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Weltenende (German Edition)

Weltenende (German Edition)

Titel: Weltenende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Caspari
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Jonas und Carl halfen Marot die noch immer warmen Reste des Feuers auf seinen Hänger zu schaffen, damit der Strand wieder sauber war.
    Jonas hoffte und fürchtete zu gleichen Teilen, dass er Melanie begegnen würde. Sie waren beinahe fertig, als sie auftauchte.
    „Hi“, sagte Jonas verlegen. Sie trug frische Sachen und Jonas roch ihr Parfum, dasselbe wie gestern Abend mit einer Note Aprikose.
    „Hallo.“ Ihr ging es nicht anders. Carl ließ sie grinsend alleine.
    „ Konntest du noch schlafen?“
    „Es geht so. – Wir müssen reden“, sagte sie.
    Jonas nickte und ging mit ihr zum Wasser hinunter.
    „Versteh mich nicht falsch, Jonas, du bist ein süßer, hinreißender Junge, aber das gestern, das war …“ Sie suchte nach Worten, um den Spieß in Jonas Brust herumzudrehen.
    „Ist schon okay“, sagte Jonas und kämpfte mit seiner Selbstbeherrschung.
    „Wir kenne n uns doch eigentlich gar nicht“, fügte Melanie an.
    „Wir könnten uns kennen lernen “, konterte Jonas, was nicht mehr als ein müder Versuch war.
    „E s ging alles viel zu schnell. Das war nur diese verdammte Hochzeit“, entgegnete sie und schon am Tonfall vernahm Jonas, wie entschieden sie das jetzt durchziehen wollte.
    Jonas trat näher zu ihr, hauchte ihr einen Kuss auf die Wange und wandte sich einen Schritt in Richtung der anderen, ehe er mit aller noch aufzubietenden Ruhe zu ihr sagte: „Mir hat es sehr gefallen gestern und wenn du mal einen Kaffeetrinken willst, ich würde dich einladen.“
    Melanie lächelte.
    Er ging zurück zu Carl.
    „Sie hat Schluss gemacht, oder?“
    Jonas nickte. „Na ja, ich meine, wir hatten ja keine Beziehung oder so. Obwohl …“ Jonas blickte noch einmal zurück. Sie stand immer noch am Ufer und schaute aufs Meer. „Egal, lass uns verschwinden!“
     

KAPITEL XXXII
    Jonas lief über die Insel, saß eine kleine Ewigkeit am Strand, bis es am Nachmittag zu regnen begann und er frierend und durchnässt zum Hof zurückkehrte. Carl war froh, dass er wieder da war. Sie aßen Sandwichs und tranken von Fannys dunklem Tee. Über Melanie verloren sie kein Wort, auch wenn das Thema wie ein drohendes Damoklesschwert über ihnen hing.
    „Ich muss mich auf and ere Sachen konzentrieren“, erklärte Jonas nur und Carl nickte.
    „Ich habe nicht einen Hund gehört heute Nacht.“
    „Ich auch nicht, aber das sie ihr Vorhaben aufgegeben haben, ist mehr als nur unwahrscheinlich.“
    Sie spielten Schach. Marie kam zum Tee, ging aber rasch wieder in den Stall, denn Barney war wegen dem Fohlen besorgt. Er hatte den ganzen Tag nichts fressen wollen.
    Frühzeitig machten sie sich auf den Weg und nahmen Schirme mit, obwohl es schon zu windig geworden war, um sie benutzen zu können.
    „Dieses Komm-mal-hierher, K omm-mal-da-hin, ist ganz schön nervig, findest du nicht?“, meinte Carl.
    „Wir müssen noch ein paar Jahre älter werden, dann hören die Leute damit auf“, antwortete Jonas. Er spürte ein Kribbeln im Bauch, aber er reagierte zu spät, viel zu spät. Sie hatten der Gewohnheit folgend den Weg am Elster-Anwesen genommen und sie hatten keinen Gedanken daran gehabt, dass sich Georg hier aufhalten konnte. Mit tiefer Stimme und einer gehörigen Portion Spot rief er Jonas Namen, während er mit in die Seiten gestemmten Händen aus der Tür trat. „Jonas, Jonas, Jonas!“ Es war ihm anzusehen, wie gut ihm das gefiel. „Ich hätte nicht gedacht, dass man dich so einfach hereinlegen kann.“ Gleichzeitig traten Igby und ein weiterer junger Mann aus dem Wald und umkreisten sie. Den einen hatte Jonas vor ein paar Tagen, als er vor dem Höllenhund floh, bei Georg hier an der Hütte gesehen.
    „Scheiße !“ Carl ließ den Schirm fallen. „Du kriegst jetzt eins auf Maul, du …“ Er wollte vorspringen.
    „ Schweig!“
    Carl hielt inne.
    Der Mann, den sie für Gutenberg hielten , war aus dem Haus getreten. „Jonas Markwarth, du bist mir in die Falle gegangen wie ein ...“, er zögerte, „leichter als eine dumme Fliege, die summsummsumm in eine Kerze fliegt“, rief er. Sein schlohweißes Haar wehte im Wind und genauso blähte sich der Lodenmantel um seine Hüften. Er schnippte mit den Fingern und Igby und die anderen traten dichter an Jonas und Carl, griffen nach ihren Armen und zogen sie mit roher Gewalt auf den Rücken. Ehe Carl und Jonas sich versahen, waren sie mit Kabelbinden gebunden. Carls kläglicher Versuch sich zu wehren kam zu spät und Georg schlug ihm die Faust in den Magen, während Igby die Arme

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