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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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Alten...«

    Schon bald tauchte die gewaltige innere Festungsmauer der Burg vor ihnen auf. Die zahlreichen Fenster waren mit dem Banner des Fürsten, geschmückte, das Tyark bereits an den Stadttoren gesehen hatte. Das Banner selbst war dunkelgrün, in der Mitte prangte ein roter Kreis, in dessen Mitte ein sterbender Drachen dargestellt war, unter dem sich ein stilisierter Eichenzweig sowie ein Dornenzweig kreuzten.
    Die Wachen am Eingang nickten, als die kleine Gruppe den inneren Hof betrat. Überall rannten Diener umher, Pferde wurden gesattelt, Gäste begrüßt. Tyark sah einige, in prächtige Rüstungen gekleidete Ritter und auch eine Handvoll in edle Kleider gehüllte Frauen, die kichernd auf einer hölzernen Balustrade beisammen standen und verstohlen die edlen Herren beobachteten.
    Tyark war begeistert von diesem lebendigen Treiben und zugleich eingeschüchtert von dieser großen Zahl Adliger, die sich bereits im Hof sammelten. Die Burg selbst war schwer bewacht, was Tyark an den drohenden Krieg mit der Markgräfin erinnerte.
    Als er seinen Blick über die Gebäude schweifen ließ, fiel ihm plötzlich eine Krähe auf, die auf einer der Burgzinnen hockte. Ihr Schnabel war halb geöffnet und sie schien ihn direkt anzublicken.
    Tyark blieb stehen und beobachtete das dunkle Tier, welches sich auch von der nahestehenden Wache nicht irritieren ließ. Tyark hatte ein ungutes Gefühl, auch wenn er nicht wusste, warum und weshalb. Dann fiel ihm auf, dass einige Meter weiter noch eine Krähe saß. Und daneben noch eine. Er ließ seinen Blick schweifen. Sicherlich ein Dutzend Krähen saßen auf den Zinnen, Mauervorsprüngen und Aufbauten der Burg – und alle schienen sie nur ihn aus ihren dunklen Augen anzublicken. Tyarks Magen krampfte sich zusammen. Goswin mahnte ihn von vorne: »Tyark! Was ist denn, komm! Wir wollen noch mit der Magistra reden, bevor das Fest losgeht!«
    Er warf den Tieren einen letzten Blick zu. Wie zur Antwort ertönte von irgendwo ein lautes Krächzten.
    Tyark stolperte über den Hof und folgte Goswin und Zaja in den Bauch der Burg.
    Tyark folgte Goswin in den großen Festsaal, in dem gut zwei Dutzend Diener emsig damit beschäftigt waren, große Tafeln mit Essen zu beladen. Andere steckten Kerzen auf die vier gewaltigen Räder, welche unter der hohen Decke des Saales hingen. Eine Gruppe von Musikanten war dabei, unter einem großen Bärenfell ihre Instrumente zu stimmen. Ihre Bemühungen gingen im allgemeinen Trubel förmlich unter.
    Goswin schien sich von der allgemeinen Unruhe nicht beeindrucken zu lassen. Unschlüssig blieb er mitten im Eingang stehen und ignorierte die verstohlenen Blicke und Beschwerden der Dienerschaft, die sich umständlich an ihnen vorbeidrücken mussten. Er murmelte: »Wo ist sie denn bloß? Sie wollte sich doch hier mit uns treffen, bevor das Fest losgeht.«
    Tyark blickte sich um. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen, als er sah, wie vier Diener zwei große Spieße mit Ferkeln hereintrugen und über die große Feuerstelle in der Mitte des Saales hingen. Er spürte plötzlich Blicke in seinem Rücken und drehte sich um. Hinter ihm, in eine Nische zwischen der schweren Flügeltür und großen, steinernen Statuen von Kriegern gelehnt, erblickte er Raphael, den Kommandanten der Zirkelwache, welchen sie bei ihrem ersten Besuch im Zirkel kennengelernt hatten. Raphael hatte einen stählernen Harnisch an, an seiner Seite hing ein großes Schwert. Als Raphael sah, dass Tyark in entdeckt hatte, nickte er kurz und kam dann zu ihnen. »Seiet gegrüßt! Ich sehe, auch euch hat der Fürst mit einer Einladung zu diesem Fest geehrt. Darf ich fragen, aus welchem Anlass?«
    Goswin drehte sich um und lächelte, als er Raphael erkannte. »Ah! Raphael von Riesburg, ich freue mich, Euch hier zu sehen!«
    Er nahm den angebotenen Arm in seine Hand und beide Männer begrüßten sich. Raphael nickte erneut Tyark und dann Zaja zu. Goswin fragte: »Darf ich fragen, was ihr hier macht? Ich wusste nicht, dass die Zirkelwache auch hier nach dem Rechten sieht?«
    Raphael lächelte knapp und antwortete mit einem Zucken einer Augenbraue: »Nein, Bruder Goswin – Ihr habt natürlich recht. Die Aufgabe der Zirkelwache ist es, die Grenzen der Magie zu wahren und nicht, wohlgenährten Hinterteile der hiesigen Adligen zu bewachen!«
    Zaja kicherte leise, was ihr einen ermahnenden Blick von Goswin einbrachte. Raphael fuhr lächelnd fort: »Allerdings bin ich dem Fürsten zu Treue verpflichtet, wie alle

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