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Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
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nickte lediglich knapp. Wahrscheinlich hätte er genauso reagiert, wenn Tyark ihn gebeten hätte, noch heute den Knochenthron in den 99 Höllen zu zerschmettern.
    Viel später lag Tyark auf dem Bett in seinem gemütlichen Zimmer eines Wirtshauses, ganz in der Nähe der Basilika. Er hatte genug vom harten Boden des Zeltes gehabt, außerdem schlief es sich schlecht in stinkenden Herden der Wüstenschiffe. Rohin schlief friedlich auf dem Boden neben ihm. Es hatte ihn einige dieser bunten Papierscheine gekostet, ein Zimmer auch für das große Tier zu bekommen, aber das war ihm egal.
    Gedankenverloren kraulte er die Wölfin hinter den Ohren, sie zuckte im Schlaf und ihre Ohren wackelten ein wenig. Draußen zeigten sich bereits die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne, doch Tyark konnte nicht schlafen. Fürchtete er sich davor, einzuschlafen?
    Tyark biss die Zähne aufeinander. Es war genug Zeit vergangen, er würde handeln. Adaque musste aufgehalten werden, auch wenn dies seinen Tod bedeutete. Heute würde er mit Rohin auf Wanderung gehen. Muras war im Zirkel beschäftigt und würde nicht nach ihm fragen. Tyark würde einen Ort suchen. Einen Ort, der abgelegen war, aber dennoch gut mit einem der hölzernen Käfigwagen zu erreichen.
    ***

    Die Monde standen beide hoch am dunklen Himmel und erhellten den kleinen Garten der Basilika mit ihrem silbrigen Licht. Kleine, leuchtende Fliegen umschwärmten einige Blumen, die nur nachts ihre Blütenkelche öffneten. Einige Stadtgardisten standen in Hörweite, doch hatte es nicht bemerkt, als Tyark und Muras durch den Garten geschlichen waren, um zu der Tür zukommen, welche in die Hallen unter der Basilika führte.
    Muras blickte sich nervös um und flüsterte: »Ich weiß nicht Tyark, das Ganze ist schon ziemlich gefährlich! Bist du wirklich sicher, dass wir nur so vorgehen können...?«
    Tyark, der die kleinen Metallwerkzeuge bereits im Schloss der Tür versenkt hatte seufzte und blickte seinen Freund an. »Für solche Gedanken ist es jetzt zu spät, Muras! Ich dachte, wir wären uns einig! Es gibt keine andere Möglichkeit! Nur so können wir Adaque zuvorkommen.«
    Muras seufzte leise und Tyark spürte, wie sein Freund zweifelte. Daher widmete er sich wieder ziemlich genervt dem Schloss. Glücklicherweise hatte der Baron sogleich gewusst, welche Werkzeuge Tyark von ihm benötigte, erst später war Tyark aufgefallen, wie gut der Baron über derlei Dinge Bescheid wusste. Der Kämmerer hatte ihm heute Morgen einen breiten Lederriemen überreicht, in dessen Schlaufen die benötigten Werkzeuge lagen.
    Sie erinnerten nur entfernt an die, welche ihm Zaja damals in Lindburg gezeigt hatte, aber er würde damit zurechtkommen. Tyark murmelte leise vor sich hin, als er versuchte, eines der Werkzeuge so zu drehen, dass es den Schließmechanismus öffnete. Zwar hatte Zaja ihm einige Male gezeigt, wie einfache Schlösser durch speziell gebogene Metallwerkzeuge auch ohne Schlüssel geöffnet werden konnten, aber es war dennoch viel schwieriger, als er befürchtet hatte – außerdem war er kein sonderlich geduldiger Schüler gewesen. Rasch verdrängte er die Gedanken an seine Gefährtin. Er begann trotz der Kühle der Nacht zu schwitzen und fluchte leise in sich hinein, als eines der Werkzeuge mit einem leisen Klirren auf die Steinerne Türschwelle fiel. Es schien letztlich eine Ewigkeit zu dauern, bis Tyark fühlte, dass der Riegel im Schloss mit einem leisen Klicken langsam zurückglitt.
    Ängstlich lauschte er am Holz der Tür, doch von drinnen war kein Geräusch zu hören. So vorsichtig wie möglich öffnete Tyark die knarzende Tür und schließlich schlüpften beide in die Kühle der Basilika hinein. Nachdem Tyark die Tür wieder geschlossen hatte, standen sie schweigend im Dunkeln und lauschten. Von irgendwoher hörten sie leise, hallende Stimmen, wahrscheinlich von einigen Mönchen beim Nachtgebet.
    Plötzlich sah Tyark vor sich den flackernden Schein einer Kerze. Hastig zog er Muras in eine dunkle Nische neben der Tür. Nach einer Weile sahen die denselben, buckligen Ordensbruder, der sie bereits so oft zu Goswin geführt hatte. Mit unsicheren Schritten wankte er durch die Hallen und verschwand schließlich in Richtung des großen Andachtsraumes.
    Erst jetzt merkte Tyark, dass er dem Atem angehalten hatte. Angestrengt atmete er einige Male leise durch, bevor er Muras aufforderte, ihm zu folgen. Sie gingen durch einen schmalen Durchgang hin zu einer kleinen Halle, an deren Seite das

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