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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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Monstrositäten oder gar Dämonen. Doch ihr Verhalten war nicht das von Menschen gewesen. Wie Tiere hatten sie sich durch die Stadt gemetzelt - Tyark selbst hatte gesehen, wie sich einzelne dieser mit Fellen und blutigen Rüstungen gekleideten Kreaturen in den Gesichtern und Hälsen ihrer Opfer verbissen hatten. Und doch waren sie dabei vollkommen still gewesen, nur das Schreien und Weinen der Stadtbewohner und das Tosen der zahllosen Feuer waren zu hören gewesen.
    Tyarks Hand ballte sich zu einer Faust, ohne dass er es bemerkte. Bei den Alten! Wenn er diese Gabe, diese Macht doch schon damals hätte kontrollieren können! Keine dieser verdammten Bestien wäre am Leben geblieben! Er hätte ihre Wirtimsfäden nicht durchtrennt, er hätte ihr Leben zerrissen! Zerfetzt! Er hätte alles Leben getrunken, das aus ihren verworrenen, dunklen und tierischen Fäden gesickert wäre. Er hätte...
    Er zuckte leicht zusammen, als er bemerkte, dass Zaja ihn anblickte. Wie so oft war eine steile Stirnfalte über ihren Augen zu sehen und er konnte ihrem Blick aus irgendwelchen Gründen nicht lange standhalten.
    Aranas Monolog endete abrupt, als sie plötzlich aufstand und sagte: »Genug geredet! Wir müssen ein sicheres Lager errichten, ich will nicht noch einmal überrascht werden. Wir sollten auf jeden Fall noch schauen, wohin dieser Gang dort führt, ich will hier nicht im Wasser schlafen müssen.«
    Mit einem ihrer Katare zeigte sie in Richtung des dunklen Lochs in der gegenüberliegenden Wand. Sie fuhr fort: »Unsere Stellung hier macht mich nervös. Über uns dieses... dieses Monster, und der einzige andere Ausgang führt vielleicht sonst wohin. Vielleicht in eine Konklave der Marakthan oder direkt in den Wanst einer weiteren Kreatur, die sich als uralte Mauer tarnt!«
    Die anderen nickten und Zaja sagte: »Ja, ich denke wir sollten das tun.«
    Sie warf einen kurzen Blick an die Decke und fügte hinzu: »Allerdings denke ich, dass dieses Monster genug von uns hat – wenn es nicht sogar tot ist.«
    Auch Muras stand auf und sagte, während er versuchte, sich den Dreck von der Gewandung zu streichen: »Ja, ich glaube auch, dass dieses Wesen vorerst genug Feuer gefressen hat. Wir sollten den Gang untersuchen. Ich will auch keine ... Überraschungen erleben, während wir schlafen.«
    Resigniert betrachtete er seine immer noch verschlammte Kleidung und gab es auf, sie zu reinigen. Arana schnaufte nur und begann sogleich, vorsichtig und mit platschenden Schritten in Richtung des Lochs in der gegenüberliegenden Wand zu waten.
    Auffordernd blickte Muras Tyark und Zaja zu, doch als Tyark Aufstand sagte Zaja: »Muras, geh doch bitte schon zu Arana. Ich möchte mit Tyark zusammen noch kurz die Großen Alten um Kraft und Ihren guten Willen bitten.«
    Muras ließ einen irritierten Blick von Zaja zu Tyark hinübergleiten und wieder zurück. Dann nickte er mit einem Schulterzucken und stapfte leise fluchend durch das schlammige Wasser hinter Arana her. Fragend blickte Tyark Zaja an, die sogleich seine Hände nahm und vor ihrer Brust mit ihren fest umschloss. Sie schloss die Augen und murmelte einige Gebete. Tyark sagte: »Zaja, wir sollten jetzt den anderen...«
    Zaja schüttelte leise den Kopf und flüsterte, während sie ihre Augen geschlossen hielt: »Bitte warte noch. Ich bete gerade für dich, Tyark.«
    Tyark runzelte die Stirn und fragte: »Für mich? Warum?«
    Leise antwortete sie »Ich habe Angst um dich Tyark. Ich habe dich heute beobachtet. Als wir im Bauch dieses Monstrums waren. Kurz bevor es uns freigelassen hat, Tyark.«
    Ihre Hände fassten dies einen noch fester. Sie sagte: »Als dieses Monster plötzlich zu zucken begann, habe ich zufällig in deine Augen geblickt. Deine Augen... sie waren vollkommen golden, Tyark! Ich habe es diesmal genau gesehen. Zuerst habe ich mich wahnsinnig erschrocken – es war ein dunkles Gold und es schien fast so, als würde dahinter helles Licht strahlen. Ich weiß, wie verrückt das klingt! Es war irgendwie schrecklich, aber auch auf unheimliche Weise anziehen. Du warst es Tyark! Ich habe es... gespürt . Es war nicht das Feuer Muras‘, auch wenn du ihn das glauben lässt. Du bist es gewesen, du hast uns gerettet! Du und deine... Gabe . Dein Geschenk .«
    Tyark fröstelte, als er das Wort Geschenk hörte – hatte doch diese körperlose Stimme im Nichts ebenso davon gesprochen. Er murmelte: »Ich weiß nicht, ob ich es ein Geschenk nennen sollte, es...«
    Zaja öffnete abrupt ihre Augen und

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