Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)
und Schwachpunkten ab...
Während Tyark noch vollkommen verwirrt auf die merkwürdige Stelle hinter Muras starrte, wurde das Rad für einen Moment noch etwas größer, schrumpfte dann aber wieder schnell auf seine Ursprungsgröße zusammen. Doch Tyark blickte nicht einmal mehr hin und hörte auch nicht Muras‘ Erläuterungen. Er spürte auch nicht die senkende Hitze. Er war nun merkwürdig fasziniert von der Verzerrung, welche sich augenscheinlich hinter Muras gebildet hatte. Als das Rad wieder anwuchs, sah Tyark plötzlich, wie drei Ausstülpungen verzerrter Luft herunterzuwandern schienen. Fast sah es so aus, als drücke etwas von Hinten gegen ein gespanntes Segel. Wie Krallen schoss es durch seinen Kopf.
Plötzlich hörte er Muras‘ verwirrte und erschöpft klingende Stimme: »Was ist los, Tyark? Du schaust ja gar her!«, dann, unsicherer: »Wohin blickst du da? Ist da was?«
Bevor Tyark antworten konnte, hallte Zajas aufgeregte Stimme über die Lichtung: »Bei den Großen Alten! Was ist in euch gefahren?! Muras! Tyark!«
Muras zuckte zusammen und das Feuerrad schoss zu Boden und verschwand. Zaja stapfte energisch auf Tyark und Muras zu, rote Flecken zeichneten sich auf ihren bleichen Wangen ab: »Muras! Was im Namen der Alten treibst du da!?«
Muras‘ Blick huschte verstohlen zu Tyark und er stammelte: »Zaja... es ist nicht so, wie es aussieht...wir haben nicht...«
Dann bemerkte er, dass zu seinen Füßen einige Grasbüschel Feuer gefangen hatten. Fluchend stapfte er die kleinen, züngelnden Flämmchen aus und blieb dann mit verschämten Gesichtsausdruck vor Zaja stehen, die ihre Lippen aufeinander gepresst hatte und mit verschränkten Armen Muras anfunkelte. »Seid froh, dass nicht der Kommandant jetzt hier steht! Raphael hatte schon Verdacht geschöpft, er kennt dich, Muras! Ich konnte ihn nur mühsam davon abbringen, euch zu suchen! Wie kann man nur so unvorsichtig sein...!«
Muras murmelte eine Entschuldigung und blickte Tyark fragend an, welcher immer noch benommen war von dem, was er soeben wahrgenommen hatte. Zaja sagte streng: »Muras, gehe bitte Wasser holen. Rotbart und Arana brauchen welches.« Als Tyark sich rasch erhob, um Muras zu begleiten, sagte sie tadelnd: »Du bitte nicht Tyark, ich möchte noch mit dir sprechen!«
Muras klopfe Tyark tröstend die Schulter und verschwand dann eilig in den Büschen in Richtung des Lagers.
Tyark öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Zaja unterbrach ihn: »Nein, ich will nichts darüber hören! Ich hätte Anderes von dir erwartet! Klügeres! Unter normalen Umständen bedeutete eine solche törichte Anwendung von Magie den Kerker! Man könnte meinen, du hättest vergessen, weshalb wir hier sind! Hast du alles vergessen, was du über Magie gelernt hast?!«
Tyark murmelte eine weitere Entschuldigung. »Ja, du hast Recht Zaja. Ich habe noch nie Magie gesehen, daher dachte ich mir, es wäre nichts dabei... Aber du hast Recht, ich habe gesehen, welches Risiko starke Zauberei darstellt. Diese Verzerrung hinter Muras...und etwas, das hindurchbrechen wollte. Es war beängstigend.«
Zaja schwieg verblüfft und Tyark fragte sich, ob er etwas Falsches gesagt hatte. Schließlich raunte sie ihm zu: »Du hast was gesehen? Was für eine Verzerrung? Jetzt gerade, als Muras dieses bescheuerte Feuerrad gezaubert hat?«
Tyark blickte in ihr besorgtes Gesicht und sagte unsicher nur: »Äh, ja?«
Zaja kam näher und nahm Tyarks Kopf in ihre Hände. Als er ihren besorgten Gesichtsausdruck sah, fröstelte ihm. Leise sagte sie: »Tyark. Was bei den Großen Alten ist los mit dir? Niemand kann irgendwelche Verzerrungen sehen, wenn Magier zaubern, niemand! Nicht einmal die Magier selbst! Goswin meinte mal, sie müssten theoretisch da sein, denn Dämonen werden durch Zauberei angelockt und versuchen, mithilfe der Kräfte des Zaubers durch den Limbus zu brechen. Aber mir ist nicht bekannt, dass jemand tatsächlich sehen kann, wie sie das versuchen! Was ist mit dir passiert? Spätestens, seit wir durch diese Vergessene Pforte gefallen sind, bist du manchmal so seltsam...«
Sie legte den Kopf schräg und fragte mit Nachdruck: »Was hast du eigentlich mit Goswin noch besprochen? Da ist etwas, was ihr beide mir nicht sagen wollt! Ich muss es wissen! Bitte! Wir jagen hier einen verdammten Dämon, ich riskiere mein Leben, genau wie du! Wir dürfen keine Geheimnisse voreinander haben, wir müssen uns aufeinander verlassen können!«
Sie ließ los und trat einen Schritt
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