Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
Vom Netzwerk:
setzte bald ein. Noch hoffte er, dass sie ihre Entscheidung, in die unterirdische Anlage zu flüchten, nicht bereuen würden.
    Hinter sich hörten sie immer wieder Gerassel und Geklapper von Rüstungen und Waffen, welche gespenstisch von den Steinwänden dieser engen Gänge widerhallte.

    Sie kamen nicht sehr schnell voran, da im Licht der Kristalle immer wieder Trümmer und Einbrüche des Ganges deutlich wurden. Stellenweise ragten knorrige Wurzeln längst abgestorbener Bäume in die Gänge, einmal mussten sie sogar eine Passage schwimmend durchqueren, da der Sumpf sich in den Abschnitt ergossen hatte.
    Immer wieder hörten sie hinter sich das Gerassel von Waffen und auch manchmal raue Männerstimmen. Je tiefer sie in die uralte Anlage eindrangen, desto merkwürdiger wurde sie. Meist war das Mauerwerk um sie herum alt und verwittert, von Moosen überwuchert und Rissen durchzogen. Doch immer öfter kamen sie in Gänge, die so aussahen, als seien sie erst vor wenigen Jahren gebaut worden. Auch das System der Gänge änderte sich und Tyark wunderte sich mehr als einmal darüber, dass die Gänge kein Ziel zu besitzen schienen.
    Nur selten gelangten sie in große Kavernen oder Räume, die aber allesamt keinerlei Verbindung nach oben zu haben schienen. Mehr als einmal endeten die Gänge auch jäh in Sackgassen, ohne das ein besonderer Grund dafür erkennbar gewesen wäre. Es war, als hätten die Baumeister einfach keine Lust mehr gehabt und Gängen, die manchmal Hunderte von Metern lang waren, einfach nicht weitergebaut. Tyark fiel auch auf, wie warm es hier unten geworden war – seine Kleidung war bereits vollkommen durchgeschwitzt.
    Schließlich raunte Zaja ihnen zu: »Ich glaube fast, diese verdammten Gänge sind ein Labyrinth! Es macht doch keinen Sinn... sie scheinen sich endlos in der Erde zu schlängeln, ohne dass ich einen Sinn dahinter erkennen könnte! Etwa diese merkwürdige Kreuzung, nach der gleich eine weitere folgte, von der ein wiederum ein Gang zurück zur ersten Kreuzung verlief, ohne dass irgendein Raum oder dergleichen dazwischen gewesen wäre.«
    Arana nickte grimmig und sagte: »Ja, den Eindruck habe ich schon eine Weile. Und da ist noch etwas, was ich mir Sorge bereitet: Als wir vorhin an einer Weggabelung rechts abgebogen sind, bin ich doch nochmals kurz zurückgekehrt, weil mir der Gang irgendwie komisch vorkam. Nun, als ich wieder an der Stelle war, an der wir abgebogen sind, war dort keine Weggabelung mehr. Nur glattes Mauerwerk. Ich habe auch unsere Verfolger schon lange nicht mehr gehört.«
    Muras fragte unbehaglich: »Vielleicht macht dieser Ort etwas mit den Sinnen... sodass man sich verläuft, wisst ihr? Vielleicht irgendwelche Gase – oder verdorbene Zauber.«, er blickte sich unbehaglich um, »Ich glaube, es war keine gute Idee, hier herunter zu kommen...«
    Arana antwortete trocken: »Es war unsere einzige Chance, unseren Häschern zu entkommen. Einen weiteren Kampf hätten wir nicht überstanden.«
    Sie schwiegen und lauschten der Stille dieses merkwürdigen Ortes. Doch außer ihrem eigenen, schweren Atem war nur fernes Tropfen von Wasser zu hören. Tyark spürte, wie seine Handflächen immer stärker kribbelten. Er flüsterte: »Meint ihr, unsere Verfolger haben aufgegeben? Vielleicht sind sie ja umgekehrt?«
    Arana schüttelte den Kopf, sagte aber nichts. Schweiß glänzte auf ihrem angespannten Gesicht. Sie gab mit knappen Gesten zu verstehen, ihr zu folgen und schritt weiter den Gang entlang, der eine scharfe Biegung nach links nahm und weiter abzufallen schien. Tyark hatte plötzlich einen erschreckenden Gedanken. Was, wenn ihre Verfolger in der Tat nicht aufgegeben hatten? Aber warum schienen sie dann verschwunden? Etwas musste ihnen etwas zugestoßen sein. Etwas, das vielleicht bald auch ihnen zustoßen würde.
    Vor ihnen hob Arana ihren klingenbewährten Arm und gebot ihnen anzuhalten. Dann sahen sie, was Arana dazu veranlasst hatte: Vor ihnen lag ein sehr alt aussehendes Schild, ein verbogenes Schwert und einige Knochen, die größtenteils vollkommen zertrümmert waren, als sei der arme Kerl unter Steinen förmlich zermahlen worden.
    Arana kniete sich nieder und wies Muras an, ihr zu leuchten. »Hier sind die Knochen eines großen Menschen. Zumindest einige, ein Großteil scheint zu fehlen.«, sie runzelte die Stirn, »Das Schwert sieht seltsam aus, schaut.«
    Sie hob das Schwert auf und Tyark sah sofort, was sie meinte. Die stark verrostete und doch imposante Waffe war in

Weitere Kostenlose Bücher