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Weltenende (German Edition)

Weltenende (German Edition)

Titel: Weltenende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Caspari
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die Jonas ihm gar nicht zugetraut hätte, ein Stück hoch und ließ ihn rücklings zu Boden fallen. Aus der Bewegung heraus klammerte Igby an Carls Unterarm, riss ihn ungeschickt mit sich. Carl rollte weiter, wollte wieder Abstand zwischen sich und Igby bekommen, aber der andere Kerl, dessen Name noch nicht einmal gefallen war, trat ihm in die Seite und stoppte ihn damit.
    Igby war schneller wieder auf den Beinen, sprang vor und warf sich auf Carl, der sich von dem unerwarteten Tritt nicht so rasch erholte.
    „Beende das!“, sagte Jonas zu Georg.
    „Mach ich gern. Brauchst mir nur zu sagen, wo Siegel und Wachs sind.“
    Jonas biss sich auf die Zunge. „Auf dem Hof“, antwortete er.
    Georg packte ihn an den Haaren und zog sein Gesicht bis dicht vor das seine. „Netter Versuch, Markwarth, aber ich weiß, dass das nicht stimmt.“
    Georg wandte sich wieder dem Kampf zu.
    Igby schlug auf Carl ein. Seine Fäuste prügelten gegen Brust und Kopf, bis Carl mit Mühe einen Hebel mit den Beinen fand, um Igby von sich weg zu zwingen. Carl rollte sich schwerfällig auf die Füße, kam hoch und hielt auch schon eine der Latten in den Händen, mit der er aus der Bewegung heraus dem verdutzten Dritten einen Schlag gegen die Schläfe verpasste, fest genug, dass er zurücktaumelte und dann zu Boden ging. Sofort drehte Carl weiter, wandte sich wieder Igby zu. Mit einem langen Schritt war er bei ihm und drosch auf den verdutzten Jungen ein.
    Georg s Augen weiteten sich. Jonas sah jetzt seine Chance gekommen. Er stieß sich von der Wand ab und prallte mit der Schulter voran gegen Georgs massigen Körper. Der taumelte ein Stück in Richtung Fenster, fing sich rasch wieder und schlug Jonas zornig die Faust mitten ins Gesicht. Augenblicklich blitzten bunte Sterne vor Jonas auf. Benommen verlor er das Gleichgewicht und sackte zu Boden. Georg trat zu. Das Handicap mit den gebundenen Händen hatte Jonas unterschätzt. Er konnte sich nicht schützen. Er zwang sich zu reagieren und trat selbst auf dem Rücken liegend auf Georg ein, zielte auf Georgs Magen, aber so viel Treffsicherheit hatte er nicht. Er verfehlte und streifte Georg nur und dieser legte allen Zorn in seine eigenen Tritte und Schläge. Jonas verlor die Kontrolle.
    Doch er hatte nicht mitbekommen, wie Carl Igby besiegt und sich anschließend dem Dritten zugewandt hatte, der nun mit einer aufgeschlagenen Schläfe das Weite suchte.
    „Hey, Arschloch!“, schrie Carl in Georgs Richtung.
    Georg drehte sich um und Carl schlug zu. Mit einem lauten und ein wenig hohl klingenden Geräusch prallte die Latte gegen Georgs Kopf und zerbrach daran. Georg taumelte zur Seite, verlor benommen das Gleichgewicht und Carl trat ihm in den Magen.
    Jonas rappelte sich auf, kam aber nur mit Mühe auf die Beine. Seine Lippe blutete stark.
    Auch Georg war außer Gefecht, blieb erst einmal benommen auf dem Boden liegen ohne Notiz von Carl oder Jonas zu nehmen. „Komm, raus hier!“, rief Carl. Jonas reagierte nicht sofort. Carl griff ihn am Arm und riss ihn mit sich nach draußen in den Regen. Carl wollte in Richtung Hof, aber Jonas rief: „Wir müssen zu Ludwig!“ Der kalte Regen ließ ihn klarer sehen.
    „Die haben auf uns gewartet. Der Brief war nicht von ihm.“
    „Nein, aber Gutenberg hat gesagt, es beginnt jetzt. Wir müssen zu Ludwig.“
    Sie rannten einige Meter in Richtung Dorf, dann hielt Jonas an. „ Warte! Ich habe ein Taschenmesser in der Tasche. Mach meine Hände los!“, verlangte er.
    Carl holte es aus der Tasche. Auch seine Lippe blutete und seine Hände waren aufgeplatzt; auf der Stirn prangte ein gezackter Kratzer, ein wenig wie die Narbe Harry Potters.
    „Bist du in Ordnung?“
    „Ja, ja“, antwortete Carl und einen Moment später. „Die haben wir aufgemischt, was?“
    „Du hast sie aufgemischt.“
    Jonas rieb sich die Handgelenke. Seine Finger kribbelten. „Komm weiter!“
     

KAPITEL XXXIII
    Sie eilten durch den Wald, kamen tropfnass bei der Kirche an und klopften am Pfarrhaus an die Tür. Die Haushälterin öffnete. „Guter Gott, wie seht ihr denn aus? Habt ihr gerauft?“, fragte sie.
    „Ja, machen wir jeden Tag und hören erst auf, wenn Blut fließt oder jemand heult“, antwortete Carl sarkastisch.
    „ Ihr dürft keinen Dreck im Haus machen!“
    „Wo ist Ludwig?“ , fragte Jonas.
    „ Er ist oben auf dem Turm. Ein neues Hobby von ihm und das bei diesem Wetter. Ihr findet den Weg.“ Sie schloss die Tür vor ihrer Nase.
    Sie gingen zur Kapelle und stiegen

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