Welten-Reise
Kopf. Sie wußte es auch nicht. Aber zumi n dest waren sie für diese kurze Zeit zusammen.
Sie waren eifrig beim Sortieren dicker, staubiger Wälzer, als es draußen zu einer Störung kam. Mark kam mit klappernden Kn o chen hereingerannt. Grey und Ivy schauten beunruhigt auf, da sie wußten, daß es nicht so leicht war, ein Skelett zum Klappern zu bringen.
»Eine riesige feuerspeiende Schnecke greift das Schloß an«, b e richtete Mark.
Sie schauten über eine Brustwehr. Tatsächlich dampfte sich das Ungeheuer seinen Weg durch den Burggraben, indem es das Wa s ser mit seinem Feuer zum Kochen brachte. Es war natürlich ein langsamer Angriff, weil Schnecken keine schnellen Reisenden w a ren, aber mächtig.
»Wir sollten lieber fliehen!« sagte Ivy. »So etwas können wir nicht aufhalten.«
»Aber der Schutz des Schlosses ist mit Sicherheit Teil meines Dienstes«, sagte Grey. »Ich meine, selbst wenn ich in einigen T a gen aufbrechen muß, so kann ich doch das Beste daraus machen, solange ich hier bin.«
»Aber du kannst diesem Ding nicht einmal nahekommen, ohne verbrannt zu werden!« protestierte Ivy.
»Sie scheint vom Erfolg nicht überzeugt zu sein«, warf Mark ein.
»Aber Mark kann ihr nahekommen«, sagte Grey. »Vielleicht hat sich die Schnecke einfach verlaufen. Mark, wärst du bereit, dich ihr zu nähern und zu fragen, was sie wünscht? Kannst du ihre Sprache sprechen?«
»Nur wenn sie aus dem Kürbis ist«, sagte Mark.
»Wenn nur Grundy Golem hier wäre«, sagte Ivy. »Er spricht jede lebendige Sprache. Wenn wir nur einen anderen Weg fänden…« Dann hellte sich ihre Miene auf. »Vielleicht machen wir das!«
»Machen was?«
»Erinnerst du dich an die Zeichensprache? Laß mich sehen, ob das funktioniert!« Sie hatte das Buch über den Fall zum Schloß mitgebracht, daß sie nach Mundania zurückkehren müßten, wo sie von dieser Art der Verständigung abhängig wäre. Grey hatte es noch nicht übers Herz gebracht, ihr von seiner Entscheidung zu erzählen, daß sie in Xanth bleiben müßte.
Jetzt kroch die Schnecke aus dem Burggraben heraus und fing an, sich an der äußeren Mauer hochzuschieben. Sie bewegte sich im Schneckentempo, machte aber deutliche Fortschritte.
Ivy lehnte sich über die Brustwehr. »He, Schneck!« rief sie und winkte mit den Händen. »Kannst du das verstehen?« Sie machte das Zeichen für ›hallo‹: eine Geste, die dem Zuwerfen von bei d händigen Kußhänden ähnelte. Grey war froh, daß er es verstand, weil er es anderenfalls vielleicht mißverstanden hätte.
Die Schnecke hielt inne und schaute zu ihr herauf. Konnte sie überhaupt sehen? Grey überlegte; sie hatte keine Augen, sondern nur Fühler.
Dann bewegten sich die Fühler. Der eine wurde ausgestreckt, während der andere sich zurückzog. Im nächsten Augenblick ve r lief die Bewegung umgekehrt.
»Sie antwortet!« rief Ivy aus. »Sie kennt die Zeichensprache!«
»Frag sie, was sie möchte«, sagte Grey ermunternd.
»Was«, fragte Ivy und machte das Zeichen, indem sie mit ihrem rechten Zeigefinger über die linke Handfläche herunterfuhr. »Willst?« Sie hielt beide Hände so, als ob sie etwas ergreifen wollte und zog sie dann zu sich heran.
Die Fühler der Schnecke richteten sich parallel auf und fuhren dann in einer langsamen Bewegung mit wunderbarer Gleichm ä ßigkeit zusammen nach vorne.
»Antwort«, übersetzte Ivy. Sie hatte sich in kurzer Zeit eine a u ßerordentliche Gewandtheit in dieser Art der Verständigung ang e eignet. Grey erkannte, daß sie ihre eigene Lernfähigkeit dafür ve r stärkt haben mußte. Es sei denn, sie wäre zu dieser Zeit in Mund a nia gewesen, wo ihre Fähigkeit nicht einsetzbar war. Er würde sie das eines Tages fragen müssen.
Sie wandte sich Grey zu: »Sie will eine Antwort haben, aber ich weiß nicht…«
»Eine Antwort!« rief Grey aus. »Sie denkt, daß der Gute Magier zurück ist!«
Ivy machte eine Grimasse. »Ich werde es zu erklären versuchen.« Sie machte das Zeichen für Unterhaltung.
Die Schnecke blieb an der Mauer kleben und antwortete mit i h ren Fühlern. Nach einem leidlichen Dialog wandte sich Ivy Grey zu. »Ich komme nicht durch. Ich kenne nicht alle Begriffe, und sie ist nicht besonders schlau. Soweit ich so verstehe, möchte sie an einem Schneckenfest teilnehmen.«
»Vielleicht bedeutet das hier etwas anderes als in Mundania«, sa g te Grey.
»Ich bin nicht sicher, was es bedeutet«, sagte sie. »Aber wir e r zählen der Schnecke lieber etwas, damit
Weitere Kostenlose Bücher