Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)
Gürtel baumelte. Die drei kamen näher, Tyark wich weiter nach hinten aus. Er sah, wie der Mann zu seiner Linken, ein hagerer, sehr bleicher älterer Kerl mit zerschlagener Nase, unter seinen Wams griff.
»Was ist jetzt, Betrüger? Willste mir weiter meinen Gewinn vorenthalten, hä? Rück das Ding raus und zwar jetzt!«
Tyark war an der Hauswand hinter sich angelangt und sah, wie ihn die drei Männer umkreisten. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt und leise sagte er: »Nein. Ich habe das Spiel gewonnen. Wir können vielleicht später nochmals eine Partie spielen. Aber die letzte hast du verloren!«
Das Grinsen auf dem Gesicht des Narbigen wurde zu einer Fratze und bösartig zische er: »Genug geredet! Jetzt will ich nicht nur das Schwert, sondern alles, was du am Leibe trägst! Und zwar zackig! Sonst schneiden wir es von deinem toten Kadaver herunter!«
Tyark warf einen raschen Blick in die Gassen, doch diese waren ebenso leer wie zuvor. Es war niemand da, der Tyark zur Hilfe eilen konnte. Seine Hände kribbelten, als er langsam nach dem Griff der Schwarzen Klinge suchte. »Oho! Der Junge will’s auf die harte Tour! Los, Karga! Zeig ihm, was wir mit Spielbetrügern machen!«
Aus dem Augenwinkel sah Tyark die schnelle Bewegung des feisten Mannes zu seiner Linken. Dieser hatte rasch einen Dolch gezückt und bevor Tyark überhaupt begriff, was vor sich ging, stach dieser bereits auf ihn ein.
Nur knapp konnte Tyark ausweichen, er spürte noch, wie ihm der Dolch einen tiefen Schnitt in den Oberschenkel zufügte. Tyark schrie weniger vor Schmerz als vor Überraschung laut auf. Er zuckte vor einer weiteren Attacke des Mannes zurück, der Dolche zischte vor Tyarks Bauch durch die Luft. Dann lag wie von selbst die Schwarze Klinge in Tyarks Hand.
Die Angst, die soeben noch von Tyark Besitz ergriffen hatte, wich nun rasch einer roten, brennenden Wut. Der Angreifer grunzte verärgert, als er die Klinge in Tyarks Hand erblickte und wich rasch zurück. Doch Tyark war schneller. Mit einer raschen Bewegung holte er aus und schlug mit aller Kraft auf den Arm des Mannes ein. Fast lautlos wurde der Unterarm abgetrennt und landete mit einem satten Geräusch im Dreck der Gasse, der Dolch klirrte laut.
Der Mann blickte ungläubig auf den blutigen Stumpf. Dann schien der Schmerz einzusetzen und er begann laut zu kreischen. Blut besudelte seine Kleidung und lief mit einem leisen Plätschern auf die Straße.
Tyark spüre einen dumpfen Schmerz in seiner Seite, als der ältere Mann zu seiner Rechten unerwartet zustach. Er spürte, wie sein Blut in den Hosenbund rann. Instinktiv griff er sich an den Unterleib. Sein Schwertarm hatte kaum Platz richtig auszuholen und so war der folgende Schlag nur schwach. Der Alte konnte parieren, auch wenn die Schwarze Klinge eine tiefe Scharte in seinen Langdolch schlug und Funken in die Nacht davonschleuderte.
Die Angreifer fluchten leise, ihr Atem stieg als weißer Dampf stoßartig in den Nachhimmel. Irgendwo schrie und jammerte der Mann, dem Tyark den Arm abgeschlagen hatte. Tyarks nächster Hieb war schlecht ausgeführt und so konnte sich der Alten leicht darunter hinwegzuducken, sodass Tyarks Klinge laut klirrend in eine steinerne Häuserwand fuhr.
Dann spürte Tyark einen harten Schlag auf seinem Kopf, weiße Sterne tanzten vor seinen Augen. Er strauchelte und bevor er sich wieder fangen konnte, schickte ihn ein weiterer, allerdings eher schlecht gezielter Hieb in seinen Nacken auf den schmutzigen Boden.
Benommen rollte Tyark auf den Rücken. Über sich sah er Josch, dessen narbiges Gesicht wütenden Triumph zeigte. Er hielt einen knorrigen Knüppel in der Hand und verzog dann das Gesicht zu einem schäbigen Grinsen. Tyark konnte nicht einmal zurückzucken, als ihm der Bandit ins Gesicht spuckte. »Jetz‘ ham‘ wir dich, Freundchen!«
Tyark versuchte krampfhaft, bei Bewusstsein zu bleiben, doch sein Blick vernebelte sich zusehends.
»Los, schlag die Ratte tot, Josch! Und dann lass uns verschwinden, schnell!«
Der Alte tauchte vor Tyarks Gesicht aus, eine giftige Erregung lag in seiner brüchigen Stimme. »Du hast Kargas Arm abgehackt, du Bastard! Dafür wirst du bezahlen!«
Josch stieß den Alten zur Seite. »Los, kümmer dich um Karga, damit er nicht jeden Gardisten der Stadt herbeikrakeelt! Ich kümmer mich um den hier.«
Er stellte sich breitbeinig und grinsend über Tyark. »Deine Reise ist hier zu Ende! Nehms nicht persönlich, Freundchen!«
Er hob den Knüppel, um Tyark
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