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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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die Festungen des Feindes um jeden Preis zu erstürmen. Wir müssen versuchen, wenigstens einen der Demiurgen zu töten, um den Ring der Fünf zu durchbrechen. Falls es nicht schon längst zu spät dafür ist.«
    Goswin seufzte schwer und setzte sich. Auf den Tisch gelehnt fuhr er schließlich fort, ihnen von dem Rest seiner Flucht zu erzählen. Er war schließlich mit anderen Flüchtlingen auf einer abenteuerlichen Reise quer durch das Westreich geflohen. Selbst durch das Schwarzmoor waren sie gereist, da die Horde an zahlreichen Orten scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht war. Als dann Gerüchte umhergingen, einige Magier hätten sich auch noch gegen die Menschen gewandt und würden nun auf der Seite der Horde kämpfen, hatte ihn fast sein Mut verlassen.
    Eines Nachts waren sie von einem kleinen Trupp der Horde ausgewichen und hatten an einer Stelle im Schwarzmoor gelagert, die in Wirklichkeit eine einzige, schlimme Styga gewesen war. Nur wenige von ihnen waren am nächsten Morgen noch am Leben. »Wir haben wirklich nichts davon gemerkt. Erst bei Tageslicht habe ich gesehen, dass die Pflanzen seltsam verfärbt und verkrüppelt waren. Aber da waren mir schon fast alle Haare ausgefallen und mein Zahnfleisch blutete! Der Rest von uns floh natürlich sofort und ich musste mich die ganze Zeit übergeben. Ich habe es dieser Nacht zu verdanken, dass ich seitdem immer wieder Geschwüre bekomme und mich immer schwächer fühle. Nicht einmal die Magier des Sultans können mir jetzt noch helfen. Sie meinen, das Gift der Styga säße zu tief in meinem Körper und würde mich langsam töten.«
    Goswin hatte aufmunternd gelächelt, als er die Bestürzung auf Tyarks und Muras‘ Gesicht gesehen hatte und gesagt: »Ich bin schon alt! Viele Jahre hätten mir die Großen Alten sowieso nicht mehr zugestanden. Und ob ich nun ein paar Jahre früher gehe, spielt auch keine große Rolle mehr.«
    Es war bereits tiefe Nacht, als Goswin seine lange Erzählung schließlich beendete. Er begann, lange zu husten und sagte mir kratziger Stimme: »Muras, sei doch so gut. Kannst du dem alten George um etwas Kräutersud für mich bitten? Es ist der Bruder, der euch hier herunter geleitet hat.«
    Muras nickte und verließ rasch die Halle. Goswin trat derweil an Tyark heran und berührte den Beutel mit den kalten Herzen darin, der auf Tyarks Brust ruhte. Aufmerksam blickte er Tyark an und sagte: »Diese...Herzen können gefährlich sein, Tyark. Du solltest sie rasch dem Magister des Magierzirkels übergeben.«
    Tyark hob die Augenbrauen und fragte: »Gefährlich? Könnten sie mich...vergiften oder dergleichen?«
    Goswin wog unschlüssig den Kopf und sagte zögerlich: »Nun, hm, ich weiß es auch nicht recht. Ich weiß aber, dass so mancher Schwarzmagier sich die Finger nach ihnen lecken würde! Sie wecken Begehrlichkeiten, verstehst du? Vielleicht solltest du auch den direkten Kontakt mit deiner Haut meiden, denke ich.«
    Er warf noch einen letzten, misstrauischen Blick auf den Beutel und warf dann einen prüfenden Blick in die Halle hinter sich, als ob er sichergehen wollte, dass sie alleine waren. Dann blickte er Tyark fest an und befragte ihn flüsternd nach dem Dämon der Leere - denn er vermutete schon, dass Tyark ihn wieder getroffen hatte. Tyark erzählte ihm vieles von dem, was er erlebt hatte – allerdings erwähnte er nicht, dass er von dem Maskenwesen zu den Großen Alten geführt worden war – er brachte es einfach nicht übers Herz.
    Nachdenklich sagte Goswin schließlich: »Interessant! Ist dir aufgefallen, dass der Dämon langsam Gestalt annimmt? Zunächst war er nur eine Stimme in deinem Kopf, nicht wahr? Und jetzt hatte er bereits einen Körper, wenn auch noch kein... Gesicht. Ich frage mich, woran das liegt. Und was hinter dieser Maske verborgen sein mag.«
    Tyark wusste nicht, was er darauf antworten sollte und zuckte hastig mit den Schultern. Die Erinnerung an dieses teuflische Wesen war ihm zutiefst zuwider – aber noch stärker schmerzte ihn die leere Stelle, an der einmal sein Glauben gewesen war.
    Goswin lehnte sich in den karrenden Stuhl zurück und murmelte: »Dieser Kubus Tyark, jetzt fällt es mir wieder ein... Ich habe ihn auch bei Adaque gesehen, in der Kaiserhalle! Ich habe dieses Ding bislang nur für irgendein altes Artefakt gehalten!«
    Goswins blasse Augen blickten Tyark durchdringend an und mit Nachdruck sagte er: »Tyark, wenn du Adaque begegnet bist und mit Hilfe der Großen Alten erschlagen hast – du darfst

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