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Weltenende (German Edition)

Weltenende (German Edition)

Titel: Weltenende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Caspari
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hochriss. Carl keuchte. Jonas blieb einfach stehen. Fürs erste hielt er es für klüger sich seinem Schicksal zu fügen.
    „Jonas, du weißt, was wir wollen. Sag uns, wo die Reliquien sind und ich lasse ihn da gehen.“
    „Die beiden werden singen “, sagte Georg selbstsicher und trat Jonas unvermittelt zwischen die Beine. Jonas klappte keuchend zusammen und fiel in den Dreck.
    „ Georg, du sollst dich gedulden“, zischte Gutenberg scharf.
    „ Das hatte er noch gut.“
    „Schafft sie erstmal rein! Auf dieser Insel ist viel zu viel los.“
    Igby schob den hustenden Carl durch die Tür in das alte Haus, während Jonas von Georg und dem anderen Kerl in den großen Raum im Erdgeschoss geschleift wurde. Sie mussten sich an eine der Wände stellen. Rechts von ihnen war eine Reihe eingeschlagener Fenster, links und auf der gegenüberliegenden Seite jeweils eine aus den Angeln gefallene Tür. Georg und die anderen stellten sich strategisch günstig, dass weder Carl noch Jonas einfach die Flucht hätten ergreifen können.
    Gutenberg trat wieder näher, neigte sich zu Jonas und flüsterte ihm leise ins Ohr: „Wir haben angefangen, Jonas. Du kannst es nicht mehr aufhalten. Das Ende wird kommen, verstehst du das?“
    „Falls ich es nicht aufhalte, wird es ein anderer tun, aber gewinnen werden wir , wie wir es immer getan haben“, fauchte Jonas.
    „Nur der letzte von euch kann uns stoppen. Du müsstest sterben, aber das wirst du nicht, jedenfalls nicht so schnell . Dafür werde ich sorgen.“ Georg quiekte vor Vergnügen. Sein Gesichtsausdruck war unmenschlich entstellt, seine Augen glasig und die Pupillen zuckten nervös und unstet von einem zum anderen. Er war nicht mehr er selbst und bei den anderen war es dasselbe, nur Igby schaute eher teilnahmslos drein.
    „Ich muss gehen. Informiert mich, falls ihr herausbekommt, wo er die Reliquien versteckt hat“, sagte Gutenberg.
    „Was ist, wenn sie nicht reden?“ , fragte Sven.
    „Macht, was immer nötig ist, aber tötet ihn nicht. Auf keinen Fall darf sein verfluchtes kleines Herz aufhören zu schlagen.“
    „Und der andere?“, fragte Georg.
    Gutenberg zuckte mit d en Schultern. „Der ist mir gleich.“
    Gutenberg wandte sich wieder Jonas zu. „Ihr wart in der anderen Welt wirklich schnell; ich hatte es gar nicht für möglich gehalten. Ich hätte gewettet, dass ihr es nicht bis zum Turm schafft.“
    „Tja, was soll ich sagen“, entgegnete Jonas. „Es war dunkel und wenn man mit den Pferden durch den Wald prescht und alles klein schlägt, was einem in den Weg kommt, kann man auch leicht was übersehen.“
    „Sie sind alle für dich gestorben und sie haben dich alle verraten , wusstest du das?“
    „Offenbar haben sie m ich nicht genug verraten.“
    Gutenberg schnaubte verächtlich und wandte sich zum Gehen. Georg nahm eine Holzlatte vom Boden und tippte damit Jonas auf die Brust. Er drückte, bis Jonas zurückweichen musste und schließlich mit dem Rücken gegen die Wand stieß.
    „Na, willst du noch einen in die Klötze?“
    „Leck mich!“
    Georg trat vor und zog sein Knie in die Höhe. Abermals ging Jonas stöhnend in die Knie. Dann drosch Georg mit aller Kraft die Latte auf seinen Rücken, so fest, dass sie splitternd entzweibrach.
    „Scheiße, hör auf! Spinnst du!“, rief Carl und Igby sprang vor, um ihn zurückzuhalten.
    „Halt den Mund!“, schrie dieser noch lauter.
    Carl wandte sich an ihn: „Wir waren Freunde. Warum tust du das?“
    Igby stieß Carl unsanft gegen die Wand. „Du stehst auf der falschen Seite“, fauchte er.
    „Mach meine Hände los und wir kämpfen! Das wolltest du früher doch auch immer.“
    Igby zögerte und Georg lachte. „Ja, mach doch! Das würde ich gerne sehen und der kleine Jonas hier bestimmt auch“, rief er, trat zu Carl und mit einem Springmesser schnitt er den Kabelbinder von dessen Handgelenken. Begeistert war Igby nicht, ganz im Gegenteil, das sah man ihm an, doch Georg war der Boss; also baute er sich in bedrohlicher Pose auf.
    Carl rieb sich die Handgelenke, um frisches Blut in die Finger zu bekommen. Igby nahm die nächstbeste Holzlatte vom Boden auf, schwang sie halbherzig in Carls Richtung, der sich nur ein bisschen ducken musste, um ihr auszuweichen. Igby witterte aber seine Chance, wollte Nägel mit Köpfen machen und den Kampf schnell für sich entscheiden, sprang vor und aus der Deckung heraus tat es Carl ihm gleich. Von unten prallte er gegen Igbys Brust, hob den schweren Jungen mit einer Kraft,

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