Welten-Reise
ich hatte keine Freunde, die mein Fehlen bemerkt hätten. Habt recht vielen Dank für meine Re t tung!«
»Ich bin Grey«, stellte Grey sich vor. »Nicht die Farbe, bloß der Name. Ich bin von Mundania.«
»Aber wie kannst du dann zaubern?«
»Ich kann es nicht. Es war alles ein Bluff. Daher habe ich g e wußt, daß das Wasser dich nicht verletzen würde.«
Donkey dachte nach. »Trotzdem ziehe ich es vor, es alles abz u waschen. Nur um wirklich sicherzugehen. Zentauren mögen es nicht, sich auf vermeidbare Gefahren einzulassen.«
Also gingen sie zu dem Strom. Donkey watete vorsichtig in die Mitte des Flußes und ließ sich dort langsam nieder. »Wascht alles ab, bevor wir uns trennen«, sagte der Zentaur. »Wir wollen uns doch nicht gegenseitig hassen.«
Ivy kicherte. »Ich habe noch nie vorher ein Bad in Kleidern g e nommen!«
»Ich auch nicht«, stimmte Grey zu.
Sie bespritzten sich mit Wasser und blieben in Verbindung mit Donkey, wobei die Strömung das böse Mittel davontrug.
Stromabwärts entstand im Wasser ein Strudel. »Seht mal, die F i sche kämpfen«, bemerkte Donkey. »Es ist immer noch wirksam.«
»Zufall«, meinte Grey. Aber er zweifelte. In der letzten Zeit hatte es eine Reihe merkwürdiger Ereignisse gegeben, und nicht alle konnte man auf die leichte Schulter nehmen.
Zum einen war die Art, wie die Kobolde gekämpft hatten – als der Unterführer seinen Unglauben an die Macht des Wassers zum Ausdruck gebracht hatte. Aber warum hatte es ihn dann beei n flußt? Was sein Unglaube ein Bluff gewesen? Oder hatte er sich entschieden, die vermutete Macht des Wassers zu unterstützen, so wie Grotesk es getan hatte! Oder wollte er, daß die Gefangenen entkamen? Nichts davon schien Sinn zu ergeben.
Und was den Zentauren anbetraf: Jetzt, wo sie sich entspannten, studierte Grey dieses Wesen. Er fand keine künstliche Verbindung zwischen dem Menschen- und dem Pferdkörper. Donkey schien genau das zu sein, was er auch behauptete: eine lebendige Zentaur. Der Fluß hatte bei ihm keinen Kurzschluß verursacht. Sein Körper war warm. Ein Teil von ihm war zweifellos menschlich und ein Teil zweifellos tierisch. Wie könnte es das ohne Magie geben?
»Wir sollten uns besser ausziehen, damit wir unsere Kleider dann gut auswringen können, um sie zum Trocknen aufzuhängen«, schlug Ivy vor. »Es ist sowieso überfällig, sie zu waschen.«
»Aber…«
»Zentauren tragen sowieso niemals Kleidung«, fuhr sie fort. »Sie haben keine Probleme mit unbekleideten Leuten.« Sie knöpfte ihre Bluse auf und zog sie aus.
Grey argumentierte nicht weiter. Sie hatte recht. Sie mußten ihre Kleider waschen und zum Trocknen aufhängen. Sie waren beinahe schon verheiratet. Es geschah so plötzlich, daß er es immer noch nicht glauben konnte.
Bald darauf badeten sie, jeder für sich. Ivy und Donkey waren schließlich zufrieden, daß das Haßwasser von dem klaren Flußwa s ser abgewaschen worden war. Der Tag ging jetzt zur Neige, aber sie hängten ihre Kleider auf, um die schwindenden Sonnenstrahlen auszunutzen. Dann setzten er und Ivy sich auf ein sauberes Gra s büschel und ließen sich auch von der Sonne trocknen. Donkey brauchte nicht zu sitzen; er stand auf einer anderen Lichtung, nachdem er seinen Körper wild geschüttelt hatte.
Grey versuchte, nicht auf Ivys nackten Körper zu schauen, aber er wollte es auch nicht offensichtlich vermeiden, sie anzusehen, damit sie nicht dachte, sie wäre häßlich. Sie war es nicht, in Wah r heit war sie sein Ideal eines jungen Mädchens.
»Tut es dir leid?« forschte sie.
»HÄ?«
»Mit mir verlobt zu sein?«
»Aber nein«, rief er aus. »Ich… es ist mehr als ich je zu hoffen gewagt hätte! Ich… als du… als ich unter dem Gewirrbaum vor dir aufgewacht war und dich schlafen sah, mußte ich dich ständig ansehen, denn so wunderbar dieses verrückte Land auch sein mag, du bist das Verrückteste und Wunderbarste, was mir jemals bege g net ist. Und ich wünschte, es würde niemals enden. Ich meine… ich weiß nicht, was ich meine, aber…«
»Du weißt, es wird Schwierigkeiten geben«, erinnerte sie ihn. »Ich war entschlossen, dich gehen zu lassen, ganz egal, wie sehr ich dich mochte, weil ich wußte, wir würden nicht heiraten können. Aber als du durch dieses Wasser auf mich zukamst und mich nicht ha ß test, da war es mir plötzlich gleichgültig, was meine Leute über mich dachten. Mein jüngerer Bruder hat zwei Verlobte, ich habe das Recht auf einen, glaube ich. Aber du
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