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Welten-Reise

Titel: Welten-Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
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Koboldanführer in offensichtlicher Err e gung.
    Grey legte sein grausamstes Lächeln auf, in der Hoffnung, es würde wirken. Seine Vermutung war richtig: Grotesk mußte ihn bei dieser List unterstützen!
    »Ja, du weißt, was passieren wird! Also reize mich nicht, Saue r topf!«
    Der Anführer reizte ihn nicht. Der Kobold mußte die Illusion von der Macht des Wassers aufrechterhalten. »Du sagtest, du wärst aus Mundania!«
    »Nun ja, vielleicht hatte ich etwas übertrieben«, erwiderte Grey. Von Erdenmenschen erwartet man natürlich nicht, daß sie mag i sche Kräfte haben. Aber Grotesk konnte das nicht verbreiten, ohne sein eigenes Geheimnis aufzudecken.
    Sie wateten ans Ufer, aber traten nicht aus dem Wasser heraus. »Bevor wir jetzt gehen, möchte ich, daß du der Dame ihr Eige n tum wiedergibst«, verlangte Grey. »Bring ihr den Spiegel.«
    »Har, har, har!« lachte ein Kobold im Hintergrund. »Keine Cha n ce!«
    Grey beugte sich hinunter, so daß seine Hand in Reichweite des Wassers war. »Wenn der Kobold, der gerade gesprochen hat, ei n mal hervortreten würde, hätte ich etwas für ihn«, sagte er ruhig. In Wahrheit war er ziemlich nervös; wie weit konnte er diesen Bluff treiben, bis die Kobolde ihn durchschauen würden?
    Alle schwiegen. Grey sah sich um, als wäre er verwundert. »Was, ist nicht einer in der Goldenen Horde durstig?« forschte er. »Nun ja, vieleicht wenn ich eine Kostprobe anbiete…« Er zog seine Hand durch das Wasser.
    »Bringt den Spiegel«, schrie Grotesk.
    Es gab einen Aufruhr, und gleich darauf brachte ein Kobold den Spiegel.
    »Nicht spritzen!« bettelte er.
    »Ich werde nicht spritzen, wenn ich bekomme, was ich will«, e r widerte Grey. »Ivy, nimm den Spiegel, aber laß meine Hand nicht los. Ich kann dich nicht schützen, wenn du nicht in Kontakt mit mir bleibst.«
    »Ja«, sagte Ivy. Sie machte ihre Sache großartig und gab sich sehr ängstlich wegen des Wassers. Sie klammerte sich an Greys Hand, griff nach vorn und nahm den Spiegel, den der Kobold am Ufer stehend ihr entgegenstreckte, während der Anführer wütend z u sah.
    »Jetzt brauchen wir ein Transportmittel, um von hier wegz u kommen«, meinte Grey. »Bringt den Zentauren her.«
    Aber Grotesk hatte sich einen geschickten Gegenschlag ausg e dacht. »Weg von dem Wasser!« rief er. »Geht außer Spritzweite!«
    Aaah. Das würde dem Anführer erlauben, sein Geheimnis zu bewahren und sie zu schnappen, wenn sie den Teich verließen. »Ivy, hast du einen Becher?«
    Ivy griff über ihre Schulter, legte den Spiegel in ihren Rucksack und holte einen Becher heraus.
    »Schöpf ihn voll und spritze Wasser auf jeden, der aussieht, als könnte er Ärger machen«, sagte Grey.
    Sie füllte ihn. Dann wateten sie aus dem Wasser, immer noch händehaltend. Die Kobolde zogen sich zurück. Grey sah, daß ein i ge von ihnen Steine oder Keulen hatten, aber keiner bewegte sich, weil der Anführer ihnen es nicht befohlen hatte. Grotesk konnte es sich nicht leisten, etwas zu tun, bis der Becher Wasser leer war – und er konnte es sich nicht erlauben, daß sie es auf irgendeinen der Kobolde schütteten, denn dann würde die Unwirksamkeit offe n kundig werden.
    Sie gingen zum Zentauren hinüber. »Kannst du uns beide tragen, wenn wir dich befreien?« erkundigte sich Grey.
    »Ich denke ja«, antwortete der Zentaur. »Ich war das Lasttier di e ser Ungeheuer. Ich bin unglücklich, aber stark. Dieses ist jedoch ein magisches Halfter; nur der Anführer kann es lösen.«
    »Der Anführer, wie?« Grey blickte zu Grotesk und entdeckte, daß dies ein neuer Bluff war. »Gut, ich habe auch ein besonderes Talent in bezug auf Knoten, also…«
    »Nein, Grey«, murmelte Ivy. »Niemand in Xanth hat zwei mag i sche Fähigkeiten.«
    Grey war sicher, daß das Halfter nicht magisch war. Es war g e rade so konstruiert, daß des Zentaur eigene Hände den Schlüsse l haken nicht erreichen konnten, um es zu öffnen. Aber er mußte sich an die Regeln halten. »Also gut, vielleicht kann mein mag i sches Messer es aufschneiden«, sagte er laut. Er holte sein Messer hervor und schnitt an dem groben Material des Halfters herum. Glücklicherweise hielt er sein Messer immer scharf, und die Strä n ge teilten sich. Weiteres fieberhaftes Sägen trennte die Fesseln u n ter dem Arm des Zentauren auf. »Jetzt bin ich durch. Du kannst nun deine Arme frei bewegen«, meinte er.
    Der Zentaur tat genau dies. In kurzer Zeit war das Halfter abg e streift. »Das ist vielleicht ein Messer!«

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