Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition)

Titel: Weltenfresser - Die Tränen der Medusa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Sulz
Vom Netzwerk:
weiß, wie wir in den Tempel kommen.«
    Rohin hielt ihren Kopf schief, wie sie es jedes Mal tat, wenn Tyark ihr etwas sagte, als ob sie versuchte, seine Worte zu verstehen.
    ***

    »Du weißt, wie wir hineinkommen? Woher?!«
    Die Söldner waren damit beschäftigt, ihre Sachen zu ordnen, nachdem Tyark Arthan berichtet hatte, dass sie bald in den Tempel eindringen würden. Der trockene Wind ließ ihre Kleidung im Wind flattern, Tyark und Muras hatten ihre Köpfe nach Art der Nomaden mit einem Tuch umwickelt, um nicht ständig Staub in Mund und Nase zu bekommen. In das Tosen des Windes sagte Tyark, ohne den Blick vom Tempel zu lösen: »Ich habe davon geträumt. Wie ich bereits in der Wüste von der Blutfürstin geträumt habe. Rahera.«
    Muras schien bei der Erinnerung an den Kampf im Schoße des Wüstensandes zurückzuzucken. Ungerührt fuhr Tyark fort: »Ich kann mich nicht mehr klar erinnern, aber einiges aus dem Traum weiß ich noch. Es waren viele, seltsam gekleidete Menschen hier, ich glaube, Magier. Sie hatten ein mächtiges Ritual abgeschlossen und jedem von ihnen war große Erschöpfung anzumerken. Etwas abseits stand eine vermummte Person. Sie war in einen langen, dunklen Umhang gekleidet und hielt einen weißen, knorrigen Stock in der Hand. Sie blieb noch lange vor dem verdorbenen Tempel stehen, auch nachdem die anderen längst abgezogen waren.«
    Tyark kratze sich am Kopf und blickte nachdenklich in Richtung der Spitze des Tempels vor ihnen. Dann zeigte er auf eine Stelle unweit des Tempels und sagte: »Es war seltsam. In meinem Traum stand ich ungefähr hier und dieser Gestalt mit Kapuze dort. Und auf einmal wandte sie sich um und schien direkt in meine Richtung zu blicken – es war geradezu unheimlich! Ich habe ihr Gesicht unter der Kapuze nur zum Teil erkennen können - aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es eine Frau war! Die eine Hälfte ihres Gesichts war mit einer hässlichen Brandnarbe bedeckt, das weiß ich noch genau. Dann hielt sie plötzlich einen kleinen Gegenstand hoch und zeigte mit ihrem Stab gleichzeitig in Richtung des Tempels. Sie hat dabei die ganze Zeit in meine Richtung geschaut - und ich wusste plötzlich, dass sie mir damit etwas zeigen wollte. Nämlich, dass es eine Möglichkeit gibt, die unsichtbare Barriere zu durchdringen!«
    Muras Verblüffung war mit Händen greifbar. Er fragte Tyark ungläubig: »Das hast du alles geträumt?! Und diese Frau - wer war sie? Hat sie was gesagt? Und was hatte sie in der Hand?«
    Tyark hob hilflos die Hände und fuhr fort: »Ich weiß nicht, wer sie war. Aber ich weiß, wo sie den Gegenstand vergraben hat. Dort, wo du heute nach geschlafen hast, Muras. Und ich weiß, dass sie uns damit den Weg in den Tempel gezeigt hat.«
    Angespannt lächelnd deutete Tyark auf eine flache Kuhle in der staubigen Erde. Muras stürzte sofort in die gezeigte Richtung und begann zum Erstaunen der umstehenden Söldner mit bloßen Händen in der ausgetrockneten Erde zu graben. Tyark kniete sich neben seinem Freund nieder und half ihm dabei.
    Schon nach kurzer Zeit gab Muras einen Laut der Überraschung von sich und schob hastig einige Handvoll der trockenen Erde beiseite. Eine kleine Steinplatte kam zum Vorschein, feine Symbole waren darauf graviert. Stumm nahm Muras die die kleine Platte in die Hand und starrte auf die Symbole.
    Tyark widmete seine Aufmerksamkeit dem kleinen Hohlraum, der unter der Steinplatte zutage getreten war. Ein kleines Ledersäckchen lag darin, fast schon zu Staub zerfallen. Vorsichtig nahm er es heraus. Ein kleiner, dunkler Gegenstand fiel heraus und blieb seltsam schwer im Staub des Untergrundes liegen. Tyark fischte das kleine Objekt aus der Erde und ließ es erstaunt in der Hand liegen. Es war ein glattpolierter, grüner Edelstein, nicht viel größer als sein Daumen. Sein unterer Teil schien zu fehlen, feine Runen waren in seine Oberfläche hineingeritzt. Auch ohne Magier zu sein, spürte er, dass eine große Macht von diesem Kristall ausging.
    Muras sagte neben ihm aufgeregt: »Das hier auf der Steinplatte sind die offiziellen Siegel Khalids! Aber viel seltsamer ist, was darunter steht...«
    Er blickte auf und starrte auf den Stein in Tyarks Hand. Leise sagte er: »Bei den Alten... das sieht aus wie ein Teil eines Zerbus ! Darf ich?«
    Tyark ließ den kleinen Stein in Muras‘ Hand gleiten. Vorsichtig drehte Muras den kleinen Stein in der Hand. Hastig erklärte Muras: »Es macht alles Sinn! Ein Zerbus ist ein durch Ritualmagie

Weitere Kostenlose Bücher