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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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leichter Wind wehte und ließ die bunten Blätter der Bäume leise rascheln und manche von ihnen auch langsam zu Boden gleiten. Der Herbst kündigte sich an und Tyark war sich sicher, dass er einen harten Winter mit sich bringen würde.
    Wolken wanderten langsam über den nächtlichen Himmel und durch die Wipfel waren erste Sterne zu erkennen. Daimon war gerade dabei, aufzusteigen, sein mystischer Schweif glitzerte sanft. Über allem lag eine tiefe, friedliche Stille, nur unterbrochen von sanften Böen, die sich in den Baumwipfeln verfingen.
    Tyark spürte eine Ruhe in sich, wie er sie schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Zaja rückte zaghaft näher an ihn heran und er genoss ihre Körperwärme, die ihn für die etwas abschätzigen Blicke Aranas entschädigte. Die Klingentänzerin der Zirkelwache schien immer noch nicht einverstanden mit ihrer Verbindung zu sein, auch wenn ihr Protest sich nur auf den ein oder anderen skeptischen Blick beschränkte. Meistens machte sie ihrer Geringschätzung dadurch Luft, dass sie Muras Grundwissen in Bezug auf Regeln und Gebote des Ordens überprüfte. Diesmal verzichtete sie glücklicherweise darauf und reinigte weiter gleichgültig ihre Waffen.
    Tyark legte seinen Arm um Zaja. Er spürte ihre knochigen Schultern an sich, als sie sich still an ihn schmiegte.
    Aus dem Augenwinkel sah Tyark plötzlich ein kurzes Aufflackern am Himmel. Wie ein heller Strich war die Spur einer der feurigen Tränen Daimons zu sehen. Sie glühte kurz in roten und grünlichen Farben auf und nach einem Augenblick war sie wieder verschwunden.
    Die Tränen Daimons rasten immer wieder als Feuerbälle auf Teanna nieder und gingen scheinbar immer irgendwo hinter dem Horizont nieder. Auch Muras hatte das kurze Aufflackern bemerkt und blickte sorgenvoll in den dunklen Himmel. Überraschend tauchte ein weiterer feuriger Strich hoch über ihnen auf und gerade als Tyark auf dieses seltene Ereignis hinweisen wollte, folgte noch eine. Dann war der Himmel wieder so ruhig und dunkel wie zuvor. Muras warf ihm einen skeptischen Blick zu und Tyark nickte stumm. Dies war sicher kein gutes Omen. Das waren die Tränen Daimons noch nie gewesen.
    Zajas drahtige, kleine Hand schlich sich in die seine und ihre Finger schlossen sich umeinander. Tyark genoss die Ruhe in tiefsten Zügen. Es war sehr lange her, dass er irgendwelche Träume gehabt hatte – und auch die Visionen der Medusa ereilten ihn nicht mehr. Es war, als hielten sie den Atem an.

    Die nächsten zwei Tage waren sehr anstrengend und mühsam für sie alle. Die tiefe Wunde auf Tyarks Brust war gut verheilt, allerdings waren Narben zurückgeblieben. Narben, die merkwürdigerweise nicht verschwanden.
    Tyarks Gebete waren allerdings nicht erhört worden: Eines Nachts fand er sich wieder im bekannten Zwielicht wieder. Das Zwielicht war viel dunkler und es fiel ihm schwer, das Dorf wiederzuerkennen. Selbst die Frau schien ihn nicht wahrzunehmen, auch wenn sie manchmal nach ihm zu suchen schien, indem sie den Kopf in die Höhe reckte und wie ein Tier versuchte, seine Fährte aufzunehmen.
    Einmal hatte er die Frau in einen Hof verfolgt, wo sie wie eine dunkle Fee um vier Schatten herumgetänzelt war, die Tyark nach einer Weile als dicke Pfähle erkannte. Etwas Seltsames ging von diesen Pfählen aus. Es hing in der Luft wie ein dichtes, übles Miasma. Es war der Geruch von Schmerz, schriller Angst und Tod.
    Die Hütten rundherum schienen vollkommen leer. Im anderen Traum, oder was auch immer es war, war er der Frau über einen kleinen Hügel gefolgt, helle Silhouetten von Vögeln waren um sie herumgeschwirrt und er jetzt hatte sich Tyark daran erinnert, dass so etwas seinen bisherigen Träumen fast jedes Mal vorgekommen war.
    Die Frau war schließlich in ein großes Gebäude eingetreten, welches im Zwielicht an eine Burg erinnerte. Deutlich hatte Tyark spüren können, dass etwas Furchtbares in der Burg geschehen war. Das Tor an der Zugbrücke wurde von zwei großen Käfigen umrahmt, die Dunkelheit verströmten – vielleicht Feuer. Das Fallgatter hinter der Zugbrücke lugte hervor und hatte Tyark unwillkürlich an die Zähne eines Ungeheuers erinnert - er hatte sich nicht überwinden können, der Frau weiter zu folgen.

    Es war sehr anstrengend, sich über die zerklüfteten Felsen zu bewegen, über die der Wald gewachsen war. Manchmal sah der Felsengrund aus, als sei er einmal flüssig gewesen, aber dann zu Stein erstarrt. Tyark konnte sogar regelrechte Wälle ausmachen,

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