Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)
knöcherner Arm aus der dunklen Masse heraus und schlug ihm ins Gesicht. Sterne tanzten vor seinen Augen und plötzlich lag er am Boden. Dann schoss eine heiße Feuerlanze über ihn hinweg und brandete gegen die Kreatur, welche zuckend zurückwich. Hinter sich hörte er Muras etwas rufen. Tyark spürte den Zauber in jeder Faser seines Körpers.
Mühsam rappelte er sich auf, Blut rann ihm ins Auge, die Luft um ihn herum flirrte bereits vor Hitze. Als er zurückgestolpert war und sich umdrehte, sah er, wie die Kreatur stellenweise in hellen Flammen stand. Zaja brachte sich dahinter humpelt in Sicherheit. Muras stand der Schweiß auf der Stirn, seine Augen waren glasig, er zischte: »Das...ist...das Stärkste was ich zaubern kann...verdammt, stirb endlich!«
Besorgt beobachtete Tyark erneut die flirrende Verzerrung hinter Muras – sie war noch klein, aber deutlich zu erkennen.
Tyark zuckte zusammen, als der Dämon hinter sich einen wütenden Schrei auszustoßen schien - doch nur er schien diesen wahrzunehmen. Das Wesen glich nun einer lebendigen Fackel, die langsam auf sie zugelaufen kam, die brennende Axt bedrohlich erhoben. Dann sprang sie plötzlich. Wie ein Feuerball landete sie genau zwischen ihnen, Muras schrie auf und warf sich zur Seite, Tyark und Arana rollten fluchend auf die andere. Die Hitze war mörderisch. Tyark konnte noch gerade das Schwert heben, um die brennende Axt aufzuhalten.
Dann sah er halb betäubt, wie einer der knöchernen Arme die große Zange hob, um ihm damit den Schädel einzuschlagen. Die Zange glühte bereits am Griff, die Knochen um sie herum waren schwarz. Mit einem feurigen Schweif sauste sie mit tödlicher Geschwindigkeit auf seinen Kopf herunter. Kurz bevor sie seinen Schädel zertrümmert hätte, hielt Arana ihre Katare dazwischen. Funken schlugen heraus, als sie grunzend die Wucht des Schlages abfing. Tyark blinzelte Arana an, er hatte noch gar nicht verstanden, dass sie ihm gerade das Leben gerettet hatte.
Neben sich hörte Tyark Zaja schreien. Mit Ihrem Kampfstab schlug sie auf den Knochenarm ein, der die Axt festhielt. Der Arm wurde von der Wucht ihres Schlages erschüttert und der brennende Stiel brach durch diese Belastung endgültig entzwei. Tyark konnte gerade noch seinen Kopf wegdrehen, um zu verhindern, dass der abgetrennte Axtkopf ihm mitten ins Gesicht fiel. Dennoch spürte er, wie sein Ohr von dem heißen Metall geröstet wurde. Er schrie. Muras zauberte erneut, Tyark spürte es trotz der Schmerzen. Die Luft um ihn schien zu glühen.
Die Katare Aranas klirrten, als sie einen kunstvollen Angriff vollführte. Gekonnt erzeugte sie einen Hebel an der knöchernen Hand, welche die Zange hielt. Gewandt sprang sie mit einer Drehung über den am Boden liegenden Tyark hinweg und drehte sich in den Hebel ihrer Waffen hinein. Die Knochen an der Hand knirschten, als sie durch diese Kräfte auseinandergebrochen wurden. Die Zange fiel herunter und erneut konnte Tyark nur knapp sein Gesicht retten.
Arana fluchte, als sie bemerkte, dass ihre Hose angefangen hatte zu brennen. Auch Tyark spürte eine große Hitze an seinen Hosenbeinen und rollte sich geschwind weg von der Kreatur, welche nun mit großen Schritten auf Muras zueilte, der aus einigen Metern entfernt weitere Feuerzauber gegen den Körper des Dämons gerichtet hatte. Obwohl die Kreatur nun selbst einem gewaltigen Scheiterhaufen glich, bewegte sie sich genau so schnell wie vorher und ihre Angriffe waren ungebrochen kraftvoll und tödlich. Das Feuer schien ihr kaum etwas auszumachen.
Muras schrie: »Schnell! Das Feuer scheint ihr nicht viel auszumachen! Was soll ich tun?«
Tyark sah, wie Arana eine Mistgabel ergriff, welche an der Wand der Hütte lehne. Sie konnte mit ihren Kataren nicht mehr angreifen, dafür war die Hitze der brennenden Kreatur zu groß. Sie fauchte etwas Unverständliches. Dann lief die Klingentänzerin auf den Dämon zu und rammte die Mistgabel direkt in sein schwarzes Zentrum. Ein Zittern schien durch den Leib der Kreatur zu gehen, dann holte einer der Knochenarme blitzschnell nach ihr aus und erwischte sie an der Brust. Mit einem Stöhnen wurde sie nach hinten geschleudert. Sie rappelte sich nur langsam wieder auf.
»Tyark! Arana! Zaja! Was soll ich tun?!«
Muras Rufe klangen verzweifelt. Der Magier wich zurück, während das brennende Ding ihm auf den Fersen war, die knöchernen Klauen bereit, ihn zu zerreißen. Muras hörte auf zu zaubern und stolperte benommen um die verkohlten Pfähle der
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