Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)
zurück. Leise sagte sie: »Ich dachte, da wäre mehr zwischen uns! Ich dachte, wir...«
Sie schwieg und biss sich auf die Unterlippe. Tyark ergriff schnell ihren Kopf und drückte seine Lippen auf ihre. Zunächst versuchte Zaja, ihn wegzudrücken, aber schon nach wenigen Augenblicken erwiderte sie seinen Kuss.
Dann ließ sie Tyark jäh los und sagte: »...wären Freunde, wollte ich sagen...«
Tyark hatte keine Zeit, auf den feinen Stich in seinem Magen zu reagieren. Plötzlich umarmte sie ihn kräftig und begann, ihn mit stürmischen Küssen zu bedecken. Er schloss die Augen und spürte ihre Zunge an seiner. Eine Wärme schoss in ihn hoch, von der er fast vergessen hatte, wie sie sich anfühlte.
Seine Hände wanderten hastig unter ihre Gewandung und erneut hatte er das Gefühl, dass sie zunächst zurückzuckte, nur um ihn dann umso fester an sich zu drücken. Seine Hände fuhren ungestüm an ihrem drahtigen Körper herunter. Er tastete ihre kleinen Brüste, spürte, wie sich ihre Brustwarzen erregt aufrichteten. Beide sanken auf den weichen Waldboden. Tyarks Hände glitten in Zajas Schoß und erneut dauerte es einen Augenblick, bis ihre Verspannung sich etwas lockerte und sie ihn gewähren ließ. Als er sie fragend anblickte, erwiderte sie flüsternd: »Es ist schon gut... hör nicht auf.«
Schon bald waren beide vollkommen unbekleidet und Tyarks Blicke glitten an Zajas Körper herunter. Er sah einige Narben, die auch ihren Unterleib zeichneten und dann blieb sein Blick an einem unscheinbaren Armreif hängen, den Zajas am rechten Unterarm trug. Auf seinen fragenden Blick sagte Zaja leise: »Adaque hat mir den Armreif gegeben. Sie meinte, er würde mich beschützen. Sie bestand darauf, dass ich ihn immer trage. Auch wenn sie weiß, dass dies eigentlich gegen die Ordensgepflogenheiten ist...«
Sie zuckte lächelnd mit den Schultern und sagte schelmisch: »So schön der Reif auch ist – ich glaube, hier ist noch etwas anderes, dem du deine Aufmerksamkeit widmen solltest...«
m aufsteigenden Bodennebel liebten sie sich und als Tyark schließlich erschöpft neben Zaja ins Gras sank, lächelten sie sich an. Zaja kuschelte sich an ihn und eine Weile lagen sie beide vollkommen still im saftigen Gras. Schließlich verdüsterte sich Tyarks Blick und er fragte leise: »Was wir gerade getan haben – ich weiß, dass der Orden strenge Regeln hat...«
Zaja legte ihm ihren Zeigefinger auf den Mund und sagte nur: »Schh. Lass uns für einen Moment vergessen, dass ich bald eine Schwester des Ordens sein werde. Lass uns einfach den Moment genießen, in Ordnung? Ich werde die Großen Alten heute Abend im Gebet um Rat bitten und vielleicht werden sie ihn mir gewähren.«
Sie küsste ihm auf den Mund und blickte ihn dann lange aus ihren tiefgrünen Augen an. Plötzlich runzelte sie ihre Stirn und blickte Tyark angestrengt aus nächster Nähe in die Augen. Dann zuckte sie zurück und sprang förmlich auf. Mit vor den Brüsten verschränkten Armen sagte sie stammelnd: »Tyark...deine Augen! Sie....«
Zaja wich einige Schritte zurück, Verstörung war auf ihrem Gesicht zu erkennen. Verwirrt stand Tyark auf und hielt seine Arme beschwichtigend vor sich: »Zaja! Was ist los? Was ist mit meinen Augen?«
Zaja trat langsam näher, zittern blickte sie ihm tief in die Augen und sagte: »Deine Augen Tyark! Sie waren schon wieder irgendwie anders . Es sah fast aus, als wären sie vollkommen... goldfarben ! Das Braun war vollkommen verschwunden! Nicht einmal das Weiß der Augäpfel war mehr zu sehen!«
Stirnrunzelnd trat sie zurück und sagte misstrauisch: »Es war nur einen Moment lang so...jetzt sind sie wieder wie immer. Aber ich könnte schwören...!«
Tyark seufzte schwer. Er erinnerte sich nun vage an Goswins Erklärungen über Dämonenjäger. Über goldene Augen, die sehen konnten, was andere Menschen nicht einmal ahnten...
Er sagte leise in die beginnende Abenddämmerung: »Bitte komm her Zaja. Du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde dir alles erzählen.«
Obwohl sie fröstelte, hatte Zaja geduldig und erstaunt gehört, was Tyark ihr über Dämonenjäger und ihre Berufung erzählen konnte. Allerdings ließ er alles unerwähnt, was Goswin über die Jäger berichtete hatte, die den Lebensstrom hatten sehen können – auch dass das Schicksal des Dämonenjägers untrennbar mit dem des Dämons verbunden war, erwähnte er nicht.
Am Ende seiner Erzählung trat Zaja an ihn heran und umarmte ihn lange fest. Schließlich ging
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