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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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meinst du, Dämon? Willst du damit sagen, dass es Adaque...verraten wird?«
    Nun, hast du nicht bereits gewusst, dass solcherlei Pakte immer zwei Seiten haben? Nein, mein Kind wird niemanden neben sich dulden. Es wird nicht zulassen, dass noch jemand Ansprüche auf das Werkzeug seiner Macht erheben könnte, selbst wenn es Adaque wäre...
    Tyark verzog das Gesicht. »Meinst du den Kubus? Dein Kind will den Kubus! Willst du mir das damit sagen? Warum?«
    Die Stimme klang warm.
    Ich sehe, du verstehst immer mehr, mein Kind. Aber noch stellst du Fragen, deren Antworten du noch nicht hören möchtest. Aber ich will dir helfen, nur deshalb sind wir doch beide hier, nicht wahr? Merke dir den folgenden Namen: Ronwe. Suche ihn auf. Er wird dir sagen, wo deine Reise enden muss...
    Verzweiflung fasste Tyarks Herz in eisernem Griff. Er begriff, dass diese Gestalt ihm nur das mitteilen würde, was ihr kleines, perverses Spiel voranbrachte.
    Er sank in sich zusammen. Die Verzweiflung, der Schmerz und die Hoffnungslosigkeit waren nun so stark, dass er kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte. Er blickte die goldene Maske an, welche ihn aufmerksam zu beobachten schien.
    Er sagte leise: »Wer ist dieser Ronwe? Warum erzählst du mir das alles, Dämon? Willst du mich damit noch weiter quälen, ist es das? Du hast mir Zaja geraubt. Du hast mir mein Leben geraubt! Reicht das nicht? Reichen diese Qualen nicht?«
    Plötzlich brauste er mit einem Aufbäumen seines Herzens auf: »Ich werde dich töten, Dämon! Und wenn ich das nicht schaffe sollte, werden dich die Großen Alten eins Tages zerschmettern! Sie werden dich zertreten wie ein Insekt! Es kann dir nicht ewig gelingen, dich vor Ihrem Blick zu verstecken, du Kreatur der Dunkelheit! Du Wurm der Schatten...«
    Die Gestalt verharrte regungslos - doch dann hörte Tyark ein fernes Rauschen, welches rasend schnell anschwoll und die Leere um ihn herum mit einem donnernden, tosenden Lärm erfüllte, der sich wie donnerndes Gelächter anhörte.
    Hinter sich hörte Tyark die Köpfe kreischen, weinen und brüllen. Er hielt sich die Ohren zu, doch das dröhnende Lachen schien weiter zu toben.
    Irgendwann begann er zu schreien. Halb betäubt suchte er nach dem Bändchen um seinen Hals, welches Zaja ihm geschenkt hatte. Das Bändchen, an dem das hölzerne Symbol der Großen Alten baumelte, welches ihm eine wunderbare Frau vor scheinbar unendlich langer Zeit einmal geschenkt hatte.
    Große Erleichterung und Wärme durchflutete ihn, als er die raue Oberfläche des hölzernen Ovals berührte. Er begann, zu den Großen Alten zu beten und spürte, wie langsam sein Mut wiederkehrte – als ob Ihr Blick für einen kurzen Moment in dieses trostlose Nichts gefallen wäre. Das Lachen brach abrupt ab und er hörte die Stimme durch seinen Verstand säuseln.
    Ach du armer, verwirrter Mensch! Wie kurios eure Eigenschaft ist, euch immer wieder Götzen zu erschaffen! Und welch erbärmliches Schauspiel es ist, eurem schwachen Geist dabei zu beobachten, wie er sich an selbst erschaffene Trugbilder krallt...
    Ein scheußliches, eiskaltes Seufzen schien durch die Leere zu hallen. Trotzig trat Tyark auf die Gestalt zu – ihm fiel auf, dass sie etwas größer war als vorhin. Er sagte verachtend: »Spar dir deinen Spott! Deine Macht ist gewaltig, Dämon. Doch niemals wirst du gegen die Großen Alten bestehen können! Deine Lästereien werden Ihre Rache umso furchtbarer werden lassen! Ich weiß, dass Sie dich eines Tages finden werden! Und dann werden Sie dich zerschmettern, und nur Scherben werden von dir übrig bleiben!«
    Eine kleine Weile herrschte vollkommene Stille. Dann trat die Gestalt einen Schritt zurück und faltete die gepanzerten Hände vor der Brust. Funkelnd flüsterte die Stimme in Tyarks Verstand.
    Willst du sie sehen? Deine Götter?
    Tyark streckte die Brust heraus und sagte trotzig: »Du kannst mich töten, Kreatur! Aber ich werde in den Hallen der Großen Alten von dir berichten – und dann wirst du dir wünschen, mich niemals getroffen zu haben!
    Die Stimme klang lauernd.
    Ich werde dich nicht töten, Mensch. Ich möchte sogar, dass du deine Götter triffst. Wenn du willst...
    Tyark runzelte die Stirn. Verwirrt sagte er: »Was ist das für eine Teufelei, Dämon! Wie willst du mich zu den Großen Alten führen! Sie haben sich von Teanna abgewandt, um uns für unsere Sünden zu bestrafen! Woher willst du wissen, wo sie sind? Niemals werde ich deinen Lügen Glauben schenken!«
    Die Stimme klang

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