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Welten-Reise

Titel: Welten-Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
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konzentrieren. Ivy hatte ihn g e beten, sie zu heiraten – und er hatte eingewilligt! Was für ein u n passender Moment für eine solche Verlobung!
    »Wir haben es noch nicht geschafft«, sagte Ivy. »Ich muß meinen Spiegel wieder zurückbekommen. Erst dann kann ich um Hilfe rufen. Wenn du einen Weg weiß, ihn für mich zurückzuholen…«
    »Vielleicht kann ich das«, erwiderte er, und seine Gedanken überschlugen sich. Es war, als hätte das, was gerade zwischen i h nen geschehen war, sein Gehirn durchgepustet, so daß er mit u n gewöhnlicher Klarheit und Kraft denken konnte. »Das Haßwasser existiert nicht wirklich, aber es kommt mir so vor, als glaubten die meisten Kobolde daran. Der Anführer wird die Wahrheit wissen, aber er wird seine aufsässigen Untertanen einschüchtern, indem er ihnen droht, das Wasser über sie zu schütten. Das bedeutet, daß wir sie bluffen können.«
    »Aber in ganz kurzer Zeit werden sie sehen, daß du mich nicht haßt!« sagte Ivy ängstlich. »Dann werden sie es alle wissen.«
    »Das glaube ich nicht. Wenn ich behaupte, mächtige magische Kräfte zu haben, die mich immun machen…«
    »Aber Grotesk wird wissen, daß es nicht stimmt!«
    »Aber er wird nicht wagen, es zu sagen, weil das seinen Einfluß auf die anderen schwächen würde. Er wird mich unterstützten müssen, obwohl es ihm zuwider ist. So kann ich ihn dazu zwingen, seinen Handel einzuhalten, weil er uns lieber gehen lassen wird, als seine Position zu verlieren und vielleicht selbst von den wütenden Narren in den Kessel geworfen zu werden.«
    Ivys Gesicht verfinsterte sich und hellte sich dann auf, als sie verstand. »Grey, das ist brillant!« rief sie aus.
    »Etwas an dir holt das Beste aus mir heraus«, sagte er gequält. Aber es schien tatsächlich wahr zu sein. Er war niemals zuvor ve r liebt gewesen, wie er nun merkte. Diese Episode hatte es ans Licht gebracht. Er schien wie auf Wolken zu schweben. Auf einmal hatte er ein Selbstvertrauen wie nie zuvor. »Wenn wir schon dabei sind, sollten wir auch den armen Zentauren befreien, denn es wäre schlimm, wenn sie ihren Zorn an ihm auslassen würden.«
    »Du kümmerst dich so viel um andere, die in Schwierigkeiten sind, genau wie Richard Riese«, meinte Ivy. »Ich glaube, deshalb liebe ich dich.«
    Auf diese Weise hatte er nie darüber nachgedacht. Er hatte nur das getan, was getan werden mußte, ohne zu überlegen, ob es sie beeindrucken würde. Sie hatte sogar ärgerlich ausgesehen, als er darauf bestanden hatte, die Quelle des Blutflusses zu suchen. Vie l leicht war es das, was in seinem bisherigen Leben schiefgelaufen war: Er hatte versucht, die Leute zu beeindrucken, und war dabei über seine Unzulänglichkeit gestolpert, anstatt sich nur auf das zu konzentrieren, was richtig war. Aber jetzt bei Ivy kümmerte er sich um nichts von alledem, er wollte sie einfach nur glücklich machen.
    Dann dachte er an etwas anderes. »Aber ich kann es rechtfert i gen, ihnen eine Lüge aufzutischen? Ich meine…«
    »Du spielst ihr Spiel«, warf Ivy schnell ein. »Sie haben dir gesagt, dies wäre eine Haßquelle. Also willigst du ein. Sagst ihnen aber, daß deine magischen Kräfte dem Wasser trotzen können. Du bist nur dann ein Lügner, wenn sie auch Lügner sind.«
    Er konnte diese Logik nicht ganz nachvollziehen. Dieses ganze Reich war immer noch eine Erscheinung, eine phänomenale E r scheinung, und es war das einfachste, sich an ihre Regeln zu ha l ten. Deswegen berief er sich auch auf Kobolde, Zwerge, Doppe l wesen oder auf den Zentauren, anstatt zu versuchen herauszufi n den, wie diese Dinge belebt wurden. »Das reicht fürs erste, bis ich es genauer herausgefunden habe. Nimm meine Hand, meine a n gebliche Magie muß aussehen, als ginge sie auf dich über, während du Kontakt zu mir hältst, um dem bösen Wasser trotzen zu kö n nen.«
    Sie ergriff seine Hand, und so wateten sie ins Wasser. »Seht, K o bolde!« rief er. »Meine Magie trotzt eurem Haßwasser! Ich kann hineinwaten, ohne irgend jemanden zu hassen – nicht einmal euch!«
    Die Kobolde beobachteten ihn mit Bestürzung. Sie sahen hi n über zu ihrem Anführer, aber Grey nahm Grotesks Entgegnung vorweg. »Du weißt, daß es stimmt, nicht wahr, Anführer!« rief er und spielte damit die Lüge aus. »Du weißt, daß dieses Wasser durch seine Berührung andere beeinflußt.« Er streckte seine freie Hand aus und tat so, als würde er etwas Wasser schöpfen. »Wenn ich sie bespritze…«
    »Tu das nicht!« rief der

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