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Welten-Reise

Titel: Welten-Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
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Besuchen gehabt haben.«
    »Aber es ist aus solidem Stein! Das kann man nicht herumbew e gen! Das ganze Ding würde einstürzen!«
    Ivy gab zurück: »Er muß eine einfachere Methode gehabt haben. Vor langer Zeit ließ er die Zentauren das Schloß wieder aufbauen. Nun erscheint es mir seltsam: warum es wieder aufbauen, wo es doch stand und nur aufpoliert werden mußte? Diese Zentauren haben wirklich hart gearbeitet. Ich sah sie auf dem Wandteppich. Sie schienen an rund zehn verschiedenen Entwürfen zu arbeiten. Sie arbeiteten an allem gleichzeitig, aber irgendwie wurde es nur ein Schloß.«
    »Wie das Traumschloß oder das Traumbauernhaus vielleicht«, sagte er. »Je nach Bedarf ständig bereit, von einem zum anderen zu wechseln, um Eindringlinge zu täuschen.«
    »Je nach Bedarf«, wiederholte sie. »Grey, ich denke, du hast es e r faßt.«
    »Ich habe was?«
    »Es muß einen Befehl oder so etwas geben, um das Schloß zu verändern. Etwas, das er beschwören konnte.«
    Grey nickte. Das machte Sinn! »Wir sollten es lieber bald b e schwören, denn Mae ist beinahe hier.«
    »Ich werde es versuchen.« Ivy holte tief Luft. »Schloß… veränd e re deine Form!«
    Sie warteten, aber nichts geschah. Ivy versuchte andere Befehle, aber keine funktionierten.
    »Äh… ich meine, wo es doch mein Dienst ist, den wir hier ve r richten, und es auch mein Problem ist, ob ich Com-Puter dienen muß, so bin ich doch wohl derjenige, der dem Guten Magier einen Dienst schuldet. Das Schloß sollte wohl irgendwie mit uns koop e rieren, wenn…«
    »Es sollte wohl irgendwie«, stimmte Ivy zu, indem sie ihn nac h ahmte. »Gut, gib ihm einen Befehl.«
    Grey drehte sich so um, daß er den Hauptteil des Schlosses vor sich hatte. »Im Namen des Guten Magiers Humfrey, ändere deine Form!« intonierte er.
    Man hörte ein Rumpeln. Das Schloß ruckte. Wände glitten he r um. Einen Moment später erhob sich die Plattform, auf der sie standen, und die Steine der Wand bewegten sich nach oben.
    Grey schützte Ivy mit seinen Armen. Sie befanden sich nicht mehr auf der Brustwehr, sondern in einer Kuppel, deren gewölbte Fenster auf den Schloßgraben hinausgingen. Sie konnten die schrägen Dächer des Schlosses sehen, die nicht mehr die gleichen waren. Die ganze Anlage des Schlosses hatte sich geändert.
    »Es hat mir gehorcht!« rief Grey erstaunt.
    »Du hast wohl deinen eigenen Schlußfolgerungen nicht geglaubt, daß das Schloß dir helfen muß, wenn du in den Diensten des M a giers stehst?« fragte Ivy schalkhaft.
    »Ich schätze, mein Glaube war nicht stark«, stimmte er zu. Dann sah er wieder hinunter. »Aber wir müssen uns immer noch etwas wegen Mae einfallen lassen.«
    »Die Zugbrücke ist oben, das wird sie wohl etwas aufhalten«, meinte Ivy.
    »Die Nymphen können schwimmen. Sie baden so gern in ihrer Weinquelle. Außer wenn…« Seine Züge erhellten sich. »Das ist es!«
    »Das ist was?«
    »Sie mag kein Blut! Haben wir eine Phiole mit künstlichem Blut in der Sammlung? Ich meine etwas, das sie…«
    »Hab’ kapiert, Magier!« sagte Ivy. »Grazi!«
    Das weibliche Skelett erschien. »Etwas Seltsames ist passiert…«, begann sie.
    »Alles unter Kontrolle«, sagte Ivy sanft. »Haben wir eine Phiolo mit Blut in der Kammer?«
    »Selbstverständlich. Konzentriertes Blutextrakt.«
    »Das sollte funktionieren. Schütte es in den Schloßgraben.«
    Das Skelett, das nicht viel Hirn hatte, nahm dies kommentarlos hin. Sie ging, um nach der Phiole zu suchen.
    Von der Brustwehr aus sahen sie zu, wie nach kurzer Zeit eine knochige Hand aus einem tieferliegenden Fenster hinauslangte. Etwas fiel in den Schloßgraben.
    Abrupt färbte sich das Wasser tiefrot. Es sah aus, als wenn R i chards Fluß aus Blut versetzt worden wäre und nun um das Schloß fließen würde. Sogar ein bißchen Dampf stieg von ihm auf, als wenn er heiß wäre. Die Phiolen des Guten Magiers waren immer noch wirksam!
    Mae erreichte das Ufer und starrte offensichtlich entsetzt in den Schloßgraben. Sie hatte die Mänaden verlassen, weil sie frisches Blut nicht mochte. Was sollte sie jetzt tun? Nun, wenn ihr Anli e gen nicht so schwerwiegend war, so konnte sie dies dazu bringen, umzukehren und zurück zum Berg Parnassos zu gehen – was i h nen Ärger ersparen würde.
    Die Frau legte ihre Hände in einer Geste der Trauer an ihr G e sicht. Plötzlich fühlte sich Grey wie ein mundanischer Schurke. Sie weinte!
    Die Farbe des Schloßgrabens verblaßte in der Nähe der Wilden Frau. Das Wasser

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