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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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kleinen Fenster spärlich beleuchtet wurde und dessen einziges Mobiliar ein großes Bett zu sein schien.
    In Adaques Stimme lag deutlich Trauer, als sie die Gruppe aufforderte, einzutreten: »Bitte...«
    Tyarks Augen brauchten einige Augenblicke, bis sie sich an das schummrige Dämmerlicht gewöhnt hatten. Dann sah er, dass auf dem Bett eine regungslose Gestalt lag. Eine schlafende Frau, wie es schien. Fragend blickte er sich nach Adaque um und sah, dass sie ihn mit undurchdringlichen Augen anblickte. »Bitte – tretet näher. Die Fürstin wird sich nicht daran nicht stören können.«
    Tyark fragte zweifelnd: »Die Fürstin liegt dort? Aber ihre Krankheit? Ist es denn gut, dass wir...«
    Er beendete den Satz nicht, als er einen Blick auf die Gestalt im Bett werfen konnte. Vor ihm lag eine ältere und doch noch schöne Frau, deren beste Jahre noch nicht allzu lange hinter ihr liegen konnten. Sein Atem stockte, als er begriff, dass die Krankheit der Fürstin nicht das war, was er sich darunter vorgestellt hatte. Oder jemals hätte vorstellen können! Vor ihm lag die Gestalt einer Frau im Bett, die Hände zu Fäusten geballt mit einem vor Schmerz verzerrtem Gesicht. Allerdings war diese Frau vollkommen zu Stein erstarrt! Als habe man eine Statue in eine Nachtgewandung gekleidet und ins das Bett gelegt.
    Entsetzt traten auch Goswin und Zaja näher – zaghaft berührte Goswin die steinerne Hand der Fürstin und zuckte schnell zurück. Er flüsterte: »So kalt...«
    Adaque war ans Kopfende getreten und sprach leise, mit tiefer Traurigkeit in der Stimme: »Nun seht ihr, was ich euch vor einigen Tagen im Zirkel zu erklären versuchte. Die Fürstin war lange schwer krank – aber es keine Krankheit, wie man sie sich vorstellt. Diese arme Frau ist Stück für Stück zu Stein erstarrt. Die Schmerzen müssen grauenvoll gewesen sein – auch wenn es glücklicherweise nicht lange gedauert hat.«
    Adaque seufzte schwer.
    Tyark musterte mit beklommenen Herzen das gequälte Gesicht der Fürstin – Grauen packte ihn, als er sah, dass sogar zwei Tränen auf ihrem Gesicht zu sehen waren – beide ebenfalls zu Stein erstarrt.
    Adaque fuhr leise fort: »Medusen wird nachgesagt, dass der Biss ihrer Schlangen das Opfer entweder ebenfalls zu einer Medusa werden lässt – oder es erstarrt zu Stein. Als mir klar wurde, dass Tyark einer Medusa begegnet war, wusste ich endlich, was der armen Gräfin widerfahren sein musste – und wie wir ihr vielleicht helfen können.«
    Goswin murmelte entsetzt: »Das ist ja grauenhaft! Welch finsterste, verdorbene Magie ist hier am Werk! Bei den Großen Alten...«
    »Der Orden ist bereits informiert, Goswin – doch Marius hat darum gebeten, das Wissen darüber nicht allzu breit zu streuen. Es tut mir leid, dass ich Euch nicht früher einweihen konnte. Ich weiß nicht, wessen Werk dieser Fluch war. Aber ich bin mir sicher, dass der Anschlag nicht der Fürstin galt, sondern ihrem Gatten. Und vieles deutet darauf hin, dass irgendjemand mit dunklen Mächten im Bunde steht – dämonischen Mächten.«
    Goswin starrte die Magistra an und sagte leiste: »Wollt ihr damit andeuten, dass an den Gerüchten tatsächlich etwas dran sein sollte, dass die Markgräfin Schwarzmagier angeheuert hat, um den Fürsten zu töten? Das wären ungeheuerliche Anschuldigungen!«
    Adaque schlug die Augen nieder und sagte leise: »Mir steht es nicht zu, solcherlei Anschuldigungen zu erheben. Der Zirkel hat sich zur Neutralität verpflichtet und wird dieses Gebot befolgen - solange keine eindeutigen Beweise für schwarze Magie vorliegen.«
    Zaja war um das Bett herumgegangen und hatte entsetzt den steinernen Körper der Gräfin untersucht. Mit gerunzelter Stirn kniete sie sich neben das Bett und betrachtete den Arm der Gräfin genauer. Schließlich sagte sie zu Adaque: »Magistra – habt Ihr diese beiden kleinen Einstiche am Arm der Gräfin gesehen? Das Fleisch um die Stelle scheint geschwollen, soweit ich das erkennen kann.«
    Adaque atmete tief ein und sagte mit einem schwachen Lächeln: »Ich sehe, du hast scharfe Augen und Übung darin, Wunden zu erkennen. Tatsächlich ist es ein Schlangenbiss. Die Gräfin wurde ihrer Kammerdienerin zufolge von einer dunklen Schlange gebissen, die sich zwischen den Laken des Ehebetts versteckt hatte. Das Schlafgemach wurde gründlich durchsucht, aber die Schlange hat man nicht finden können –als habe sie sich in Luft aufgelöst, nachdem sie die Gräfin gebissen hatte.«
    Nachdenklich fügte

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