit dir später klären«, murrte sie vernehmlich. »Jetzt sollten wir lieber eine Möglichkeit finden, wie wir ihre A n kunft verzögern, damit wir herausfinden, was sie will, bevor sie dich trifft.«
Eine brillante Idee formte sich in Greys Kopf. »Der Gute Magier hatte Prüfungsaufgaben, nicht wahr? Das hat die Menschen, die kamen, zwar nicht endgültig aufgehalten, aber…«
»Hat sie aber verlangsamt!« stimmte sie zu. »Bis dahin konnte er einige Nachforschungen in seinem Buch der Antworten anstellen, und…« Sie unterbrach sich.
»Und wir… äh… haben das Buch nicht«, beendete er den Satz.
»Wir… äh… haben es sicherlich nicht«, sagte sie ihn nacha h mend mit einem kurzen Lächeln. »Wir haben auch keine passe n den Prüfungsaufgaben. Das Aussehen des Schlosses war für jeden, der sich ihm näherte, verschieden. Er muß eine Menge Arbeit zw i schen den
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